Bell 206 JetRangerYV-894CP, FM Centervon Marco Coldewey (1:144 Miniwing)Infos zum Original
Die Ursprünge der Bell 206 sind militärisch, sie gingen aus einer gescheiterten Bewerbung für das US Army Light Observation Programm im Jahr 1960 hervor. Bell scheiterte mit dem Entwurf ihrer YOH-4 gegen die Hughes OH-6. Nach einem neuen Design wurde aus dem bei der Ausschreibung als „hässlichen Entlein“ bezeichneten Modell ein neuer schlanker und ansehnlicher Hubschrauber, welcher den Namen Bell 206 JetRanger erhielt. Der JetRanger erwies sich als äußert beliebt bei Nachrichtensendern zur Verkehrsaufklärung oder allgemeinen Berichterstattung. 1983 umkreiste der australische Geschäftsmann Dick Smith in einer Bell 206 erstmals mit einem Hubschrauber alleine die Welt, er benötigte dazu 260 Flugstunden.
Leider blieb auch die 206 nicht von Abstürzen verschont, zu den bekanntesten Opfern an Bord des JetRanger zählen Gary Powers (U-2 Pilot im Kalten Krieg), Bill Graham (Konzertveranstalter) und Stevie Ray Vaughan (Gitarrist). Während der 55 jährigen Produktionszeit zwischen 1962 und 2017 wurde das grundlegende Design seit 1967 nicht mehr verändert, gebaut wurden 7.300 Einheiten. Auch die militärische Variante konnte 10 Jahre später die Gunst der Army für sich gewinnen. Mit dem Bell OH-58 Kiowa wurden zwischen 1966 und 1989 rund 2.200 Modelle gefertigt. Ebenso nutzte die US Navy die 206 als TH-57 für die Pilotenausbildung. Infos zum Betreiber
Einer der unzähligen Betreiber des Bell 206 ist das private Radionetzwerk FM Center. Der größte Radiosender des Landes versorgt auch andere Sender in Venezuela mit Nachrichten und Verkehrsinfos, welche vom lokal bekannten Reporter Alejandro Cañizales stammen. Dazu wird ein roter Bell 206 mit der Kennung YV-894CP eingesetzt. FM Center besitzt in Venezuela 64 Radiostationen und einen internetbasierten Dienst. Ausgestrahlt werden drei verschiedene Programme: AM Center, Circuito La Romántica und Circuito Fiesta. Infos zum Bausatz
Anfang 2024 erschien der JetRanger von Miniwing in der Variation des militärischen Derivats Bell OH-58 Kiowa. Vier Boxen (in Vietnam War, Over America, Over Europe und the Middle East) mit je zwei Decalvarianten ermöglichen militärische Modelle aus Australien, Irak, Israel, Kanada, Österreich, Spanien und den USA (2x). Später folgte noch eine zivile Box, welche eine deutsche und eine österreichische Variante enthält. Der zweiteilige Rumpf ist dabei aus klarem Material hergestellt. Die Inneneinrichtung ist vorhanden und auch in ihrer Detaillierung für diesem Maßstab völlig ausreichend. Neben Ätzteilen bietet der Kit auch einen Satz mit vorgestanzten Masken, für die Fenster, leider jedoch nicht für die unteren Cockpitfenster. Für die bewaffnete Version ist auch eine Minigun dabei. Der Bausatz im Maßstab 1:144 ist dabei lediglich 7 cm lang. Infos zum Bau
Interessiert war ich an diesem Modell schon, jedoch fand ich an den angekündigten Varianten so gar keinen Gefallen. Also ging ich auf die Suche nach Alternativen, da es den JetRanger in dem Maßstab noch nicht gab, gestaltete sich dies als durch aus schwierig. Fündig wurde ich dann bei Helicopter Decals, welche ihre Abziehbilder in verschiedenen Maßstäben anbieten. Die Farbgebung und der Betreiber überzeugten mich dann schlussendlich.
Zwar unterscheidet sich der zivile 206 etwas von der OH-58, aber in der Grundform sind beide gleich. Auf eine Modifikation der Kabinenfenster verzichtete ich, es wäre zwar technisch machbar gewesen, aber in meinen Augen lohnte der Aufwand dann doch nicht. Was ich dann doch angepasst habe, waren die Kufen, welche aus dünnerem Draht erstellt wurden und die Rotorwellenabdeckung auf dem Heckausleger. Die Antennen mussten entsprechend angepasst werden. Auch der Rotor erhielt eine angedeutete Taumelscheibe und Steuerstangen, am Ende ersetzte ich noch die Hauptrotorwelle. Marco Coldewey, Publiziert am 22. Februar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |