Gazelle SA 341/342von Jürgen Klinglhuber (1:72 Heller)Zum Vorbild
Die Gazelle (SA 341/342) wird eingestuft als Mehrzweck-, leichter Transport- aber auch als Angriffshubschrauber. Sie ist eigentlich die direkte Weiterentwicklung der Alouette III, aber im Grunde genommen nicht nur optisch eine völligeNeuentwicklung. Die Maschine entstand durch französisch-britische Kooperation von Aerospatiale und Westland und absolvierte ihren Erstflug im April 1967. Der Hubschrauber zählt zu einem der Schnellsten und ist auf Grund seine Vielseitigkeit in über 23 Ländern im militärischen Einsatz. Zu den Aufgaben zählen Überwachungs- und Aufklärungstätigkeiten, Training, Transport und Angriff auf Luft- als auch Bodenziele. Dann doch schon ins Alter gekommen werden die Maschinen vermehrt demilitarisiert und nun vielfach auch privat und rund um den Globus verwendet. Die SA 341 ist der erste Helikopter, der mit einem Fenestron-Heckrotor ausgestattet wurde. Dieser “gekapselte/ummantelte” Heckrotor brachte verbesserte Flugeigenschaften bei höheren Geschwindigkeiten und reduzierte gleichzeitig die Geräuschkulisse. Die maximale Geschwindigkeit des Helis liegt bei beachtlichen 310 km/h. Mein ModellBei der dargestellten Maschine handelt es sich um eine Gazelle SA 341. Ausgangsprodukt ist aber der Heller-Bausatz Gazelle 342 M – also eine militärische Überwachungsvariante. Der Hubschrauber selbst und vor allem auch die (aus meiner Sicht) unattraktive Darstellung am Deckel des Heller-Bausatzes, haben mich nie wirklich angesprochen. Der Kit wanderte auf dem Regal vor und zurück, aber es hat sich nie eine wahre „Baufreude“ einstellen wollen. Bis ich vor kurzem zufällig im Internet auf ein Bild gestoßen bin – Liebe auf den ersten Blick sozusagen: eine weiße Gazelle mit Digi-Camo. Wow! Ging mir nicht mehr aus dem Kopf – also: Recherchieren!
Es ist eine Ex-Armeemaschine aus Frankreich, durch die afrikanische Paramount Airsystems Group überholt bzw. umgebaut, gekauft von der Ichikowitz Family Foundation und von dieser dem Kruger National Park zur Bekämpfung der Wilderei zur Verfügung gestellt – Anti Poaching, ein spannendes Thema und ich habe viel Neues gelernt. Es war ein absoluter Spaß-Bau: zuerst das Glascockpit entmilitarisieren, dann Cockpit Bilder der Maschine suchen, dieses nachbauen und schließlich Stunden des Rätselns wie das Digi-Camo realisiert werden sollte. Lackierversuche mit selbst geschnitten Masken in 1/72 stellten sich als unbrauchbar heraus. Also Decals verwenden. Nur, ohne gute Graphik-Software und ohne Drucker im Haus … ich brauchte also Hilfe von außen. Darf ich an dieser Stelle ein zweites Mal Werbung machen? Danke an www.brent-air-decals.at. Daniel nimmt sich, wie ich erfahren habe, auch individuellen Decal-Wünschen an. Wenige Tage später hatte ich bereits meinen Decalbogen in Händen: „strike“. Nachdem dieses Problem gelöst war, habe ich noch etwas am Rotorkopf gescratched, weil der Heller Rotorkopf so gar nicht dem einer Gazelle ähneln wollte. Farbe drauf, Nassschiebbilder puzzeln und ...fertig.
Ich hoffe es gefällt – viel Spaß beim Anschauen der Bilder und „Stoppoaching“! Jürgen Klinglhuber Publiziert am 02. Juni 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |