Shearwater 3 RHS 70 HydrofoilBau eines Schiffes aus einer Kellogs Cornflakes Boxvon Jim Baumann (1:144 Eigenbau)Geschichtliches:Das Shearwatermodell, das ich hier präsentiere, war Teil einer Flotte von Tragflächenbooten, die die Red Funnels Fährengesellschaft von Southhampton/UK seit 1968 betrieb. Auf der Strecke Southampton - Cowes, die rund 12 Seemeilen lang ist, benötigte die Shearwater 3 nur 20 Minuten, so dass der Fahrplan halbstündige Intervalle zwichen den beiden Anlegern das gesamte Jahr hindurch ermöglichte. Die Red Funnels Fährengesellschaft orderte das Boot 1971 und nannte es Shearwater 3, gefolgt von den Booten Shearwater 4,5 und 6. Um 1995 wurde Shearwater 3 an Griechenland verkauft, wo sie noch immer ihren Dienst tut. Shearwater 5 + 6 fuhren bis in 2000 weiter, bis sie von den Red Jet Fähren ersetzt wurden.
Das ModellDen Bausatz in 1/144 erhielt ich durch Einlösen einiger Treue-Marken, die aus den Kartons von Kellogs Cornflakes ausgeschnitten und eingesendet wurden. Der Bausatz kam in einer häßlichen, düsteren braunen Box. Design ist etwas anderes. Der Bausatz ist sehr einfach gehalten, die Aufkantungen sind etwas dick geraten, aber dennoch ist der Bausatz auf gutem Quellenmaterial basierend produziert. Nach einer kurzen Trockenpassprobe zeigte sich, wo Verbesserungen angebracht werden konnten. Die Streben zwischen den Fenstern waren zu dick und wurden durch schmale Streifen Polystyrol ersetzt. Unten sieht man den überarbeiteten Aufbautenteil. Der Bereich der Fenster des Passagierraumes sowie der Brücke wurde mit Streifen Evergreenmaterials gefüllt. Der Schiffsrumpf war sehr ordentlich und glatt ausgeführt, jedoch sieht man auf Originalfotos Coaming-Streifen sowie Spray-Rails, die aus verschieden starken Messingdrähten hergestellt wurden. Die charakteristischsten Merkmale dieses Schiffstyps sind zweifelsohne die Fiberglas-Rettungsfloßbehälter. Diese wurden aus einer Polystyrolröhre und Nadelköpfen aus dem Schneiderbedarf gescratcht. Diese wurden zusätzlich mit Polystyrolstreifen, die nach dem Ankleben kurz in kochendes Wasser getaucht wurden, ummantelt. Beendet wurde der Prozess mit dem Anbringen auf der Längsseite von Streifen aus Vinyl Tonband, was die nachfolgenden Fotos verdeutlichen. Eine weitere Besonderheit des Schiffes sind die gebogenen Wellenbrecher am Bug. Ein Fotoätzteil wäre hier natürlich perfekt gewesen, aber.... Ich erstellte eine Papierschablone für die Form der Teile, montierte zwei Polystyrolstreifen und bohrte und feilte die entsprechenden Aussparungen hinein. Ich feilte die Tragflächen und Tragflächenstützen dünner und ergänzte Welle und Schraube, um das Modell über dem Wasser gleitend darzustellen. Zwichenzeitlich wurden die Tragflächen aufgetrennt, um das Schiff in eine Modellwasserfläche zu setzen, die aus Acryl-Spachtel, grobem Künsterpapier (für die Wellenstruktur), das mit Sekundenkleber zur Stabilisierung überzogen wurde, Zahnpasta, die transparent austrockent und Watte für die Gischt hergestellt wurde. Das gelbe Originaldecal dür den Schiffsnamen war viel zu groß und wurde komplett erneuert. Mein Dank gilt Dave Carter von WEM, der den Schiffsnamen in mühevoller Kleinarbeit neu gestaltet und gedruckt hatte. Trangflächenboote sind fazinierende Schiffe. Diese und Luftkissenfahrzeugen galten meine Aufmerksamkeit eine gewisse Zeit lang. Für die komplette Geschichte sowie einer Bildergallerie ist folgender Link hilfreich: http://www.classicfastferries.com/cff/pdf/cff_2001_2.pdf Noch mehr Fotos von Tragflächenbooten gibt es hier: Jim Baumann Publiziert am 05. März 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |