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Bell AH-1W Super Cobra

von Vasilij Ratej (1:35 MRC)

Bell AH-1W Super Cobra

Liebe Modellbaufreunde, es war mein erster Helikopter und der Zusammenbau hat mir eine Menge Spaß gemacht! Hier ein paar Fakten:

  • Bauzeit: Januar-April 2008
  • Referenz Original: ARC - Cobra Walkround
  • Referenzbücher: Squadron / Signal Publications, Walk Around Number 29 AH-1 Cobra und vom selben Verlag Aircraft Number 168 AH-1 Cobra in action.
  • Zurüstung: BIG ED von Eduard. Div. Selbstbau aus Plastikkarte, alten Handy-Teilen, Backfolie und selbstgezogenen Teilen aus Gussast. Eine Leinwand für den Boden, gealtert mit drei div. Pigmenten aus Alterungssets von Tamiya.
Danksagung: Vielen herzlichen Dank an die großartige Unterstützung aus div. Internetforen und wichtigen Hinweisen!

Bell AH-1W Super Cobra

Der Bausatz macht einen ordentlichen Eindruck und ich kann den Kauf überaus empfehlen. Wer es gern genauer hat beim Bauen kommt um eine umfassende Recherche nicht herum. Auch hier hat mir der Zufall eine tolle Karte ins Spiel gebracht: Ich fand genau ein solches Referenzmodell im Internet, welches eines unter drei Varianten auch der Bausatz vorsieht. Super! Da war die Entscheidung natürlich gefallen, welche Bemalung ich machen werde. 

Je mehr ich die Referenzfotos studierte, desto mehr entdeckte ich Details, die ich gern am Modell ergänzen wollte. Schon mit dem Kauf des Bausatzes hatte ich mir den BIG ED von Eduard dazu gekauft. Wunderbare Details, die ich nicht missen möchte (dazu später mehr). Leider stimmt die Farbe der Schlange nicht: Sie müsste dunkler sein als der Rumpf und nicht heller. Ich überlegte mir, ob ich sie anpassen soll, ließ es aber dann dennoch so.

19er-Raketenwerfer
19er-Raketenwerfer

Die drahtgelenkten TOW-Raketen sind durch die modernen lasergelenkten AGM-114 "Hellfire" ergänzt worden. Da die teuren Hellfire jedoch nur gegen gepanzerte Ziele sinnvoll eingesetzt werden können, bleiben die günstigeren TOW-Raketen bei Einsätzen in Afghanistan und im Irak die erste Wahl.

Der Bausatz sieht die kleinere Variante davon vor. Da mein Referenzmodell den 19er-Raketenwerfer montiert hatte, wollte ich ihn nachbauen. Au weia - das ist nicht einfach, wie man unschwer erkennen kann! Der Körper besteht aus einem Alu-Röhrchen. Die Löcher habe ich in Plastikkarte gebohrt (drei dünne Lagen aufeinander geleimt). So viel Mühe ich mir auch gab, ich kriegte die Löcher nicht perfekt hin.

Träger und Kufen
Träger und Kufen

Die Träger der Kufen sind gemäß Referenzoriginal rund und nicht eckig-flach wie es der Bausatz vorsieht. Gemacht habe ich die Träger aus einem Zink-Zylinder. Die Oberseite ist dunkler bemalt als die Seiten.

Bell AH-1W Super Cobra

Die AH-1W "SuperCobra" ist durch ihre beiden leistungsgesteigerten Turbinen agiler als ihr Vorgänger, die AH-1T, und kann endlich die volle Bewaffnung über längere Distanzen ins Kampfgebiet befördern. 

Die Nozzles sind aus Ätzteilen gemacht. Zusätzlich habe ich aus einem Plastikzylinder den "Ring"‚ ergänzt der außen herum führt. Gealtert sind sie mit drei unterschiedlichen Farbpigmenten aus div. Alterungssets von Tamiya.

Bell AH-1W Super Cobra

Als erstes lackierte ich das gesamte Modell mit der Airbrush mit Grundierungsgrau von Modell Master. Danach sprühte ich die zwei Grau-Töne: Obere Flächen FS 35237 (MM 1721), Seiten und unten FS 36375 (MM 1728 E). Auf den Fotos wirkt das dunklere Grau leider etwas blau-grünlich. Irgendwie habe ich es mit den Fotos farblich nicht richtig hingekriegt und je nach Bildschirm wirken die Farben ja auch unterschiedlich.

Gealtert habe ich mit div. Farbpigmenten aus Alterungssets von Tamiya und mit Pastellkreide-Brühe. Div. farbliche Unterschiede machte ich mit der Airbrush in den jeweiligen Grundfarben.

Bell AH-1W Super Cobra

Die Abgasfahne ist aus div. Farbpigmenten aus Alterungssets von Tamiya gemischt. Zum Schluss verpasste ich ihr noch einen feinen Filter mit dem dunklen Grau (das auch hier auf dem Foto leider wieder grünlich aussieht...).

Die Halterungsbänder sind aus normalem Papier, das ich rot angemalt hatte. Gealtert habe ich sie auch mit div. Alterungssets von Tamiya. Die große Tasche vorne am Rotorflügel ist aus Backfolie gemacht; sie ist dicker als Staniolfolie und hervorragend geeignet für uns Modellbauer :)

Die Heckstütze habe ich aus einer Nähnadel gemacht. Mit meinem Zigarrenfeuerzeug (‚Düsenflamme‘) habe ich die Spitze so lange erhitzt, bis ich sie biegen konnte. Dies ist stabiler als das dünne Plastikteilchen aus dem Bausatz. Man bewegt das Modell ja doch ab und zu und sehr schnell setzt man es dabei mit dem Heck auf und dann würde das Plastikteilchen brechen.

Der Heckrotor
Der Heckrotor

Der Heckrotor ist aus...unzähligen... Ätzteilen zusammengebaut. Das war eine Mega-Fummelarbeit, die mir aber enorm Spaß bereitete :)

Bell AH-1W Super Cobra

Damit die Rotorblätter nicht lustlos und steif (..hihi..) herumhängen, wollte ich sie in so realistischer Stellung, wie ich es vollbringen konnte, darstellen. Ich erhitzte sie vorsichtig mit einem Zigarrenfeuerzeug (keine Düsenflamme, sondern eines, das bloss Hitze abgibt ohne Flamme). Ich bog sie vorsichtig weit nach unten, erhitzte sie erneut und bog sie erneut. Das machte ich so lange, bis ich mit dem Resultat zufrieden war. Beachte auch die Neigung.

Die Alterung erfolgte wie üblich mit Alterungssets von Tamiya.

Bell AH-1W Super Cobra

Zu diesem Bild fällt mir einfach nichts ein, was ich schreiben könnte... :)

Bell AH-1W Super Cobra

Hier eines von vielen unscheinbaren Details: Diese Sensoren (ich weiß nicht, was sie sind) habe ich aus heißgezogenem Gussast gemacht. Dafür fehlt jedoch ein anderes Detail: Auf der Rückseite der Raketenwerfer sollte bei jedem Loch ein Draht sein. Das habe ich bei meiner ersten Variante auch gemacht. Aber die ganze Tube hat so gräßlich ausgeschaut, dass ich sie neu machte. Auf diese Drähte habe ich dann verzichtet.

Die Verkabelung besteht aus heißgezogenem Gussast.
Die Verkabelung besteht aus heißgezogenem Gussast.

Mit der Canopy hatte ich Probleme. Ich habe sie schon vor dem Maskieren irgendwie verunreinigt. Zum Schluss habe ich sie mit FUTURE gewaschen, was die Durchsichtigkeit etwas verbesserte. Dennoch bin ich mit meiner Arbeit an der Canopy am unzufriedensten. Zusätzlich wird der eher schlechte Eindruck durch die Lichtreflexion erhöht. Also, so extrem milchig ist die Canopy dann auch wieder nicht. :)

Bell AH-1W Super Cobra

Die Rückwände: Dach-Wellblech 1:100 aus beigem Plastik. Ich habe sie zusammengeleimt und mit Anthrazit aus der Sprühdose unregelmässig besprüht, damit die beige Farbe stellenweise noch durchschimmert.

Die Bodenplatte ist eine weiße Mal-Leinwand. Ich habe sie Anthrazit aus der Sprühdose besprüht. Drüber kam Grundierungsgrau von Tamiya auch aus der Sprühdose und zwar so, dass stellenweise das Anthrazit noch durchschimmert. Gealtert habe ich es aus div. Pigmenten aus div. Alterungssets von Tamiya. Die gelben Markierungen sind aus gelbem Tamiya-Klebeband, das ich nachträglich gelb bemalt und gealtert habe. Die Bodenplatte habe ich so gut ich es anhand der Referenzbilder erkennen konnte, und so gut es meine Fähigkeiten zuließen und unter einer enormen Sauerei fertig gestellt (ich habe wirklich viel von den Pigmenten gebraucht, und das Zeug ist enorm staubig in solchen Mengen) :)

Bell AH-1W Super Cobra

SO! Das war mein Roll-out von meiner Super Cobra. Ich hoffe, dass euch mein Roll-out und mein Modell gefallen. Auch wenn ich noch so einiges nicht sehr gut gemacht habe, bin ich mit meiner Arbeit im Ganzen sehr zufrieden. Steigerungspotenzial fürs nächste Modell!

Ach ja: Die Schlange habe ich an div. Stellen zerschnitten, damit ich sie anbringen konnte. Mit viel Weichmacher, guter Planung und viiiiel Geduld habe ich es unter Adrenalin-Schüben dann doch noch geschafft!

Lob, Kritik? Nur her damit... Du erreichst mich unter tarner@mac.com

Bell AH-1W Super Cobra

Vasilij Ratej,
www.tarner-modellbau.ch

Publiziert am 11. November 2009

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