Audi R10 TDILe Mans 2007, #1 Werner/Pirro/Bielavon Axel Schulz (1:24 Revell)Eigentlich bin ich ja nicht so der Auto-Freak, aber als Zwischendurch-Projekt bin ich immer mal wieder für etwas jenseits der Luftfahrt zu haben. Am Audi R 10 TDI finde ich besonders faszinierend, dass es seit fast vier Jahren anscheinend nichts in der Rennsportszene gibt, was diesem Boliden in seiner Klasse Paroli bieten könnte. Nicht schlecht für einen Diesel! Das erste Öffnen der Schachtel war etwas ernüchternd. Irgendwie können die Automodelle von Revell den hohen Standard, der in anderen Bereichen geboten wird, nicht ganz halten. Details wirken stellenweise etwas „verwaschen“ oder sind stark vereinfacht. Am stärksten fällt dies im Bereich der Räder und der Bremsanlagen auf sowie im Motorraum. Allerdings gibt es einen, wie bei Revell fast obligatorisch, tollen Decalbogen. Allerdings hatte ich im Plan, die 2007er Version zu bauen, weil diese irgendwie aggressiver wirkt. Der passende Bogen wird von Studio 27 angeboten, und weil’s so schön ist, hab ich auch gleich noch die Ätzteile derselben Firma geordert. Die mangelhaften Räder haben mir Kopfzerbrechen bereitet, aber in Gestalt eines Satzes Resinfelgen und Reifen von Le Mans Miniatures fand sich die Lösung. Netterweise waren da auch gleich noch maßstäblichere Bremsscheiben- und Sättel dabei. Der Bau verlief nach Anleitung und ohne größere Schwierigkeiten, wenn auch die Passgenauigkeit nicht gerade oberstes Niveau war. Die Ätzteile ließen sich ohne Schwierigkeiten verarbeiten und geben dem Modell detailmäßig den letzten Kick. Echten Stress brachten vor allem die weichen Gummireifen von Le Mans Miniatures. Diese hatten reichlich Grat auf den Laufflächen, bei einem Reifen war sogar deutlicher Formenversatz zu sehen. Da das Material wie gesagt sehr weich ist, fiel mir zum Bearbeiten folgende Methode ein: Der Reifen wurde auf eine Revell-Felge aufgezogen und diese in die Mini-Bohrmaschine eingespannt. Dann habe ich bei 250-500 U/min die Lauffläche mit grobem Schmirgel abgezogen. Das hat gut funktioniert und gab dem Reifen einen „abgefahrenen“ Look. Den Motor habe ich nicht zusätzlich detailliert, weil schnell klar wurde, dass die Motorhaube nicht abnehmbar montiert werden konnte, weil die nicht freiwillig passen wollte. Ich habe lediglich die Auspuffendtöpfe und den hinteren Teil des Motorraums mit Bare Metal ausgekleidet. Damit ließ sich ganz gut die zerknitterte Oberfläche imitieren, die auf Vorbildfotos zu sehen ist. Bei der Lackierung habe ich für das Silber der Karosserie Alclad benutzt und ansonsten alles, was meine Farbschubladen so hergegeben haben. Die schwarzen Flächen sind auf dem Decalbogen von Studio 27 komplett enthalten und lassen sich super verarbeiten. Mit genügend Weichmacher passten sie sich den komplexen Formen des Boliden einwandfrei an. Die roten Flächen müssen teilweise lackiert werden, und um Farbdifferenzen aus dem Wege zu gehen, hab ich gleich alles lackiert und die roten Abziehbilder weggelassen. Etwas fummelig war noch die Montage der Räder, die eigentlich zum Resinkit des R 10 von LMM gehören. Dabei blieb dann die Drehbarkeit auf der Strecke, aber es ist ja auch kein Spielzeug, gelle? Das Gurtsystem ist übrigens weder das Abziehbild von Revell noch der einteilige Ätzgurt von Studio 27. Ich habe hier einen 6-Punkt-Gurt von Eduard benutzt. Bei Fragen oder Anregungen bitte mailen an: axelschulzprivat at aol punkt com Axel Schulz Publiziert am 04. April 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |