Bristol 171 Sycamorevon David Funke (1:48 AMP - Accurate Model Parts)PrologMein letzter Bericht hier auf MV liegt nun schon einige Jahre zurück. Der Hilferuf der Betreiber gab mir den nötigen Anstoß wieder einmal einen Bericht zu verfassen. Der BausatzDie Sycamore war einer der ersten kommerziellen Hubschrauber. Darum ist es recht verwunderlich, warum es erst seit dem Jahr 2018 einen solchen Hubschrauber in 1:48 auf dem Markt gibt. Der erste brauchbare Kit aus Plastik in 1:72 kam übrigens erst zwei Jahre zuvor auf den Markt. Der Bausatz von AMP ist einer der ersten Schritte in Sachen Hubschrauber der ukrainischen Firma. Es ist ein Short-run Kit mit sehr gutem Potential. Die Aufteilung ist sehr gut, nur die Maßhaltigkeit und Passung sind nicht immer gegeben. Hier steigert sich AMP aber von Kit zu Kit. Zu BauDer Bau begann für mich mit dem Zusammenbau des Rumpfes. Es sind keine Paßstifte vorhanden und die Teile müssen sorgfältig entgratet werden. Mit einigem Anpassen und Geduld kommt man hier aber gut ans Ziel. Cockpit und PassagierrraumWeiter ging es mit dem Cockpit. Hier hat AMP im Bereich der Mittelkonsole gut aufgepasst und es bleiben keine Wünsche offen. Die Pedale bestehen aus Ätzteilen und sind sehr empfindlich. Die Pilotensitze entsprechen nicht zu 100% dem Original, reichen aber völlig aus. Der rechte Sitz war bei den (deutschen) Rettungsmaschinen ein kleinerer Drehsitz, damit der Co-Pilot nach hinten gelangen konnte, um die Winde zu bedienen. Diesen Drehsitz entnahm ich den DF HeloStuff Detailset für die Sycamore. Die hinteren Sitze ähneln einem klassischen Klappstuhl für den Strand, Im Bausatz ist die Sitzfläche aus Plastik und nicht sehr originalgetreu. Ich fertigte also die Halterungen ebenso neu an wie die Stoffbahnen für die Sitzfläche. Die Sitzflächen bestehen aus Alublech welches mit dem Nietrad bearbeitet wurde um Nähte zu imitieren. Die Dachfenster wurden mit Tamiya Klar-Orange getönt. Details Cockpit
TürenDie hinteren Blistertüren sind leider nicht ganz korrekt wiedergegeben. Sie müssten weiter herausragen und sollten deutlich abgerundeter sein. So erstellte ich Resinabgüsse der beiden Teile, dickte diese um 3 mm auf und schliff sie auf die korrekte Form. Diese Teile nutzte ich dann als Tiefziehstempel, um schön dünne Blister tiefzuziehen.
Nach ungefähr 15 Versuchen genügte endlich ein Teil meinen Ansprüchen und der nervenaufreibendste Teil begann. Die alten Blister mussten vom Klarteil getrennt werden. Mit viel Anspannung und Schweiß auf der Stirn gelang es mir mit dem Dremel die Blister abzutrennen ohne den Rahmen zu beschädigen. An dieser Stelle entschied ich mich nur einen Blister zu montieren. Da diese nach hinten öffnen, musste der rechte Blister zurückgelassen werden, wenn ein Windeneinsatz bevorstand. Also stellte ich genau diese Situation dar.
Damit es im Flug aber nicht zu windig im Hubschrauber wurde, gab es eine Art Zelttür. Mit zwei Reißverschlüssen konnte man einen Vorhang aus Zeltplane zuziehen – Das waren die Anfänge der SAR-Fliegerei in Deutschland. Ich überlegte lange, wie ich dieses Teil im Modell darstellen könnte. Die Lösung war mehr als simpel. Damit während der Lackierung kein Sprühnebel ins Innere gelangt, klebte ich den Türausschnitt von innen mit einem Stück Maskingtape ab, noch bevor der Kabinenboden mit Cockpit eingesetzt wurde. Das Tape wurde von innen schon entsprechend bemalt. Nach Beendigung der Lackierarbeiten wurde der Vorhang mit dem Pinsel bemalt und mit dem Messer unten und an den Seiten eingeschnitten, das mittlere Teil nach oben hin aufgerollt und fertig war dieses kaum bekannte Detail. LackierunghDie Lackierung erfolgte mit Vallejo Farben, die den Farbtönen RAL 6014 und RAL 2005 entsprechen. Details und FinishAls weitere Detaillierung kamen noch Bremsleitungen, Leitungen an der Winde, SARAH-Antennen und der Tracking-Stab vom Heckrotor hinzu. Die Decals stammen wie das Detailset von DF HeloStuff. Der SAR Schriftzug hatte zwar nur bei der Marine eine weiße Kontur, aber wegen der schöneren Optik ließ ich hier mal fünfe gerade sein.
Die Maschine mit der Kennung LC+105 habe ich mit meinen beiden sehr guten Freunden Dirk und Christian im Original akribisch restauriert. Das Original ist zwar nicht in SAR Lackierung, aber eine der besten noch existierenden Sycamores. David Funke Publiziert am 12. Februar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |