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TIE Fighter

Imperial

von Bernd Korte (Ohne AMT/Ertl)

TIE Fighter

Das Original - oder was sich George Lucas' Schreiberlinge darunter vorstellen...

Der Tie-Fighter stellte zur Blütezeit des Imperiums den Standartjäger der "Dunklen Seite" dar. Das Design wurde von den Sienar-Flottensystemen so entworfen, dass es ein Maximum an Zweckmäßigkeit mit einer möglichst ressourcenschonenden Fertigungsweise verband. So hatte der Tie-Fighter keinen Hyperantrieb, keine Schilde und auch nur eine Standartbewaffnung von lediglich zwei Laserkanonen. Die daraus resultierende Gewichtseinsparung verhalf dem Tie-Fighter im Gegenzug zu einer überdurchschnittlichen Wendigkeit und Schnelligkeit (Ob sich hier Lucas' Mannen von den japanischen kaiserlich-"imperialen" wendigen aber schlecht gepanzerten Jägern inspirieren ließen?). Der Antrieb des Tie-Fighters kommt ohne bewegliche Teile aus und die Piloten müssen wegen fehlender Lebenserhaltungssysteme immer einen Raumanzug tragen. Aufgrund seiner Fließbandproduktion fand man den Tie-Fighter in der Nähe der meisten imperialen Einrichtungen. Ein Sternenzerstörer z.B. (siehe "Star Destroyer - Star Wars" in der SciFi-Galerie) führte in der Regel 72 Tie-Fighter in 6 Geschwadern zu je 12 Schiffen mit.

TIE Fighter

Der Bausatz...

...wird in Thomas Kiesswetters Baubericht in dieser Galerie schon zu genüge vorgestellt. Bleibt lediglich zu sagen, dass der beigelegte Displayständer wohl doch einen Teil der Todessternoberfläche und nicht eines Sternenzerstörers darstellen soll. Die Bausatzschachtel kann einen in diesem Punkt durch eine unpräzise deutsche Übersetzung des "Inhaltes" in die Irre führen.

Und los geht's...

Immer, wenn man irgendwelche Vehikel aus irgendwelchen Science-Fiction Filmen nachbauen will, ist die Farbauswahl die schwierigste Aufgabe. Denn verständlicherweise gibt es meistens nicht vorgegebene Farbcodes ? la RAL, FS etc., sondern man muss erstmal genug "Vorbildmaterial" sichten, um sich sein eigenes Bild machen zu können. Gerade für Star Wars stellt die Merchandising Industrie genug "Referenz-Material" zur Verfügung, wie Datenblätter, Risszeichnungsbücher etc. (siehe Abschnitt Bibliothek). Doch verschiedene Aufnahmequalitäten mit verschiedenem Lichteinfall - von vielleicht sogar verschiedenen Filmmodellen - tragen nicht gerade zur Lösung dieses Problems bei. So ist die endgültige Entscheidung meist ein Mix aller Eindrücke, den man noch am ehesten vertreten kann. Das äußere Grau der Tie-Fighter ist z.B. auf einigen Zeichnungen sehr hell, im Film sogar manchmal bläulich, aber durchschnittlich gesehen ein "Mittelgrau". Walter Müller nahm mir diesen Farbvergleich ab, indem ich einfach seiner Wahl, Humbrol 87, aus seinem Baubericht in der Kit-Ausgabe 5/99 folgte. Der Zusammenbau geht aber natürlich von innen nach außen vonstatten, und so war auch erst einmal die Innenfarbgebung gefragt. Auf den wenigen vorhandenen Innenaufnahmen/Zeichnungen ist zweifelsfrei zu erkennen, dass das Grau des Cockpits immer dunkler als das der Außenbemalung ist. Daher lackierte ich alle Cockpitteile außer den Pilotenfiguren in einem dunkleren Grau als Humbrol 87. Nach der Trocknung bekam alles einen Überzug "Erdal Glänzer" und danach ein Washing mit stark verdünnter Ölfarbe. Diesesmal verzichtete ich auf eine Versiegelung des Washings mit Klarlack, da das Cockpit in eingebautem Zustand ja keinerlei Abrieb o.ä. mehr ausgesetzt sein würde. Die Bedienelemente an den Pilotensitzen erhielten ein paar Farbtupfer "frei Schnauze". Zur Bemalung der Pilotenfiguren fanden sich ausgezeichnete Bilder der Originalkostüme auf der CD-Rom "Behind the Magic". Hiernach wurden die Figuren zuerst mit einem aufgehellten Schwarz gespritzt, die Augengläser des Helmes, Handschuhe und Stiefel dann mit Glanzklarlack abgesetzt und Details des Lebenserhaltungssystems des Raumanzuges mit Rot und Blau hervorgehoben. Die Gürtelschnallen sowie die imperialen Abzeichen zu beiden Seiten des Helmes erschienen in Silber. Ein Drybrushing der Schläuche mit Silber schloss die Bemalung der Piloten ab.

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Den kompliziertesten Teil der Bemalung bildeten die für die Tie-Fighter so charakteristischen sechseckigen Solarflügel zu beiden Seiten der Cockpitkugel. Während die Solarelemente in einem aufgehellten Schwarz erscheinen, führen die Verstrebungen den grauen Anstrich des Mittelteils fort. Daher wurden die Flügel auch erst am Ende der vollständigen Bemalung an die Rümpfe montiert. Nachdem mehrere Versuche, den Maskierfilm auf den Bauteilen zurechtzuschneiden, gescheitert waren, fertigte ich mir Papierschablonen an, die perfekt in die einzelnen Segmente passten. Da es nur zwei verschiedenartige Segmente gibt, brauchte ich auch nur zwei verschiedene Schablonen. Diese legte ich dann auf einen Streifen Maskierfolie und schnitt die benötigten Folienstücke mit einem scharfen Cuttermesser aus.

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Da wie gesagt auch der kugelförmige Rumpf grau lackiert werden musste, wurde dieser erst einmal zusammengebaut. Alle "Glasteile" wurden zugunsten einer besseren Sicht ins fertige Cockpit weggelassen. Die Einstiegsluke wurde fest eingeklebt, da das Scharnier zum Öffnen genau auf der falschen Seite liegt. Die Haube sollte "in real" vom Piloten aus gesehen nach hinten und nicht nach vorne öffnen. Ein Fehler, den man nur schwer beheben kann. Nachdem dann das Grau lackiert worden war, wurde das Abklebematerial auf den Flügeln entfernt und ein paar Stellen, an denen das Grau doch auf die schwarzen Solarbereiche gekommen war, ausgebessert. Jetzt war es Zeit für die obligatorische Schicht "Erdal Glänzer", um das Modell auf ein Washing mit verdünnter schwarzer Ölfarbe vorzubereiten. Zum Abschluss aller Lackierarbeiten bekam alles einen Überzug seidenmatten Klarlackes. Jetzt mussten nur noch die Flügel mit dem Rumpf verbunden werden, und das Imperium hatte wieder zwei Raumjäger mehr. Während der Aushärtungszeit des Klebers stellte ich die Ties mit den Tragflächen auf eine glatte Oberfläche, so dass beide Tragflächen in der gleichen Stellung zum Rumpf lagen.

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Der Displayständer...

...ist eigentlich zu klein, um gleich zwei Modellen Platz zu bieten. Also überklebte ich einen der beiden Schlitze für die Klarsichtständer mit einem Plastiksheetstreifen, der nach der Lackierung in der Oberflächenstruktur "verschwand". Zuerst lackierte ich den Rahmen schwarz. Segmente der Todessternoberfläche, die später abgesetzt erscheinen sollten, wurden ebenfalls in schwarz eingenebelt. Dann wurde der Rahmen abgeklebt und die Oberflächenstruktur grau geairbrushed. Man sollte hier am besten ein anderes Grau als das der Tie-Fighter nehmen, da sonst alles doch etwas zu einheitlich aussehen würde. Die anfangs schwarz besprühten Segmente wurden nur leicht mit Grau übergenebelt, so dass sich die gewünschte Struktur ergab. Nachdem alles trocken war, wurde abermals eine Lage "Erdal Glänzer" aufgebracht und dann mit verdünnter Ölfarbe gewasht. Ein mattes Schlussfinish bildete den Abschluss.

Das im Bausatz enthaltene Schildchen wurde mit einer Humbrol Metal Cote Farbe besprüht, die nach ihrer Trocknung poliert wurde, um so den metallartigen Glanzeffekt zu bekommen.

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Alles in allem eine gelungene und durch die Größe beeindruckende Darstellung dieses ultimativen imperialen Symbols aus der Star Wars Saga. Hätte AMT/Ertl schon damals, wie Fine Molds bei ihrem neuen 1:72 Modell, die Solarflügel mehrteilig gestaltet, wäre die Bemalung jedoch um ein Vielfaches einfacher und nervschonender gewesen. Naja, man kann nicht alles haben...

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Referenzen:

  • Star Wars, Die Risszeichnungen; Heyne Verlag; ISBN 3-453-14991-2
  • "Tie-Jäger" aus dem Sammelwerk "Fact File"
  • Star Wars, "Behind the Magic - The Insider's Guide to Star Wars"; CD-ROM von Lucasarts
  • verschiedene PC-Spiele

TIE Fighter

Bernd Korte

Publiziert am 22. Dezember 2002

Die Bilder stammen von Deun Yu.

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