Bell TAH-1F CobraThe Flying Bullsvon Stefan Fraundorfer (1:48 Revell)PrologDie Flying Bulls mit Sitz am Salzburger Flughafen betreiben eine beachtliche Flotte an historischen Flugzeugen und Hubschraubern, die sicher viele von uns schon selbst auf Airshows oder im Hangar 7 bestaunt haben. Einige davon können dank Revell auch als Modell im 48er Maßstab gebaut werden. Dazu gehören die F4U Corsair, die T-28 Trojan, die B-25 Mitchell und eben die AH-1 Cobra mit ihrer spektakulären Bullen-Lackierung. Zum Original
Die Bell AH-1 war jahrelang der klassische Kampfhubschrauber der US-Armee. Seit 1966 in mehreren Versionen produziert, erarbeitete sich die Cobra im Vietnamkrieg einen legendären Ruf. Mit der Auslieferung der ersten Apaches begann sich die Armee allmählich von der Cobra zu trennen. Die Marines und einige andere Länder nutzen dieses Modell immer noch. Die Neuanschaffung der Flying Bulls ist eine Bell AH-1F, die ursprünglich im Jahr 1967 gebaut wurde. Sie wurde 1976 durch Umbau auf das "S"-Modell modernisiert. Diese Cobra wurde vom US-Militär an eine Mechanikerschule zur Verwendung als Trainingsgerät übergeben. Sie wurde 2010 von dem bekannten amerikanischen Hubschraubersammler Brian Reynolds in einem heruntergekommenen Zustand entdeckt. Im Jahr 2020 wurde diese Cobra von Grund auf restauriert und für die Flying Bulls angepasst. Sie besteht komplett aus Originalteilen direkt aus der Fabrik und dieses Exemplar ist eine von nur zwei Cobras in Europa. Die Piloten der Flying Bulls, die in den USA ein spezielles Training für diesen Hubschrauber absolvieren mussten, setzen sie vor allem auf Airshows ein. Wenn die Bell Cobra nicht fliegt, kann sie natürlich jederzeit im Hangar 7 am Salzburg Airport besichtigt werden. Quelle: Homepage „The Flying Bulls“ Der BausatzLaut scalemates stammen die Formen für die Cobra von Monogram und datieren auf das Jahr 1986 – was man den Bauteilen mitunter auch deutlich anmerkt. Die Details an manchen Teilen sind etwas verwaschen, oder nur rudimentär dargestellt und die Panellinien sind erhaben wiedergegeben. Revell hat den Kit in einer „Flying Bulls Edition“ neu aufgelegt und mit den entsprechenden Decals ausgestattet. Der BaufortschrittDie Passgenauigkeit des betagten Bausatzes ist übrigens gar nicht so schlecht, nur die Cockpitkanzel ist zu kurz und die Spalten müssen hier verspachtelt werden. Auch an den Verbindungsstellen der Landekufen zum Rumpf gibt es Probleme.
Die drei Plastikläufe der 20 mm-Kanone M197 sehen furchtbar aus. Zum Glück bietet der polnische Hersteller Master entsprechenden Ersatz in Form von aus Messing gedrehten Rohren samt fotogeätzten Halterungen an. Der Zusammenbau ist zwar ein wenig fummelig, aber diese Investition hat sich wirklich gelohnt und bringt die dominante Waffe schön zur Geltung. Ein weiteres Manko ist das Fehlen der beiden Smoker (Raucherzeuger), die an den Stummelflügeln der Cobra angebracht sind. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Firma Brent-Air-Decals, die mir diese 3D-gedruckten Smoker inklusive der Decals gratis (!!!) zur Verfügung gestellt hat. Sie machen sich am fertigen Modell wirklich sehr gut und werten es deutlich auf. Das Highlight des Bausatzes ist eindeutig der Decalbogen. Mit ihm lässt sich das spektakuläre Design des roten Bullen auf beiden Rumpfseiten einfacher als gedacht umsetzen. Die teilweise recht großen Nassschiebebilder sind sehr reißfest, sauber gedruckt und legen sich mit viel Weichmacher schön um alle Unebenheiten der Modelloberfläche.
Auf eine Alterung bzw. Verschmutzung der Maschine habe ich bewusst verzichtet, weil das Original der Flying Bulls immer top gepflegt ist. Und ein Panelline-Washing funktioniert halt nur bei versenkten Gravuren... FazitMeine – zugegeben noch sehr kleine – Herde der fliegenden Bullen wächst und gedeiht. Neben der Corsair steht nun auch die Cobra in der Vitrine und macht eine recht gute Figur. Die Trojan und die Mitchell warten schon darauf, das Quartett zu vervollständigen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich ein (Decal)Hersteller um weitere Flugzeuge und Hubschrauber aus der Flotte der Flying Bulls annimmt. Stefan Fraundorfer, Publiziert am 11. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |