DeLorean DMC-12Zeitmaschine aus „Zurück in die Zukunft – Teil 1“von Thomas Brückelt (1:43 Aoshima)
Im Rahmen des diesjährigen Gruppenbauthemas „Film & Fernsehen“ der Schwobabaschdler wanderte nun die Zeitmaschine aus dem ersten Teil von „Zurück in die Zukunft“ auf meinen Basteltisch, die auf einem DeLorean DMC-12 basiert.
Das Modell ist ein recht einfach gestrickter Bausatz von Aoshima, der eher als Spielzeug gedacht ist, da ein Rückzugmotor vorhanden ist. Dieser nimmt den Platz des Interieurs für sich in Anspruch. Extrem dunkle Scheiben verhindern den Blick ins Innere. Damit wollte ich mich natürlich nicht zufrieden geben. Oberflächlich ist der einfache Bausatz schön detailliert, aber es gibt natürlich noch Luft nach oben. Anfang des Jahres kamen alle drei Teile an einem Abend im TV, so fertigte ich „Screenshots“ an, indem ich mit der Kamera bei entsprechenden Szenen den Bildschirm abfotografierte. Das war für die Detaillierung sehr hilfreich, auch da es keine Anleitung für die Lackierung gibt und sich auch nicht viel hilfreiches Bildmaterial im Internet findet. Allerhöchstens von Nachbauten, die teilweise nicht sehr viel mit dem DeLorean im Film zu tun haben.
Im ersten Schritt konstruierte ich die Inneneinrichtung nach Fotos am CAD-System und stellte mir diese mit dem 3D-Drucker (Filamentdruck) her. Die Teile besprühte ich zum Glätten mit Sprühfüller und schliff sie ab. Danach druckte ich mir Decals: Zwei für den Innenraum und das Nummernschild, was aber gleich am Anfang des Films abfällt. Daher zog ich es auch vor, den DeLorean ohne die lange Stange hinten darzustellen, mit der gegen Ende des ersten Teils der Blitz eingefangen wurde, um die Energie für einen Zeitsprung aufzubringen. Die beiliegende Stange dafür ist sowieso viel zu kurz und dermaßen vereinfacht, dass man sie nicht gebrauchen kann.
Im hinteren Bereich des Fahrzeugs und auf der Abdeckung des Armaturenbretts befinden sich Kabelstränge, die aus mehrfarbigen Kabeln bestehen. Um diese darzustellen, entfernte ich die Isolierung von einem Servokabel und zog die Litzen auseinander. So konnte ich diese in unterschiedlichen Farben anpinseln. Nachdem die Farben getrocknet waren, verdrillte ich die Litzen und ließ ein wenig dünnflüssigen Sekundenkleber hineinlaufen. Mit Sekundenkleber-Gel klebte ich die Verkabelung auf. Am Heck ergänzte ich noch weitere Strukturen, die ich teilweise aus übrig gebliebenen Teilen anderer Bausätze anfertigte oder aus ABS-Platten selbst baute. Die etwas dickeren Schläuche und Leitungen stellte ich mit gezogenen Gießästen dar.
Lackiert wurde alles mit Email-Farben von Humbrol und Revell (Pinsel). Für die Grundfarbe mischte ich etwas Eisenfarbe 91 zu Silber 90 von Revell (ca. 1:4). Bevor das selbst gebaute Interieur von unten in die Karosserie geklebt werden konnte, musste ich die Scheiben anbringen. Diese schnitt ich aus Verpackungsmaterial aus und klebte sie mit Revell Contacta Clear ein. Danach stopfte ich einen Schwamm in die offene Unterseite und versiegelte die fertigte Karosserie mit seidenmattem Klarlack von Mr. Hobby. Um das Chassis anbringen zu können, musste ich den Bereich des Innenraums aussparen. Es war auch nötig, die Aufnahme für den Rückzugmotor zu entfernen und mit einem 3D-Druck-Teil wird die Hinterachse in Position gehalten, die ich aus einem 2 mm dicken Stahldraht neu anfertigte. Letzter Arbeitsschritt war das Aufziehen der Gummireifen auf die Felgen und das Verkleben der Räder mit den Achsen.
Nun habe ich eine Zeitmaschine in der Sammlung. Vielleicht eine Hilfe beim Bau der ganzen angesammelten Kits, deren Bau mehr Zeit verschlingen wird, als einem die menschliche Lebenserwartung zur Verfügung stellt.... Thomas Brückelt, Publiziert am 17. September 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |