Spaceship DioramaSpaceship in Space Harbourvon Gerrit Rost (1:72 Eigenbau)
Die Grundidee war von einem Kollegen inspiriert, der ein Hafendiorama baut, und da ich mich schon immer mit Science Fiction beschäftigt habe, sollte es natürlich ein Raumhafen sein. In dreihundert Jahren wird ja auch das Problem der Schwerkraft gelöst sein, also muss das Raumschiff auch schwebend dargestellt werden.
Zuerst mache ich mir ein paar Skizzen, für die Bauteile wurden Bausätze oder alte Modelle ausgeschlachtet. Und weil ich gerne darauf achte, dass die Bauteile solide miteinander verklebt werden können, verzichte ich auf Resin oder andere Materialien und verwende ausschließlich Polystyrol.
In diesem Fall ist der Rumpf ein Phantom-Außentank in 1:35, die Tragflächen sind von einer MiG und das Leitwerk von einem alten US-Jet, gespendet von einem Klubkollegen. Die 50 Jahre alte Lackierung habe ich deswegen erhalten und weiter verwendet.
Die Kanzel stammt von einer Heinkel und wurde vorsichtig an den Rumpf angepasst. Da bereits eine Öffnung an der Oberseite vorhanden war, musste ich bei den Anbauteilen und Bohrungen genau darauf achten, sie symmetrisch anzubringen, nicht ganz einfach bei der Zigarre...
Als Ständer und Halteseile habe ich Gitarrensaiten aus Stahl verwendet, 0,8 mm stark. Für die ganze Reihenfolge von kleben, schleifen und lackieren musste ich mir eine strategisch sinnvolle Reihenfolge ausdenken, ich entschied mich dafür, die Saiten stabil im Rumpf zu verkleben und das gesamte Modell dann damit auf die Stützen aufzusetzen. Für den Transport kann ich das Raumschiff einfach abheben und im Transportbehälter verstauen.
Zuerst aber wurde das Modell mit dem Pinsel und mehreren Lagen nicht deckender Lasur lackiert (3 x Rot mit jeweils verschiedenen Tönungen). Ich habe dafür ausschließlich Vallejo-Produkte verwendet. Die gelben Flächen sind allerdings mit einer Sprühdose von Belton vor dem Lasieren lackiert. Danach habe ich die Decals aufgebracht - eine bunte Mischung aus der Restekiste - und mit dem hervorragenden Klarlack von Marabu versiegelt.
Erst als das Modell komplett fertig war, habe ich die Saiten eingeklebt, und nach zwei Tagen trocknen war es Zeit für den ersten Probeflug auf der Basis, ein sehr aufregender Moment für mich nach einem Monat Planung, es hat auch auf Anhieb alles perfekt geklappt.
Als das größte Problem somit erledigt war, hatte ich Zeit für die ganze Bodencrew und Besatzung, zusammengewürfelt aus diversen Bausätzen, ergänzte dann die Szene noch mit einem Lichtmast und verklebte die Figuren mit dem Untergrund. Erst danach wurde auch der Untergrund vollflächig lasiert.
Gerrit Rost Publiziert am 05. November 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |