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Bell 222B

von Thomas Brückelt (1:48 Hobbycraft)

Bell 222B

Bereits vor meiner MV-Zeit baute ich aus dem Kit-Oldie - ursprünglich von AMT/ERTL - den Airwolf, eine Bell 222UT und eine Bell 430. Der Airwolf stammt von Kitech; ich erinnere mich noch an die lächerlich vielen Fehler in der Anleitung: Den Spoiler auf der Nase sollte man irgendwo oberhalb der Frontscheibe anbringen, die Nozzels wollten die Experten von Kitech in die Lufteinläufe geklebt haben. Selbst die Bemalungsanleitung für den „hochkomplexen“ Anstrich des Serienstars war komplett daneben. Die Beobachtungsgabe mancher Artgenossen ist schon faszinierend... Man fragt sich, wie beim Airwolf die Patronen vom Patronenlager durch die Teleskopstangen-Läufe der MGs in das vordere Laufstück gelangen...?!? OK, ich schweife ab...

Bell 222B

Es sollte schon länger eine typische „Triple Two“ der Familie hinzugefügt werden, der Hobbycraft-Bausatz verbrachte auch schon einige Jahre im Keller. Im Internet stieß ich auf die Bell 222 mit der britischen Registrierung G-NOIR, welche mir ganz gut gefällt. Zahlreiche Fotos von innen und außen finden sich von dem Heli, was die Recherche erfreulich kurz gestaltete.

Bell 222B

Dem Bausatz „Bell 222B“ von Hobbycraft wurden einfach die meisten Teile des Airwolfs entnommen, ansonsten ist der Inhalt der selbe. Die Passgenauigkeit lässt leider viel zu wünschen übrig, vor allem das Einpassen des Innenlebens hat es in sich. Glücklicherweise passen die Klarsichtteile recht gut und auch die Rumpfhälften finden problemlos zueinander. Die Pilotensitze sind zu breit und ungünstig geneigt (sie stoßen gegen die Rückwand), und wo in der Kabine was genau positoniert werden soll, geht aus der Anleitung ebenfalls nicht so wirklich hervor.

Bell 222B

Mit dem Verkleben der Rumpfhälften soll der komplette Hauptrotor gleich mit eingebaut werden, was den restlichen Bau natürlich äußerst erschweren würde (man hätte sich in der Anleitung wenigstens auf die Hauptrotorwelle und die angeformten Gestänge beschränken können). Ich klebte einen Kunststoffklotz mit einem eingeklebten Silikonschlauchstück in den Dom, so konnte ich nach Abschluss der Lackierarbeiten den Rotor, mit einem unten am Rotorkopf eingeklebten Rundstab aus GFK, einschieben.

Bell 222B

Etwas lästig ist auch, dass das Bugfahrwerk ebenfalls am Innenleben befestigt wird und man während des gesamten restlichen Baus darauf achten muss. Da man den Heli so nicht vernünftig ablegen kann, kam mir der Silikonschlauch im Dom zu Gute: Ich schob einen Rundstab aus Metall ein und spannte das Modell damit in Rückenlage in einen Schraubstock ein.

Bell 222B

Den Sitzen verpasste ich Gurte aus Alufolie, außen optimierte ich den vorderen Teil der Pitotrohre und fügte dem Heckrotor eine Anbindung zwischen Heckrotorblätter und Steuergestänge aus gezogenen Gießästen hinzu. Am Bugfahrwerk ergänzte ich noch die beiden Landescheinwerfer.

Bell 222B

Das Anpassen der Stummel mit den Hauptfahrwerken darin erfordert ebenfalls überdurchschnittlich viel Zuwendung: Hier passt weder die Kontur der Stummel, noch die Vertiefung im Rumpf. Letztere ist um schlappe 3 mm zu hoch und will großflächig aufgefüllt werden. Dazu passte ich Polystyrolplättchen an und füllte den Rest mit Spachtelmasse auf. Die Kontur der Abgasrohre passt ebenfalls nicht an den Rumpf. Die Lagerung der Hauptfahrwerksbeine fluchtet nicht, auch hier muss nachgebessert werden, sonst stehen die Fahrwerksbeine ganz schön schief.

Bell 222B

Nach diversen Spachtel- und Schleifarbeiten ging es dann an die farbliche Gestaltung. Die Kennung, die roten Pfeile vor dem Horizontal Stabilizer, die schwarzen Linien auf dem Heckrotor, die Gitter am Dom und die Beschriftungen „NO STEP“ auf den Stummeln druckte ich auf weiße und transparente Decalfolie. Die Bereiche der Kennungen pinselte ich vor dem Anbringen der Decals silber an. Ein paar kleinere Beschriftungen stammen aus anderen Bausätzen.

Bell 222B

Die selbst erstellten Beschriftungen mussten dann mit einem dünnen Pinsel nachgezogen werden. Das Grün mischte ich aus glänzendem Moos-Grün (Revell 62) und Metallic Grün (Humbrol 50). Haupt- und Heckrotor versiegelte ich mit seidenmattem Klarlack, der Rumpf bekam einen glänzenden Klarlacküberzug.

Bell 222B

Der Bausatzoldie hat schon seinen Reiz, allerdings muss viel Mühe investiert werden, um daraus ein schönes Modell zu bauen. Daher kann ich den Bausatz nur erfahrenen Modellbauern empfehlen.

Die „Triple Two“ ist einer der schönsten Helis, schade dass sich bisher kein Hersteller in jüngerer Zeit dem Typ angenommen hat. Aus dem Airwolf von Aoshima im selben Maßstab lässt sich ja leider keine gewöhnliche Bell 222 bauen... 

Bell 222B

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 10. März 2020

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