CMS Colombo Expressvon Jörg Kuhnert (1:700 Revell)Auf der Nürnberger Spielwarenmesse von der Zeitschrift Modell Fan zum Modell des Jahres 2010 gekürt, bietet der Revell-Bausatz der CMS Colombo Express schon OOB gebaut ein beeindruckendes Modell. Im beliebten Sammlermaßstab 1:700 gab es bisher nur wenige Kits von modernen Handelsschiffen. So hat auch der Bündener Modellriese Revell absolutes Neuland betreten und Erfolg gehabt. Revell hat das Modell der Colombo Express gut recherchiert. Mit 226 Einzelteilen ist die Teilezahl des Bausatzes an sich relativ hoch, jedoch überwiegen die Teile der Containerblöcke. Mit 479 mm in 1:700 ist das Modell zwar ein Gigant, aber der Bau geht gut von der Hand, vorausgesetzt man plant in sinnvollen Baugruppen. Eine gute Passgenauigkeit erleichtert die Montage beispielsweise auch der beiden Rumpfhälften, die durch Quertraversen stabilisiert werden. Dennoch fallen hier schon einige Spachtelarbeiten an. Den Containerbau sollte man sorgfältig nach den vorbezeichneten Baustufen der Anleitung planen, die einzelnen Containerblöcke nach vorgegebenen Nummern zeichnen, da es verschiedene Blockhöhen und Blockbreiten gibt. Der Rumpf ist relativ gut zu lackieren. Zum Einsatz kamen Revell-Farben für das Überwasserschiff und ein Antifouling-Red von White Ensign Models für unterhalb der Wasserlinie, was mir authentischer erschien, als der von Revell angegebene Farbton. Für die Container selbst wurde ein Hapag-Lloyd-Gelb angemischt. Der Containerbau ist mit das aufwändigste am ganzen Bausatz. Auch der komplexe Brückenaufbau ist im Bau und Lackierung etwas umfangreich. Etwas problematisch sind nur die Decals für die Containerblöcke. Vorweg sollte man in die einzelnen Baustufen schauen, da hier die einzelnen Decals mit Nummern bezeichnet sind. Der Decalfilm ist durchgängig und nicht gerade dünn. Das gibt Probleme beim Auftragen, so dass man ohne sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds mit Glanzlack und Weichmacher nicht auskommen wird. Erst damit schmiegt sich der Trägerfilm an die Strukturen der Containerwände und verhindert ein Silvern. Aber auch hier geht es trotz allem nicht ohne Nachbearbeitung. Es bliebe allein die aufwändige Möglichkeit, die Decals einzeln auszuschneiden und aufzubringen, was bei 46 Containerwänden schon nervig werden kann, so dass ich hier verzichtete. Das Gesamtergebnis war zwar nicht hundertprozentig zufriedenstellend, aber akzeptabel. Rein OOB gebaut war das neue Revell-Modell für mich eine willkommene Abwechslung zu meinen anderen Bauprojekten. Bleibt zu hoffen, dass Revell noch mit ähnlichen Schiffen nachlegt. Jörg Kuhnert Publiziert am 25. Juni 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |