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Piasecki HUP-2 Retriever

UH-25B BuNo 128579, CVAN-65 USS Enterprise, 1963

von Oliver Zwiener (1:72 Amodel)

Piasecki HUP-2 Retriever - UH-25B BuNo 128579 - Air Rescue CVAN-65 USS Enterprise 1963
Piasecki HUP-2 Retriever - UH-25B BuNo 128579 - Air Rescue CVAN-65 USS Enterprise 1963

Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN 65-USS Enterprise 1963 - Seitenansicht rechts
Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN 65-USS Enterprise 1963 - Seitenansicht rechts

Das Original

Frank N. Piasecki war der erste Besitzer einer amerikanischen Hubschrauberlizenz, er gründete 1943 das PV Engineering Forum für die Entwicklung von Rotorflugzeugen. Einer der ersten Entwürfe war die "fliegende Bananen"-Form des PV-3, dessen Erstflug im März 1945 stattfand. Die Piasecki Helicopter Corporation entwickelte das Konzept eines Tandem-Rotors, um eine Anforderung des Bureau of Aeronautics für einen Mehrzweckhubschrauber zu erfüllen, der an Bord von Flugzeugträgern und anderen großen Kriegsschiffen der US Navy für Such- und Rettungsdienste sowie den allgemeinen Nachschub eingesetzt werden sollte. 

Das vorgeschlagene Flugzeug erhielt die Werksbezeichnung PV-14 und zwei Prototypen wurde als XHJP-1 für die Evaluierung durch die US Navy fertiggestellt. Dieses Modell war 1948 die Grundlage für den PV-18 mit viereckigen Endplattenflossen an den Höhenflossen, die am hinteren Rotorpylon montiert wurden. 32 HUP-1, von einem einzigen 525 PS starken Continental R-975-34-Kolbenmotor angetrieben, wurden zwischen 1949 und 1952 gebaut. Die HU-2 war die erste Staffel, die dieses Modell im Februar 1952 einführte.

Der HUP Retriever hatte zwei nebeneinander angeordnete Pilotensitze und konnte neben der Besatzung weitere fünf Passagiere oder drei liegende Personen aufnehmen. Da beide Dreiblatt-Rotoren zum Verstauen an Bord zusammengeklappt werden konnten, besaß er kompakte Abmessungen für den Einsatz an Bord diverser Schiffstypen. Das Triebwerk wurde in der Mitte des Rumpfes eingebaut, der einen Stahlrohrrahmen mit besonders starkem, feststehendem Dreiradfahrwerk hatte.  

Erfolgreiche Tests mit einem Autopiloten im XHJP-1 ermöglichten den Bau des HUP-2 mit verbesserter Richtungsstabilität, so dass auf die Endplattenflossen fortan verzichtet werden konnte. Dafür kam nun der leistungsstärkere Continental R-975-46 Sternmotor mit 550 PS zum Einsatz. Ein besonderes Merkmal des Retrievers war eine große, nach Steuerbord versetzte, rechteckige Rettungsluke im Boden des vorderen Rumpfes, durch die eine Winde in der Kabine bis zu 181 kg auf einmal heben konnte.

193 allwetterfähige HUP-2 wurden für die US Navy gebaut, 15 weitere an die französische Marine geliefert und einige wurden auch noch als HUP-2S zur U-Boot-Jagd zusätzlich mit einer Tauchsonarausrüstung ausgerüstet. Ein weiterer HUP-2 erhielt einen versiegelten, wasserdichten Rumpf und ausgestreckte Doppelschwimmer für Tests auf Wasserbasis, vermutlich im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den Hubschrauber Boeing-Vertol 107 / CH-46 Seaknight.

1953 bestellte die US-Armee eine verbesserte Version des HUP-2 mit verstärktem Kabinenboden und hydraulischen Bedienelementen für allgemeine Unterstützungs- und Evakuierungsmissionen, 70 davon wurden ab 1953 als H-25A Army Mule ausgeliefert. Die US Navy orderte 50 ähnliche, weitere Maschinen bekamen die neue Kennung HUP-3, wovon auch die Royal Canadian Navy drei Stück für die VU-21 anschaffte. Die Produktion wurde im Juli 1954 nach 339 Exemplaren eingestellt. Für eine Wiederaufnahme der Produktion wurde seitens Piasecki vorgeschlagen, die Geschwindigkeit, Reichweite und Nutzlast aller noch im Einsatz befindlichen Retriever durch Umrüstung auf das 700 PS starke Wright R-1300-3-Triebwerk zu erhöhen, dieser Vorschlag blieb seitens der Streitkräfte jedoch ohne Berücksichtigung. 

1962 wurde ein neues, einheitliches Kennungssystem eingeführt und die HUP-2 und HUP-3 wurden in UH-25B sowie UH-25C umbenannt. Chronische Motorprobleme beeinträchtigten die Zuverlässigkeit des ansonsten hervorragenden HUP Retriever, von denen einige nach der Überführung weiterhin in Reserveeinheiten als Rettungshubschrauber mit oranger Farbgebung eingesetzt wurden. Aus der Piasecki Aircraft Corporation mit Sitz in Morton, Pennsylvania wurde 1956 die Vertol Aircraft Corporation, später Boeing Vertol und schließlich die heutige Boeing Helicopter Company.

Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Seitenansicht links
Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Seitenansicht links

Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Überflug
Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Überflug

Technische Daten Piasecki HUP-2 Retriever

  • Typ: Mehrzweckhubschrauber
  • Besatzung: Pilot und Copilot
  • Motor: 1 x Continental R-975-46 Radialkolbenmotor
  • Nennleistung:  410 kW oder 550 PS
  • Rotordurchmesser: 10,67 m
  • Länge mit rotierenden Rotoren: 17,35 m
  • Höhe: 3,81 m
  • Abfluggewicht: 2.767 kg, Leergewicht: 1.782 kg
  • maximale Geschwindigkeit: 170 km/h, Reisegeschwindigkeit: 130 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 3.050 m
  • Reichweite: 550 km
  • Farben Federal Standard
  • aussen: FS 26081 Sea Plane Gray und FS 28913 Fluorescent Red Orange
  • innen und Rotorblätter oben: FS 26440 Light Gull Gray 

Verwendetes Referenzmaterial:

  • Sammelwerk AERO Heft 128 Seite 3580, 48 Fotos USS Hornet-Museum in Alameda unter:
  • https://ipms.nl/walkarounds/walkaround-helicopters/walkaround-piasecki-retriever#&gid=1&pid=17
  • www.navysite.de/cvn/cvn65deploy.htm, Youtube
  • www.boeing.com/history/products/hup-h-25-army-mule.page
  • www.aviastar.org/helicopters_eng/piasecki_hup.php
  • www.federalstandardcolor.com/

Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Besatzung mit gelben US Navy MK-2 Rettungswesten
Piasecki UH-25B BuNo 128579 - CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Besatzung mit gelben US Navy MK-2 Rettungswesten

Größenvergleich Piasecki HUP-2 Retriever (UH-25B) mit Kaman UH-2B Seasprite
Größenvergleich Piasecki HUP-2 Retriever (UH-25B) mit Kaman UH-2B Seasprite

Modellbausatz: Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 und Comics Buck Danny

Der Modellbausatz Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever von Amodel Nr. 72137 ist ein kostengünstiger short run aus der Ukraine, der auch momentan noch zwischen 15,00 bis 19,00 € online bei diversen Modellhändlern geordert werden kann.

Es handelt sich komplett um eine Neuauflage mit insgesamt 74 Bauteilen, wovon vier jedoch nicht benötigt werden, weil die Endplattenflossen nur beim Piasecki HUP-1 montiert wurden. Piloten oder feine Details innen sowie aussen fehlen zwar komplett, dafür kann der Continental R-975-46 Radialkolbenmotor eingebaut werden und es gibt Zwischenwände und einen Deckenboden für die Inneneinrichtung.

Die Bauanleitung ist kompakt und leicht verständlich und mit dem Decalbogen können drei verschiedene Versionen für die US Navy, die Royal Canadian Navy sowie für die French Navy gebaut werden. 

Auch bei diesem Projekt nutzte ich wieder einmal die guten Softcover Buck Danny von Carlsen Comics, in diesem Fall Band 14 "Fliegende Untertassen" und Band 15 "Ein Flugzeug verschwindet", um mich auf diese Epoche der Luftfahrtgeschichte einzustimmen. 

Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - box artPiasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - BausatzPiasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - DecalsPiasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - Bauanleitung Teil 1Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - Bauanleitung Teil 2Buck Danny, Carlsen Comics - Band 14 Fliegende Untertassen und Band 15 Ein Flugzeug verschwindetAbsturz eines VTOL Prototyps der US NAVY und Bergung des Piloten durch einen HUP-2 Retriever der Air Rescue

Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - box art

Piasecki HUP-2 / HUP-3 Retriever Amodel Nr. 72137 1:72 - box art 

Modellbausatz: Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 und Sammelwerk AERO

Der Modellbausatz Piasecki HUP-2 Retriever von Siga Model Nr. 72-M07 im Maßstab 1:72 ist ein short run aus dem Jahr 2001 , der Ursprung liegt in der Ukraine und ist eine Neuauflage der Firma Interavia Nr. 006 im Maßstab 1:72 aus dem Jahr 1999. Es ist der einzige Bausatz, der es ermöglicht, eine UH-25B mit der BuNo 128579 zu bauen, wie diese 1963 bis 1964 in der HU-2 auf der CVAN-65 USS Enterprise als Air Rescue eingesetzt wurde.

Der Bausatz hat lediglich 35 Bauteile von unterdurchschnittlicher Qualität , so dass man ein detailliertes Cockpit, eine Inneneinrichtung oder das Triebwerk vergeblich sucht. Dafür entschädigt einen der Decalbogen für den Bau von drei möglichen Versionen. 

Dieses Modell ist relativ selten und schwer in Europa zu bekommen, daher liegen die aktuellen Preise über 40 € zuzüglich Versandkosten. Peter Ludwig, PELU-Versandhandlung aus Burgstetten konnte über EBAY Kleinanzeigen jedoch im August 2021 davon überzeugt werden, dass ich kein Sammler sondern ein Modellbauer bin und war daher auch bereit, zu einem fairen Preis von 27,50 € inklusive DHL Versand zu verkaufen. 

Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - boxart Teil 1Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - boxart Teil 2Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - BausatzPiasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - DecalsPiasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - Bauanleitung Teil 1Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - Bauanleitung Teil 2Sammelwerk AERO - Ausgabe 128 - Seite 3580

Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - boxart Teil 1

Piasecki HUP-2 Retriever Siga Model Nr. 72-M07 1:72 - boxart Teil 1 

Bau/Lackierung Teil 1: Innenausbau und Cockpit

Der Start der Bauphase führte den Begriff "Trockenanpassung" leider gleich ad absurdum, denn weder die beiden Rumpfhälften noch die Zwischenwände ließen sich einwandfrei zusammenfügen.

An wirklich jedem Bauteil - ausnahmslos - befand sich entweder Fischhaut oder Grat. Der Rumpf verfügte nicht über einen einzigen Führstift, was die Montage ernorm erschwerte. Die Klarsichtteile und die Cockpitkanzel sind dick wie kleine Lupen und müssen durchweg noch in Form geschliffen werden.

Die Montage des schönen Continental R-975-46 Radialkolbenmotor wollte nur unter Einsatz von sehr viel Plastikkleber gelingen, der die Bauteile an den Klebenkanten flexibler machte und dadurch erst die notwendigen Korrekturen ermöglichte. Das Heck wurde zusätzlich mit einer Eisenkugel und TESA Klebeknete beschwert.

Mangels Führstiften und -kanten wurde das Cockpitsegment schwimmend verklebt, ausgerichtet und über Nacht aushärten lassen. Mit drei Figuren für die Besatzung, zwei Sitzen und einer Ausrüstungskiste für Rettungszubehör wurde aus der Bastelschrottkiste der Innenausbau aufgewertet.

Die Ausrichtung des 120 Grad-Winkels zwischen den Rotorblättern während der Trockenphase erfolgte mittels Geodreieck, denn die Aufnahmen am Rotorkopf boten weder Halt noch eine Richtungsvorgabe.

Einbau des Continental R-975-46 Radialkolbenmotor - Piasecki HUP-2 RetrieverErweiterung Innenausbau und Cockpit - Piasecki HUP-2 RetrieverBesatzung Piasecki HUP-2 Retriever - Umbau von maßstabgerechten Jetpiloten aus der RestekisteAusrichtung im 120 Grad-Winkel zwischen den Rotorblättern während der TrockenphaseMaskierung der Kabinenscheiben innen und Verzicht auf eine beweglichen Rotornarbe mangels korrekter AusmaßeMaskierung Klarsichtteile aussen und Montage der ersten Anbauten am RotorgehäuseContinental R-975-46 Radialkolbenmotor - Piasecki HUP-2 Retriever

Einbau des Continental R-975-46 Radialkolbenmotor - Piasecki HUP-2 Retriever

Einbau des Continental R-975-46 Radialkolbenmotor - Piasecki HUP-2 Retriever 

Bau/Lackierung Teil 2: Getriebe, Kabine und Besatzung

Nach der Maskierung der Kabinenverglasung wurden mit Grau Revell 57 sämtliche Innenseiten und Zwischenwände lackiert und mit Eisenfarben Revell 91 wurde der Continental R-975-46 Radialkolbenmotor mit den beiden Wellen für die Rotoren handbemalt. Für mehr Tiefe an den Kolben und Anbauten wurde noch ein Castell 9000 Bleistift 8B eingesetzt.

Danach wurde das Cockpit mit Pilot und Copilot und die Kabine mit dem Rettungsschwimmer sowie die Plätze für die vier Passagiere handbemalt. Die Besatzung trägt die gelben US Navy MK-2 Rettungswesten aus der Epoche der späten 50er Jahre.

Anstatt die Sitzkissen gemäss Anleitung in Lederbraun zu bemalen, habe ich diese aus alten Decals der VF-41 Black Aces meiner Fujimi Grumman F-14A Ali-Cat aus 2013 mit dem Skalpell zurecht geschnitten.

Die Warnhinweise an der Sitzbank für die Erste-Hilfe-Ausrüstung, Schlauchboot und Sauerstoff sowie der Markierung am Ausstieg der Rettungsluke hinter dem Cockpit sind selbstverständlich reine Fiktion und dienen lediglich der farblichen Aufwertung!

 Continental R-975-46 Radialkolbenmotor mit zwei Wellen für die Rotoren - Piasecki HUP-2 Retriever Cockpit und Kabine mit Platz für vier Passagiere - Piasecki HUP-2 Retriever Isolier- und Schallschutzverkleidung der Kabinenwand und rote SitzkissenErste-Hilfe-Ausrüstung, Schlauchboot und Ausstieg Rettungsluke hinter dem CockpitVerklebung der Besatzung vor Zusammenfügen der beiden RumpfhälftenRettungsschwimmer Piasecki HUP-2 RetrieverPilot rechts, Copilot links vorne im Cockpit und Rettungsschwimmer an der Kabinentür - Piasecki HUP-2 Retriever

 Continental R-975-46 Radialkolbenmotor mit zwei Wellen für die Rotoren - Piasecki HUP-2 Retriever

Continental R-975-46 Radialkolbenmotor mit zwei Wellen für die Rotoren - Piasecki HUP-2 Retriever  

Bau/Lackierung Teil 3: Rumpf, Rotoren und Anbauten Teil 1

Es kommt doch recht selten vor, dass man im Maßstab 1:72 einen Schleifschwamm von Tamiya in der Körnung 240 benötigt, aber trotz viel Plastikkleber und hohen Anpressdruck während der Ausrichtung in der Trockenphase blieben, sehr zu meinem Ärger, reichlich Spalten, Kanten und Überhänge übrig.

Daher habe ich großzügig Vallejo Plastic Putty aufgetragen und nach der Aushärtung wurde der Rumpf oben und unten wieder plan geschliffen. Da beide Rumpfhälften unterschiedlich gespritzt und gegossen waren, hatte ich an der Rumpfunterseite zehn anstatt fünf Löcher. Diese wurden verschlossen und neu gebohrt. 

Die Öffnungen für die beiden Rotorwellen und den Radialkolbenmotor mussten aus dem gleichen Grund mit dem Dremel kreisrund ausgefräst werden - die Rumpfvorderseite hatte zum Überfluß oben und unten Überhänge, die vorsichtig mit einem 2000er Schleifschwamm angeglichen wurden.

In den Zwischenzeiten wurde der Tandemrotor des Piasecki HUP-2 Retriever - oben FS16440 Light Gull Grey unten unten FS17038 overall black lackiert, als Besonderheit gilt hier der Umstand, dass die Spitzen der Rotorblätter laut Bauanleitung in rot, gelb und grün gehalten waren! Leider gibt es hierzu nicht ein einziges Referenzfoto oder -video im Internet :-(

Durch die notwendige Vergrößerung der Öffnung für die vordere Rotorwelle wurde der vordere Rotorkopf schließlich noch mit dem Gewicht einer abgetrennten Stahl-Schraube und UV-Kleber beschwert.

Verklebung und korrekte Ausrichtung beider Rumpfhälften unter viel Druck - Piasecki HUP-2 RetrieverSpachtelarbeiten mit Vallejo Plastic Putty Unterseite - Piasecki HUP-2 RetrieverSpachtelarbeiten mit Vallejo Plastic Putty Rumpfoberseite - Piasecki HUP-2 RetrieverLackierung der Rotorblätterspitzen in rot, gelb und grün - Piasecki HUP-2 RetrieverTandemrotor Piasecki HUP-2 Retriever - oben FS16440 Light Gull Grey unten unten FS17038 overall blackKreisrunde Ausfräsung der Öffnungen für die Rotorwellen mit dem DremelBeschwerung des vorderen Rotorkopfs mit dem Gewicht einer abgetrennten Schraube und UV-KLeber

Verklebung und korrekte Ausrichtung beider Rumpfhälften unter viel Druck - Piasecki HUP-2 Retriever

Verklebung und korrekte Ausrichtung beider Rumpfhälften unter viel Druck - Piasecki HUP-2 Retriever 

Bau/Lackierung Teil 3: Rumpf, Rotoren und Anbauten Teil 2

Nach Abschluß aller Schleifarbeiten wurde die Cockpitkanzel mit Hilfe von Microtec Turbotec 911 Glas Spezial UV-Kleber eingesetzt. Das hatte den Vorteil, dass sämtliche kleinen Spalten sich mit der Aushärtung unter ultravioletten Licht umgehend verschlossen. Der circa 1 mm breite Spalt - siehe Bild 1 von 7 - musste jedoch gesondert aufgefüllt und versiegelt werden. Damit keine harte Kante zwischen Rumpf und Kanzel verblieb, wurden die Übergänge angeglichen. Danach wurden alle Öffnungen mit Maskierband und Schaumstoff ausgekleidet, um später keinen Sprühnebel im Innenraum zu beklagen. 

Der mit Abstand anspuchsvollste Bauschritt war jedoch die Montage des Hauptfahrwerks. Zum einen ist die Bauanleitung zu undeutlich gezeichnet, zum anderen passte hier erst einmal wieder gar nichts. Also wurden alle Fotoreferenzen zur Hand genommen, die Aufnahmen am Rumpf angebohrt und alle Teile wurde an jeweils beiden Kontaktpunkten mit Kleber versehen. Dadurch wurde die ganze Konstruktion flexibel und elastisch und konnte auf Anhieb schon fast in die korrekte Position ausgerichet werden - aber eben auch nur fast. Denn in der Mitte der Rumpfunterseite soll es noch einmal von einer Aufnahme gehalten werden, das Gestänge schwebte aber anfangs darüber :-( 

Also wurde wieder großzügig Kleber aufgetragen und mit der Pinzette das Ganze circa zwei Minuten an die richtige Stelle am Rumpf gedrückt, wodurch sich natürlich wieder die anderen Bauteile aus der korrekten Position entfernten. Nervenaufreibend für Fortgeschrittene und bestimmt ein Horror für jeden Anfänger im Modellbau. Die originalen Antennen und das Pitotrohr waren absolut unbrauchbar und wurden aus der Restekiste ersetzt.

Nächster Schritt war die versuchsweise Annäherung an die Farben FS 26081 Sea Plane Gray und FS 28913 Fluorescent Red Orange mit Revell 78 Panzergrau anstatt 74 Geschützgrau und einer Mischung aus Revell 35 Leuchtorange und 36 Karminrot. So wurde das Modell mit Isopropanol erst entfettet, dann mit Revell 05 Mattweiß grundiert, rot-orange lackiert und dann maskiert.

Verklebung der Cockpitkanzel unter Schließung großer Spalten mit Hilfe von Microtec Turbotec 911 Glas Spezial UV-KleberVerkleidung aller Öffnungen mit Maskierband und Schaumstoff - Piasecki HUP-2 Retriever Montage und Ausrichtung Fahrwerk, Antennen und Pitotrohr - Piasecki HUP-2 Retriever FS 26081 Sea Plane Gray = Revell 78 und FS 28913 Fluorescent Red Orange = Mischung aus Revell 35 und 36Grundierung mit Revell 05 Mattweiß und Lackierung Triebwerkauslass in Revell 91 EisenfarbeLackierung FS 28913 Fluorescent Red Orange - Piasecki HUP-2 RetrieverAbdeckarbeiten mit Power Modeling Accessory - Maskierband 2 mm, 3 mm und 6 mm

Verklebung der Cockpitkanzel unter Schließung großer Spalten mit Hilfe von Microtec Turbotec 911 Glas Spezial UV-Kleber

Verklebung der Cockpitkanzel unter Schließung großer Spalten mit Hilfe von Microtec Turbotec 911 Glas Spezial UV-Kleber 

Bau/Lackierung Teil 4: Rumpf, Rotoren und Anbauten Teil 2

Eine dankbare Aufgabe war die mehrfache, dünnschichtige Lackierung des FS 26081 Sea Plane Gray mit Revell 78 Panzergrau. Diese Farbe ist einfach zu verarbeiten und die Deckkraft ist hervorragend. Die zeitnahe Demaskierung noch am selben Abend  ermöglichte die erste Sichtung einiger weniger und winziger Sprühnebelschäden, die anscheinend nur Profis absolut ausschließen können.

Es folgte die Retuschierung, beginnend an der Rumpfunterseite, um zu überprüfen, ob die Pinselarbeiten nach dem Trocknen den gleichen Farbton wie die Lackierung erzeugten. Das war zum Glück bei beiden Farbtönen der Fall :-)

Dafür war es absolut notwendig, sämtliche Klarsichtteile noch einmal mit Tamiya Polishing Compound zu polieren, da nach dem Entfernen der Maskierung recht viele Klebereste verblieben. Zudem bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, auch die Laderaumluke von aussen zu lackieren. Mit Bostik Blu Tack, einer dauerplastischen Klebemasse, gelang es sehr gut, dieses kleine, runde und gewölbte Bauteil mit scharfen Übergängen zu maskieren.

Dann war die Zeit gekommen für Abteilung 502 Liquid Mask und Humbrol Maskol Abdecklack, um sämtliche Scheiben und die Felgen der Fahrwerke zu maskieren, bevor der Piasecki HUP-2 Retriever das erste Mal mit matten Klarlack eingenebelt wurde, um anschließend die Decals aufzutragen. 

Die Nass-Schiebebilder von Siga Model Nr. 72-M07 waren dünn, elastisch und hatten noch eine hohe Klebekraft - ein top Zustand für das Produktionsjahr 2001! So konnte auf "microscale liquid decal film" zu meiner großen Zufriedenheit verzichtet werden.

Abschließend noch einmal Klarlack matt in mehrfach dünnen Schichten, flexible Montage der Einstiegsluke mittels Coloplast Brava Modellierstreifen, Positionierung des Rettungsschwimmers mit Sauerstoff-Flasche und Einsetzen der beiden Tandemrotoren - fertig! :-)

Mehrfach dünnschichtige Lackierung des FS 26081 Sea Plane Gray mit Revell 78 PanzergrauAbschluss der Lackierarbeiten des Hauptfarbtons FS 26081 Sea Plane Gray (Revell 78 Panzergrau) Demaskierung und erste Sichtung der Sprühnebelschäden - Piasecki HUP-2 RetrieverRetuschierung der Fehler bei der Maskierung und Polierung der Klarsichtteile mit Tamiya Polishing Compound Bostik Blu Tack - dauerplastische Klebemasse, um runde und gewölbte Bauteile wie die Laderaumluke zu maskierenDecals von Siga Model 72-M07 1:72 - Piasecki HUP-2 Retriever UH-25B BuNo 128579 CVAN 65 USS Enterprise 1963Einbau Laderaumluke mit Rettungsschwimmer und Sauerstoff-Flasche - Piasecki HUP-2 Retriever

Mehrfach dünnschichtige Lackierung des FS 26081 Sea Plane Gray mit Revell 78 Panzergrau

Mehrfach dünnschichtige Lackierung des FS 26081 Sea Plane Gray mit Revell 78 Panzergrau 

Einsetzen der beiden Tandemrotoren mit farbigen Rotorblattenden - Piasecki HUP-2 Retriever
Einsetzen der beiden Tandemrotoren mit farbigen Rotorblattenden - Piasecki HUP-2 Retriever

Erster Schnappschuß - Foto der nun fertigen UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963
Erster Schnappschuß - Foto der nun fertigen UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963

Galerie Piasecki HUP-2 Retriever - UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963

Der Größenvergleich des Piasecki HUP-2 Retriever (UH-25B) mit dem Kaman UH-2B Seasprite zeigt deutlich, welche Lehren die Luftfahrtgeschichte hervorbringt, vom Einsatz eines einzigen Continental R-975-46 Radialkolbenmotor über die Entwicklung einer General Electric T58-GE-8F Wellenturbine bis hin zur Verwendung von zwei General Electric T58-GE-10 Triebwerken beim Sikorsky SH-3D Seaking. Dadurch wurden diese Rettungshubschrauber immer sicherer, allwettertauglich und vielfältiger in ihrer Verwendung auf hoher See.

In meiner Galerie von 2016 und 2021 auf Modellversium können diese Einsatzmuster der CVAN-65 USS Enterprise von 1963 bis 1974 schon betrachtet werden, auf der EME 2024 ist geplant, die drei dann auch nebeneinander auszustellen. Der große Bruder des Retrievers, die Boeing Vertol HH-46A Sea Knight, auch mit zwei Hauptrotoren in Tandemkonfiguration, gesellt sich dann eventuell noch mit hinzu.

Mein Fazit ist, dass auch ein Modell mit wenigen Bauteilen große Anstrengungen erfordern kann. Die Entscheidung aus zwei Bausätzen den einen "besonderen" zu machen, habe ich nicht bereut. Ebay wird zeigen, ob sich noch jemand für den Mischmasch aus zwei Produkten interessieren wird.

Die Bauzeit startete am 10. Dezember 2022, endete am 19. Februar 2023 und hat nach dem Fiasko mit einer Grumman E-2C Hawkeye 2000 vor allen Dingen wieder den Spaß am Basteln zurück gebracht :-)

Eine Piasecki HUP-2 Retriever (UH-25B) ist auf YouTube unter "USS Enterprise flight operations in 1963" bei Spielzeit 0:12 für circa zwei Sekunden zu sehen!

UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 1UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 2UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 3UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 4UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 5UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 6UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 7

UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 1

UH-25B BuNo 128579 CVAN-65 USS Enterprise 1963 - Galeriebild 1 

Epilog

Fertigstellung war der 24.02.2023, also ausgerechnet am Jahrestag der Invasion Russlands in die Ukraine. Zeit für ein wenig Demut, dass man sich die Zeit mit Modellbau vertreiben kann, während es anderswo an Wasser, Strom, Nahrungsmitteln, Medikamenten und vielem mehr mangelt.

Ich hoffe, dass es in naher Zukunft zu einem Waffenstillstand kommt, die Menschen in der Ukraine wieder in ihr gewohntes Leben zurückkehren können und irgendwann auch wieder so besondere Modelle von dort kommen wie die von Clear Prop! oder anderen short runs.

Oliver Zwiener

Publiziert am 04. März 2023

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