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Hafenschlepper Fairplay X

von Harry Jacobsen (1:87 Eigenbau)

Das Schwimmdock soll verholt werden, die Schlepper stehen bereit.
Das Schwimmdock soll verholt werden, die Schlepper stehen bereit.

Irgendwann in den letzten Jahren gab es in der Zeitschrift "Schiffsmodell" eine Planbeilage für den Schlepper "Fairplay III". Viele Leser dieser Seiten hier dürften das Pendant seitens Revell kennen, es wird im Maßstab 1:144 angeboten. Mein bevorzugter Maßstab ist allerdings 1:87, und so blieb nur der komplette Selbstbau. Drei Modellbauer taten sich dabei zusammen, und so entstanden die Schwesterschiffe Fairplay I, Fairplay III und Fairplay X. Um letzteres Schiff geht es in diesem Artikel.

Alle drei Fairplay sind bereit zum Schlepperballett auf dem Miniatur Hafengeburtstag in Hamburg.
Alle drei Fairplay sind bereit zum Schlepperballett auf dem Miniatur Hafengeburtstag in Hamburg.

Bau des Modells

Modellbaufreund Dirk hatte die Spanten gezeichnet und mit seiner CNC Fräse aus Sperrholz gefräst. So baute ich bequem das Spantengerüst. Es wurde mit 1mm Polystyrolstreifen beplankt, mehrfach gespachtelt und geschliffen und lackiert. Danach entfernte ich alle Spanten aus dem Inneren und erhielt damit einen leichten leeren Rumpf.

Das Deck entstand ebenfalls auf Spanten, damit versprach ich mir, Balkenbucht als auch Decksprung vorbildgerecht darzustellen. Insbesondere beim herausnehmbaren Decksteil achtern erschien mir das sonst problematisch. Für Deckshaus und Brücke kaufte ich einen Frästeilsatz, Reling und Treppen dagegen lötete ich aus Messing. Ebenso aus Messing entstand der Mast.

Nach dem Spachteln wartet der Rumpf auf das erneute Schleifen.Nach dem dritten Spachteln und Schleifen: So langsam nimmt die Sache Form an.Nach der Spachtelmasse kommt nun schon die erste Farbe.Dirk hat uns die Kühlwassergitter mit der CNC Fräse aus 0,5mm Platten gefräst.Die Spanten sind entfernt, der leere Rumpf wartet auf die einzubauende Technik.Das Deck wurde ebenfalls auf Spanten gebaut. Nur so schien es mir möglich, sowohl Balkenbucht als auch Deckssprung, also die Wölbungen in Schiffsquer- und –längsachse, korrekt wiederzugeben.Das Deckshaus habe ich mir als Frästeilsatz gekauft, um ein wenig Bauzeit zu sparen. Weiter ging es dann mit dem Messingteilen der Reling.
Die Relingsteile bestehen aus Messingdraht, Ätzblech und aus 0.2mm Blech gefrästen Relingsstützen.Das sieht doch schon nach Schiff aus, wenn man die Rohbauteile zusammenstellt.Der Mast entstand aus Messingdraht, -rohr und –blech. Eine Leiterkarte als 'Helling' machte es leicht, das ganze gerade zusammenzubauen.Der Rohbau des Mastes steht.Mit Mast und einem Hydraulikkran von Kibri ist wieder ein Fortschritt zu erkennen.Beim Lackieren des Decks habe ich mich von einem Artikel in der Zeitschrift 'Modell Fan' inspirieren lassen. Dort hatte jemand ein japanisches Kriegsschiff mit einer besonderen Technik lackiert.Im Ergebnis soll man nach dem Lackieren ein wenig die Spanten des Schiffes erahnen. Ich finde, es lockert das Bild dieser Fläche sehr auf, ohne aufzufallen.
Immer wieder eine Herausforderung ist es, das Schanzkleid zu bauen und anzupassen. Hier hilft nur geduldiges Schnitzen-Schleifen-Schmirgeln.Funktionsmodelle werden viel in die Hand genommen. Daher ist das empfindliche Schanzkleid mit 0,3mm Messingdraht zusätzlich gesichert.Lackiert wurde mit den seidenmatten Kunstharzfarben von Revell. Dabei lackierte ich zuerst die Grundfarbe, um später ein paar Schattierungen zu ergänzen.Frisch lackiert wartet das Modell nun auf Details.Ein paar Details sind ergänzt, ein Teil der Beleuchtung ist schon funktionsfähig.

Nach dem Spachteln wartet der Rumpf auf das erneute Schleifen.

Nach dem Spachteln wartet der Rumpf auf das erneute Schleifen. 

Während der gesamten Bauzeit wurde nach und nach alles mit montiert, was ein funkferngesteuertes Modell so benötigt. Insgesamt 30 LED erlauben die vorbildgerechte Beleuchtung des Modells, zwei Motoren dienen dem Antrieb, drei Motoren treiben Ankerwinde und beide Schleppwinden an, zwei Motoren drehen die Seematz Suchscheinwerfer und zwei Motoren drehen die beiden Radarantennen. Dazu brauchte es dann noch Elektronik zum Schalten der Funktionen und viele, viele dünne Leitungen.

Beim Bau der Lampen werden diese sofort in Betrieb genommen. So kann ich sofort prüfen, ob sie die richtige Helligkeit haben.Aus Plastikrohr, schwarzem Polystyrol einer CD Hülle und kleinen LED entstanden die Lampen.Das sind die Teile für die Kettennuss der Ankerwinde.Weitere Teile der Winden. Eine Ankerwinde und beide Schleppwinden sind funktionsfähig geplant.Die Windenantriebe sind unsichtbar unter Deck platziert.Die Ruderservos sind im Rumpf montiert.Die Verbindung zwischen Servo und Ruder erfolgt per hochfester Angelleine.
Ein Blick in das Deckshaus zeigt die Verkabelung der Beleuchtung.Ich brauchte einen Anker aus Messing, der entstand mit meiner wichtigsten Werkzeugmaschine: einer Fräse.Als Vorbild diente mir ein Plastikanker von Graupner.Die Antriebsmotoren laufen unter Wasser. Grund dafür ist, dass die Geräusche nicht akzeptieren mag, die von Getrieben erzeugt werden, wenn der Motor im Rumpf verbaut ist.

Beim Bau der Lampen werden diese sofort in Betrieb genommen. So kann ich sofort prüfen, ob sie die richtige Helligkeit haben.

Beim Bau der Lampen werden diese sofort in Betrieb genommen. So kann ich sofort prüfen, ob sie die richtige Helligkeit haben. 

Eingesetzt wird das Modell vorzugsweise im Miniatur Wunderland Hamburg. Wir sind drei Modellbauer, die durch glückliche Umstände (= viele, viele Jahre gute Beziehungen) gefragt wurden, ob wir denn auch Schlepperballett zum Hamburger Hafengeburtstag könnten. Natürlich haben wir "ja" gesagt, auch wenn wir mit unseren alten Schleppern eigentlich nicht konnten. Aber jetzt mit den drei Fairplay geht das :-) . Ich hoffe, die stimmungsvollen Bilder aus dem Wunderland gefallen euch genauso gut wie mir. Der nächste Einsatz erfolgt am Samstag, 22. September 2018.

Bewegte Bilder zum Modell gibt es z.B. hier.

Indienststellung war zum Hafengeburtstag 2017 in Hamburg, daher hier die Beflaggung über die Toppen.Drei Schlepper assistieren hier der AIDA des Miniatur Wunderlandes.Fairplay I und Fairplax X warten auf den nächsten JobWartungsarbeiten ermöglichen noch einmal einen Blick auf das Innere des Modells.Abendstimmung auf SeeEs entspricht nicht dem Vorbild, aber die zwei starken LED im Schiffsboden erleichtern es, beim Ankerwerfen Rücksicht auf Seekühe zu nehmen.Das Schwimmdock im Schlepp erledigen die Modelle ihren Job.

Indienststellung war zum Hafengeburtstag 2017 in Hamburg, daher hier die Beflaggung über die Toppen.

Indienststellung war zum Hafengeburtstag 2017 in Hamburg, daher hier die Beflaggung über die Toppen. 

Harry Jacobsen

Publiziert am 04. Juli 2018

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