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Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Demo-Team Kleeblatt

von Jürgen Klinglhuber (1:72 Italeri)

Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Das Original:

Die Entstehung des Modells „Bell 206“ geht auf eine Ausschreibung der US Army für einen LOH (Light Observation Helicopter) zurück. Von der Firma Bell auf die Bedürfnisse der US Army hingeschneidert, entschied sich diese aber 1962 bei einem Vergleich mit Mitbewerbern nicht für den „Bell 206“, sondern für den Hughes OH-6. Der 206er wurde daraufhin komplett überarbeitet. Der Minihubschrauber kam nach dieser Modifikation am Markt (als „Bell 206A“) deutlich besser an und wurde daraufhin von der US Navy gekauft. Unter der Bezeichnung „TH-57 SeaRanger“ wurde er zu Trainingszwecken eingesetzt. 1968 war schließlich auch die US Army überzeugt und führte den „Bell 206A“ unter der Bezeichnung „OH-58A Kiowa“ ein. Das 206er Modell und dessen Varianten sind nun seit über 30 Jahren in der zivilen und militärischen Luftfahrt bewährt und etabliert.

Seit 1968 baut auch die Italienische Firma Agusta den „Bell 206A“ in Lizenz unter der Bezeichnung „Agusta-Bell AB 206 JetRanger“.  Der Helikopter nimmt einen Piloten und vier Fluggäste auf. Die Abmessungen des Kleinst-Hubschraubers sind: Länge 8,74 m, Höhe 2,90 m, Durchmesser der Hauptrotors 10,1 m. Das Leergewicht beträgt 810 kg, das Startgewicht 1360 kg – mit einem Allison 250C-18 Triebwerk ausgerüstet bringen die 317 PS eine Geschwindigkeit von 240 km/h – Dienstgipfelhöhe: 4.000 m.

Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Das Team Kleeblatt

Das Kleeblatt ist ein Hubschrauberformationsteam der Österreichischen Luftstreitkräfte, das Flugvorführungen im In- und Ausland zeigt. Das Programm wird mit vier Hubschraubern der Type AB 206 JetRanger geflogen die eine Sonderlackierung tragen. 1975 zeigte das Team Kleeblatt, anlässlich eines Jubiläums, erstmals sein Programm. Die Demonstration des „Hubschrauberballetts“ war ein voller Erfolg und so wurde der Auftritt des Team Kleeblatt zu einem fixen Programmpunkt bei nationalen und internationalen Air-Shows. Allerdings löste sich das Team 1987 auf und es dauerte zehn Jahre, bis es wieder zum Leben erweckt wurde. Heute wie damals sind die Piloten des Teams Fluglehrer der 2. Staffel/Fliegerregiment 1, des Fliegerhorstes Brumowski in Langenlebarn, und bilden ganzjährig Militärhubschrauberpiloten aus. Durch den sich daraus ergebenden Zeitmangel hat man sich entschlossen, im Gegensatz zu „Profivorführstaffeln“, nur an maximal fünf Veranstaltungen pro Jahr teilzunehmen.

Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Das Modell:

Den vom Team Kleeblatt eingesetzten Typ des Augusta Bell AB-206 JetRanger quasi „aus der Kiste“ zu bauen ist  - soweit ich weiß – im Maßstab 1:72 gar nicht möglich. Man kann aber einen (kleinen) Umweg über den Italieri-Bausatz No. 195 gehen.

Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Diesen Bausatz zu bekommen ist mittlerweile leider auch etwas schwierig geworden, aber sollte man ein haben befindet sich darin eine „Variante“ des 206er nämlich ein Bell OH-58A Kiowa. Dieser unterscheidet sich zum AB-206 JetRanger u.a. durch eine freiliegende Heckrotorwelle und ein deutlich höheres Kufenlandegestell. Das heißt hier ist umbauen angesagt. Erleichterung verschafft da der Umbausatz der IPMS Austrian Branch, welche dieses Manko ebenfalls erkannten und ein kleines Kit mit den notwendigen Teilen aus Resin zusammengestellt haben. Darin befinden sich der richtige Heckausleger mit der eingeschlossenen Rotorwelle, sowie die richtigen Kufenstreben und einige Teilchen für das Cockpit.

Agusta-Bell AB 206 JetRanger

Die Verarbeitung des Italeri Bausatzes geht gewohnt locker von der Hand. Der Innenraum ist mit den Zusatzteilen von IPMS und ein paar selbst geschnitzten Details rasch abgeschlossen. Etwas langwieriger erwies sich das Abtrennen des „falschen“ Heckauslegers bzw. das einsetzen des Neuen. Um einen sauberen Übergang von der Kabinenaußenwand zum angesetzten Resinausleger zubekommen war eine Menge Spachteln und Schleifen angesagt. Das Ergebnis war schließlich aber zufrieden stellend und so wurde das Landegestell in Angriff genommen.

Die Location für das Fotoshoting – hinterm Haus…….
Die Location für das Fotoshoting – hinterm Haus…….

Das neue Landegestell hatte leider einen kleinen Schönheitsfehler – einer der vier Kufenstreben war extrem verzogen und ließ sich nur unter Verwendung von „Gewalt“ (Messer, Spachtelmasse, Feile) in Position bringen. Ein Überzug aus Olivgrün-seidenmatt und der JetRanger stand schon mal ganz nett da. Ebenfalls bei IPMS Austria erhältlich sind die Decals für die Sonderlackierung des Demo-Teams. Nach dem Aufbringen und Versiegeln der Nassschiebebilder wurde noch etwas detailliert. Alle Antennen und Sonderausrüstungen des Modells sind scratch gebaut.

Jürgen Klinglhuber

Publiziert am 27. Februar 2006

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