Mazda MX-5 NDvon Matthias Pohl (1:24 Tamiya)Recht zeitnah nach dem Kauf meines nunmehr dritten MX-5 im Original, diesmal in der aktuellen Version „ND“, Bj. 2018, hatte ich mir den Originallack „42A Meteorgrau Perleffekt“ als Spraydose gekauft. Ich wollte meinen Spider auf jeden Fall als originalgetreues Modell haben, denn von Tamiya gab es ihn ja gleich nach der Präsentation der neuen Modellvariante in 24-facher Verkleinerung. Meinen ersten MX-5, den berühmten „NA“ mit Klappscheinwerfern, fuhr ich seinerzeit in einer heftig getunten Version. Es wäre für die Modellvariante eine derbe Herausforderung geworden, den Samurai-Bodykit von Postert im Modell darzustellen! Meinen zweiten MX-5, Ausführung „NB“, gibt es wohl gelegentlich noch von Aoshima zu erstehen, da aber wohl nur in der Rechtslenker-Version. Dann aber wenigstens meinen neuen ND im Modell… Die in weiß gespritzte Karosserie, die so gut wie keinerlei Nacharbeiten erforderlich machte, war schnell entfettet und mit Flüssigscheuermittel abgebürstet, mit Plastic Primer grundiert und mit dem Originallack gesprüht. Zusätzlich sicherte ich den Decklack mit meinem altbewährten, völlig unproblematisch zu lackierenden Mipa 2K-Lack, den ich grundsätzlich als Abschlusslack für meine 1:32er Slotcars verwende. Von einem Kfz-Klarlack aus der Dose halte ich nicht viel, da hat sich in der Vergangenheit schon mal ein Malheur eingeschlichen und die Karosserie war nicht mehr zu gebrauchen – trotz Grundierung und Farblack! Tja, und dann lag die fertig lackierte Karosse des aktuellen MX-5-Modells fast drei Jahre im Karton. Asche auf mein Haupt! Andere Bausätze waren plötzlich interessanter geworden, wie ihr an meinen Veröffentlichungen hier auf MV sehen könnt. Jetzt aber endlich! Zum Weihnachtsfest sollte der Spider fertig sein und meine Gattin (und auch mich!) unterm Tannenbaum erfreuen! Der Bausatz von Tamiya ist aus meiner Sicht über jeden Zweifel erhaben – wieder mal ein Modell aus der Abteilung „Schüttelbausatz“ – erstklassig! Der Kit nimmt sogar Bezug auf die Auslieferungsvarianten in den USA und Asien mit den jeweiligen spezifischen Bauteilen. Auch die Option Links- bzw. Rechtslenker ist hier per Alternativbauteile realisierbar. Sogar eine weibliche Fahrerfigur liegt dem Kit bei, die – anatomisch korrekt – in ihrer Körperhaltung dem links- oder rechtsgesteuerten Fahrzeug und der jeweiligen Pedalerie angepasst ist. Überrascht hat mich die Detailfülle des Cockpits, die gegenüber dem Original nichts vermissen lässt (ich sitze ja täglich darin)! Der mehrteilige Aufbau der Scheinwerfer/Rückleuchten mit den entsprechenden Chromteilen verdient besondere Erwähnung. Sehr gelungen, mit einer wirklichen Tiefe und Brillanz! Ich habe sie mit transparent aushärtendem UHU 2K Sofortfest verklebt. Die hochverchromten, tatsächlich spiegelnden Teile für den Rück- und die beiden Außenspiegel sind ebenso aus einer stabilen, vorgeschnittenen Chromfolie wie die Logos für Felgen, Motorhaube und Kofferraumdeckel, sowie für die Schriftzüge auf der Heckklappe. Zur besseren Lackierung des Scheibenrahmens liegt dem Kit eine Maske aus dem bekannten Tamiya-Material bei. Daraus sind auch die beigefügten und schon eingefärbten Sicherheitsgurte erstellt. Ich habe sie lediglich mit fotogeätzten Gurtschlössern von Eduard (24002) ergänzt. Die Vorderachse ist frei beweglich gehalten. Der dem Bausatz beiliegende Felgentyp ist die reguläre Werksfelge. Ich fahre sie beim Original mit Winterreifen, so dass aktuell der 1:1 Eindruck (fast) völlig stimmig ist. Fast nur deshalb, weil ich dem Originalvorbild ein Sportfahrwerk von Eibach spendiert habe, welches 30 mm tiefer liegt. Das im Modell nachzustellen war mir zu sensibel, so oft baue ich nun nicht Fahrzeuge in 1:24, als dass ich mich an eine veränderte Fahrwerksgeometrie traue! Und im Sommer fahre ich eine andere, leicht breitere Rad-Reifenkombination… Das Bauteil des Windschotts musste ich vorbildgerecht abändern. Mein Original weist hier ein Zurüstteil aus Plexiglas auf, ich konnte mich seinerzeit für das Originalbauteil nicht begeistern und wich auf den Zubehörmarkt aus. So habe ich im Modell lediglich die untere Leiste des Windschotts verwendet, den Rest weggeschnitten, verschliffen und passend ein Transparentteil aufgesetzt. Einzig die Endrohre, die als verchromte Bauteile vorgesehen waren, sagten mir absolut nicht zu. Sie sind zu dick, so dass ein Aufbohren unumgänglich gewesen wäre, um eine passende Wandstärke zu erreichen. Diese Arbeit umging ich, indem ich die Endrohre durch Aderendhülsen ersetzt habe, was meines Erachtens wesentlich realistischer aussieht. Neben dem selbstgedruckten Kennzeichen zum Abschluss des Baus und der staubsichern Platzierung des Modells in einem Acryl Display Case von Trumpeter habe ich die Box mit einem Foto eines recht bekannten Geschäftshauses in der historischen Altstadt von Sirmione am Garda-See platziert – die allerdings für Fahrzeuge gesperrt ist (also ein kleiner Fake). Anlässlich eines runden Geburtstags meiner Gattin führte uns unsere Urlaubsreise im Sommer 2018 mit unserem Spider quer durch die Alpen, abseits jeglicher Autostrada ins Vale di Ledro, nordwestlich von Riva del Garda gelegen. Ein wirklich wunderschönes und unvergessliches Erlebnis, das wir in recht sportlicher Fahrweise genießen durften! Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ und „Je kurviger desto Freude“! So stellt das 1:24er Tamiya-Modell unseres MX-5 eine schöne Erinnerung an diese Reise dar! Matthias Pohl, Publiziert am 29. Januar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |