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Bell AH-1G Cobra

D Troop, 3rd Brigade, 4th Cavalry, Chu Chi, Vietnam 1971

von Max Hauswald (1:32 Special Hobby)

Bell AH-1G Cobra

Vorwort

Die Cobra wurde entwickelt um ein geeignetes Fluggerät für die Eskorte der relativ leicht bewaffneten Transporthubschrauber Mitte der 1960er Jahre zu bekommen. Letztendlich konnte man auf diverse Bauteile der UH-1 Huey zurückgreifen und diese, relativ günstig und vor allem schnell, zur Cobra zusammenstückeln. Die US-Typenbezeichnung legt die Nähe zum Huey dar: aus dem Utility Helicopter 1 (UH-1) wurde der Attack Helicopter 1 (AH-1). Die Cobra ist damit als Sub-Typ des Huey geführt.

Bell AH-1G Cobra

Mit der Ankunft der ersten AH-1 in Vietnam 1967 übernahmen diese direkt die geplanten Aufgaben: Eskorten von Transporthubschraubern, Luftnahunterstützung für die Bodentruppen und sogenannte „Hunter-Killer-Teams“ bei denen ein Hubschrauber das Feuer auf sich zog und die AH-1 dann die aufgedeckten Stellungen bekämpfen konnte. Insgesamt erflogen die AH-1 in Vietnam mehr als 1 Millionen Flugstunden, es wurden mehr als 1100 Maschinen bis 1973 ausgeliefert, wovon etwa 300 durch Kriegshandlungen und Unfälle verloren gingen.

Die nachfolgenden Versionen fliegen bis heute bei unterschiedlichen Streitkräften und das Design ist legendär: extrem schmaler Rumpf, Tandemcockpit, Stummelflügel und Kinnturm. Fast alle späteren Kampfhubschrauber orientierten sich an dieser Auslegung.

Bell AH-1G Cobra

Das Modell:

Im Jahr 2021 brachte ICM einen AH-1G im großen 32er Maßstab aus neuen Formen in die Läden – was mich direkt ein jucken in den Fingerspitzen fühlen ließ. Zum Glück bestellte ich jedoch nicht umgehend einen Karton, sondern entdeckte nur kurze Zeit später die Ankündigung, dass Special Hobby ebenfalls einen neuen Bausatz verkaufen möchte. Jetzt wurde es interessant!

Bell AH-1G Cobra

Nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass Special Hobby den ICM-Bausatz um diverse Teile ( teils vorbemalte Ätzteile, Resin, Decalbogen und 3D-Druck-Teile) ergänzte und damit jeden weiteren Zukauf von teurem Zubehör überflüssig werden ließ. Zusätzlich war diese randvolle Traum-Box noch günstiger als der Bausatz von ICM: zuschlagen!

Bell AH-1G Cobra

Die Qualität der Spritzgussteile ist gut. Die Details sind ausreichend, die Schärfe der Gravuren ist auch absolut in Ordnung. Die Qualität der beigelegten Special-Hobby-Teile ist umwerfend. Ins besondere die Teile aus dem 3D-Drucker sind unfassbar detailliert und leider auch ebenso zerbrechlich. Die Einzelteile passen gut zusammen, wer Lust hat, der kann auch Wartungsklappen am „Maschinenraum“ geöffnet darstellen. An wenigen Stellen musste etwas gespachtelt werden, aber insgesamt war der Zusammenbau ein großer Spaß. Das Cockpit besteht aus Spritzgussteilen (Grundstruktur), farbigen Ätzteilen (bspw. Instrumentenbretter), Resinteilen (bspw. Sitze, Schläuche, Handauflagen, Collective/Cyclic, Helme) und 3D-gedruckten-Teilen (Zieloptiken und andere Kleinteile).

Hier kommt wirklich alles zusammen und es macht einfach großen Spaß. Diesen cleveren Mix der Komponenten stelle ich mir als die Zukunft des hochwertigen Modellbaus vor!

Bell AH-1G Cobra

Lackierung und Alterung

Für mich war klar, dass es die Maschine mit dem Haifischmaul werden musste, denn genau dieses Bild hat man im Kopf, wenn man an die frühen Cobras in Vietnam denkt.

Die Anleitung erlaubt den Bau dieser Maschine im Zustand von 1971 und von 1972, wobei die frühere Version das Maul und die Besonderheit des Heckauslegers mit anderer Farbgebung aufweist. Eigentlich ist ganz gut beschrieben, dass „Mildred“ einen schweren Schaden am Heck einstecken musste und daher einen komplett neuen „Hintern“ ohne Army-Schriftzug erhielt.

Bell AH-1G Cobra

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Bilder des Vorbilds im Internet zeigen zumindest auch den von mir dargestellten Zustand: Maul, Army-Schriftzug, dunkleres Heck und keine chinesischen Schriftzeichen! Ein Beweis für die rot-weißen Markierungen auf den Stabilisatoren, die Zentaurin und das Peace-Zeichen linksseitig fehlt mir allerdings - ich habe diese gemäß Anleitung angebracht. Grundsätzlich sollte man jedoch aufpassen und Vorbildfotos suchen – dank Internet kein Problem.

Bell AH-1G Cobra

Wichtig war mir, dass das Heck optisch abgehoben zum Rumpf bleibt. Beim pre- und postshading kann man sich austoben da das Vorbild ungeschützt in der südostasiatischen Sonne stand, die Grundfarbe des Heckteils habe ich deutlich abgedunkelt. Im Internet existieren Bilder von gebauten Modellen mit sehr deutlichen Lackschäden (sichtbare Grundierung) entlang der Wartungsklappen - dies ist bei den mir vorliegenden Vorbildfotos des AH-1 grundsätzlich nicht zu erkennen, weshalb ich mich hier zurückhielt. Anders bei den Spuren auf den zu begehenden Stellen: Kufen und Stummelflügel: hier scheint häufig schon die Grundierung durch!

Bell AH-1G Cobra

Die Decals sind in Ordnung, reagieren leider nur recht schwach auf Decal-Softener, sind jedoch ähnlich der modernen Eduard-Decals mit einer abziehbaren Deckschicht ausgestattet. Ins besondere das Entfernen dieser Deckschicht auf dem genieteten Heckausleger braucht seine Zeit! Im Anschluss habe ich die Gravurlinien mit einem Skalpell nachgezogen, so dass die Decals sich dort etwas absetzen. Es folgte eine Schicht selbstgemischter seidenmatter/matter Klarlackt. Zum Abschluss gab es ein Washing mit unterschiedlichen Farben von Ammo of Mig.

Bell AH-1G Cobra

Das fertige Modell:

Bei der Beladung gab es keine große Auswahl: die dargestellte Bewaffnung ist typisch und vielfach belegt.

Die Schleppstange sowie die dazugehörigen Räder werten das Modell im Stand deutlich auf, da es einfach mehr zu sehen und entdecken gibt. Bei der Stange habe ich mich ausgetobt in dem ich diese erst Aluminium grundiert und später wieder angeschliffen habe, so dass ein echt abgenutzter Eindruck entsteht. Das Design ist dabei frei erfunden, ich wollte jedoch kein weiteres olivgrünes Teil an das Modell anfügen.

Bell AH-1G Cobra

Zum Abschluss wurden viele Kleinteile montiert: Helme, Griffe, Cockpitteile, eine gefaltete Karte, Scheinwerfer, Positionsleuchten. Dann wurden noch ein Staurohr-Schutz und RBF-Flags an die Bewaffnung angebracht … und die „erbärmliche Mildred“ war endlich fertig.

Bell AH-1G Cobra

Max Hauswald

Publiziert am 17. August 2022

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