1950 Chevrolet Pick Up Truck

von Matthias Wolf (1:25 AMT/Ertl)

Der 1950er Chevy Pick Up ist im Maßstab 1:25 gebaut und stammt von AMT/Ertl. Ursprünglich war der Bausatz ein Snapfast Easy Kit und sollte eigentlich nur zusammengesteckt werden. Dies war mir aber zu leicht und zu wenig detailliert. Der Truck sollte auf jeden Fall tiefer kommen und eine Custom-Optik erhalten. Außerdem sollte der Truck einen Motor erhalten, denn dieser war in dem Easy Kit nicht enthalten.

So hätte der Truck aus der Schachtel gebaut ausgesehen.

Zunächst wurde daher mittels Laubsäge die Motorhaube geöffnet. Aus einem anderen Bausatz blieb irgendwann mal ein aufgeblasener Cadillacmotor übrig, der gerade richtig für einen tiefen Custom Truck schien. Dieser wurde in Dunkelblau lackiert und mit Zündkabeln, Wasserschläuchen und Batteriekabeln detailliert. Hierzu wurden dünne Kabel, Blumendraht und die Plastikbändchen von Preisschildern verwendet. Für die weitere Detaillierung des Motorraumes fanden sich in der Grabbelkiste noch ein alter Kühler, eine Batterie sowie ein Bremskraftverstärker und eine Hupe.

Bevor jedoch der Motor an den angestammten Platz durfte, waren noch eine Menge anderer Arbeiten von Nöten. Als wichtigste Maßnahme wurde das Fahrwerk vorne tiefer gelegt, indem die Löcher für die Metallachsen einfach nach oben ausgefräst wurden. Im Heck erfolgte keine Änderung der Achsaufnahmen - die Keiloptik wurde hier nur durch unterschiedliche Reifengrößen vorn und hinten realisiert. Die Reifen sowie die American Racing Felgen fanden sich ebenfalls in der Wühlkiste.

Nachdem jetzt die gröbsten Designarbeiten abgeschlossen waren, stand die Frage nach einem, zum Auto passenden Farbton. Natürlich sollte die Farbe den gesamten Auftritt des Custom Truck unterstützen und einfach auffallen. Schnell war klar, dass ein schönes Orange den Truck zieren sollte. Dieses mischte ich aus unterschiedlichen Farben von Revell, Modelmaster und Humbrol zusammen, wobei auch ein klein wenig Gold zum Einsatz kam. Für den gewünschten seidenmatten Effekt wurde ein Mattweiß zum Aufhellen der Farbe verwendet. In diesem Ton wurden die Karosse, die Speichen der Felgen, die Stoßstangen und das Armaturenbrett lackiert. Die Ladefläche bekam eine dunkle Holzoptik und Aluleisten spendiert.

Der Innenraum des Chevy wurde bis auf das Lenkrad, welches natürlich wieder der Grabbelkiste entsprang, im Originalzustand gebaut.

Nachdem nun endlich die Karosse auf dem Rahmen saß und die Optik gefiel, musste noch die Spritzwand selbst hergestellt werden, da diese von AMT unterschlagen wurde. Nun konnte auch Hochzeit gefeiert werden und der aufgeblasene Cadillac-Motor ordentlich verkabelt und auch der restliche Motorraum detailliert werden. Doch es stellte sich die Frage, wie ausgeatmet werden sollte. Also wieder mal die endlosen Weiten der unabdinglichen Grabbelkiste durchforstet und dabei ein Paar saustarke Sidepipes gefunden, welche natürlich sofort angeflanscht wurden. Dazu wurde der Abstand zwischen Krümmer und Sidepipes durch einen Eigenbau überbrückt. Jetzt noch schnell die hässlichen verchromten Frontscheinwerfer zu Klarglasscheinwerfern umgebaut und die Lampenringe in Wagenfarbe lackiert und fertig - halt noch nicht: das Design für das Heck stand noch nicht. Die originale Stoßstange? Nö, hässlich und unpassend. Die Stoßstange eines 56er Ford Pick Up ? Nö, auch hässlich! Und was für Rückleuchten sollten rein? Schwerwiegende Fragen, doch dann die Lösung: ein Tailgate sollte den Abschluss bilden und ein Paar Rücklichter vom 59er Cadillac (gefunden in der...ihr wisst schon!). Also Tailgate aus Resten und Spachtel gebastelt, Rücklichter rein und alles an die Karre geschr... nein geklebt.

Da der Truck ebenfalls ins Diorama zu dem 65er Buick und dem 69er Ford sollte, brauchte er noch Kennzeichen aus demselben US-Staat. Also suchte ich mir im Netz ein paar schöne und aktuelle Kennzeichen aus Michigan und fertig war der Custom Truck.

Aus einem Snapfast Kit ein aufwendiges und detailliertes Auto zu bauen ist nicht gerade einfach, und so hat auch der Pick Up ein paar kleinere Macken, welche beim Bau übersehen wurden und im Nachhinein nicht mehr behoben werden konnten - so passt zum Beispiel die Frontscheibe nicht 100prozentig. Doch im Vergleich zur auf dem Karton vorgeschlagenen Bauweise ist der Truck doch recht gelungen.

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Matthias Wolf

Publiziert am 11. November 2009

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