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Santa Maria

von Andreas Werner (1:350 Zvezda)

Santa Maria

Columbus' Flaggschiff "Santa Maria" gehört zu den Schiffen, die zwar oft als Modell nachgebildet wurden, von denen aber niemand so genau weiß, wie sie eigentlich ausgesehen haben. Eine Nao oder Karracke mit einer Länge um die 19 Meter soll es gewesen sein, nicht größer als eine moderne Fahrtenjacht.

Santa Maria

Die russische Firma Zvezda hat in letzter Zeit erfreulicherweise ein paar historische Segelschiffe aufgelegt. Im beliebten Maßstab 1:350 gehalten, richten sie sich nicht nur an Modellbauer, sondern auch an Wargamer. Aus diesem Grund sind die Modelle verschiedenfarbig gespritzt, können als Snap-Fit-Bausatz ohne Kleber rasch montiert werden und neben einem normalen Ständer liegt alternativ ein Sechseck bei, das für das Strategiespiel "The Ships" verwendet werden kann. Nach der englischen "Revenge", der spanischen Galeone "San Martin" und der "Golden Hind" von Francis Drake wurde nun eine winzige "Santa Maria" in diesem Maßstab aufgelegt. Der Straßenpreis liegt bei ungefähr 10 EUR.

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Santa Maria

 

Das winzige Modell hat nur eine Länge von 63,5 mm (ohne Bugspriet). Erstaunlicherweise handelt sich nicht um eine herunterskalierte Version des alten 1:75-Modells (ex-Heller), das Zvezda auch im Angebot hat. Die bauchige Form einer Nao ist gut getroffen. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, allerdings lässt die Snapfit-Konstruktion keine Fehler zu: was einmal steckt, lässt sich meistens nur mit Bruch wieder demontieren. Das wurde mir beim Hauptmast zum Verhängnis, der dabei am Fuß leider abgebrochen ist. Das Problem ließ sich aber mit einer 0.4 mm-Bohrung und einem Stahlstift beheben und hält jetzt vermutlich besser als zuvor.

Der Rumpf ist schön graviert und mit filigranen Details versehen. Ich habe ihn sandfarben gespritzt und dann mit Ölfarbe gedrakt, um einen Holzeffekt zu erreichen. Ob die zwei Kanonen realistisch sind ist zweifelhaft - sie sehen jedenfalls gut aus. Auch ein Beiboot liegt auf dem Deck.

Santa Maria

Die Segel sind aus fast durchscheinendem, dünnem Plastik gespritzt. Ein paar Mal nicht deckend drüber gespritzt und man bekommt einen ganz guten Effekt hin. Die zwei roten Kreuze liegen als Decals bei, sie lassen sich gut verarbeiten.

Die Wanten sind aus weicherem, schwarzen Plastik gespritzt und werden am Mast in eine etwas klobige Vorrichtung gesteckt, die nur am Großmast durch den Mastkorb kaschiert wird. Hier könnte man mit Geduld und passend geätzten Wanten bestimmt bessere Ergebnisse erreichen.

Selbstverständlich muss ich das Schiffchen noch etwas auftakeln, wenn es die Zeit zulässt. Aber bereits jetzt hat sich die "Santa Maria" als nettes kleines Projekt für Zwischendurch erwiesen, das Lust auf mehr macht.

Santa Maria

Andreas Werner

Publiziert am 05. Juni 2015

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