HH-46A Sea Knight - BuNo 152530Search and Rescue - MCAS Iwakuni / Japan 1995von Oliver Zwiener (1:72 Fujimi)
Das Original :1955 wurde die Piasecki Helicopter Corporation gegründet und bereits im Folgejahr in die Vertol Aircraft Corporation umbenannt. Dieses Unternehmen entwickelte zweirotorige Transporthubschrauber für den Zivileinsatz und die militärische Verwendung, der erste Prototyp Model 107 absolvierte seinen Erstflug am 22.04.1958. Die U.S. Army war interessiert und orderte 10 Maschinen – stornierte später jedoch auf verbleibende 3 Stück und entschied sich letztlich für das noch größere Nachfolgermodell, den CH-47 Chinook. Im März 1960 wurde Vertol dann zu einem Unternehmensbereich der Boeing Airplane Company. In der Zwischenzeit hatte jedoch das U.S. Marine Corps auch die YHC-1A der Army getestet. Nach einigen erfolgreichen Modifikationen ging dieses Model 107M dann 1962 schließlich als CH-46A Sea Knight in Serie. Der Sea Knight besaß zwei Wellenturbinen, die über dem Rumpf montiert waren und somit eine große Kabine für 25 Passagiere und leichte Geländefahrzeuge schafften. Dieser einzigartige Transporthubschrauber mit zwei Hauptrotoren in Tandemkonfiguration wurde vom USMC bis 2015 als Angriffs- und Transporthubschrauber geflogen , von der Navy bis 2005 für die Versorgung von Schiffen( UH-46 ), darüberhinaus aber auch noch in der Seenotrettung ( HH-46 ) und in der Minenräumung ( RH-46 ) eingesetzt. Auch Japan und Kanada waren von diesem Mehrzweckhubschrauber überzeugt, in Schweden kam sogar noch die Rolle der U-Boot-Jagd hinzu. Die „Phrog“ wurde im Vietnamkrieg, im Irak und in Afghanistan eingesetzt, insgesamt wurden 524 Hubschrauber in Philadelphia gebaut. Die hier gezeigte, farbenfrohe Variante HH-46A der Seenotrettung war mit den beiden weiteren Bureau Numbers 150951 und 152528 in Japan von 1977 bis 1999 auf der Marine Corps Air Station Iwakuni im Dienst. Ab 2002 wurde dann mit der MH-60S Sea Hawk der Nachfolger eingesetzt. Die Werknummer 152530 steht heutzutage in Beaufort / South Carolina ausgestellt auf dem dortigen Militärflugplatz des United States Marine Corps .
Technische Daten :Länge : 13,92 m , Höhe : 5,09 m , Durchmesser je Rotors 15,54 m , Leergewicht : 5.827 kg , Maximales Startgewicht 10.433 kg Antrieb 2 x General-Electric-T58-GE-10-Turbinen mit je 1.400 PS Höchstgeschwindigkeit 267 km/h – Reisegeschwindigkeit 248 km/h Reichweite 380 km mit 10 % Treibstoffreserve , Dienstgipfelhöhe 4.265 m Maximale Steigrate 8,43 m/s Bewaffnung : keine Farben : FS 34097 field green , FS 37038 schwarz , krapprot ohne FS Angabe Referenzmaterial : Sammelwerk AERO – Ausgabe 198 Iwakuni History - Bureau Numbers 1977 from 2005
Modellbausatz : HH-46A - Fujimi Nr. 72147 - 1:72Der Bausatz ist ein Ableger des KV-107 CH-46A, D , hat jedoch zusätzlich noch die Rettungsseilwinde und die Option im Transportraum Liegen anstatt von Sitzen einzubauen. Die Bauanleitung ist dementsprechend irreführend, weil viel zu kurz und unübersichtlich gehalten. Auch die Bausatzbezeichnung mit HH-46A ist falsch, denn gemäß den Recherchen handelt es sich eindeutig um die Weiterentwicklung mit der Typbezeichnung HH-46D. EDUARD hatte ab 1997 unter der Nummer 72251 CH-46D gute Fotoätzteile im Programm, leider waren die über Ebay nur noch in den USA für umgerechnet 33 Euro zu erwerben – sehr bedauerlich, denn im Vergleich dazu konnte der komplette Bausatz aus Japan für 21 Euro importiert werden. So wurden dann nur noch PJ PRODUCTION - Nr. 721126 - SAR Helicopter Crew und AIRFRAME EXTRA ACCESSORIES SS-7202 modern helicopter crew als Zubehör eingesetzt. HH-46A - Fujimi Nr. 72147 - 1:72 Bau / Lackierung Teil 1Zu Beginn der Bauphase standen erst einmal Überlegungen an, wie das Cockpit und die Kabine gestaltet werden sollen, denn ohne EDUARD Fotoätzteile erschien beides zu wenig detailliert. Schnell war der Entschluss gefasst, doch nicht die Figuren aus der Bastelschrottkiste zu nutzen, sondern 4 Figuren für eine SAR Helicopter Crew und gegebenenfalls noch weiteres Bodenpersonal einzusetzen. Schwieriger war die Recherche des Innenraums und nur durch die großartige Unterstützung von Thomas Neuss, vielen lieben Dank für 769 Fotos ;-) , ging es weiter. Die Bauanleitung sieht zwei gegenüberliegende Sitzreihen vor, in der Realität waren aber auch Krankenliegen, Ausrüstungskisten, selbstaufblasende Gummi- boote und sogar ein Zusatztank in der Kabine untergebracht. Da Bauteil 32 nach einem Besuch meiner dreijährigen Tochter im Bastelkeller sich nicht wieder auffand, wurde kurzerhand der Boden geöffnet, um die Unterseite samt Lastenhaken offen darzustellen. So wurden schließlich damit begonnen, innen wie außen überflüssiges Plastik abzutragen, Löcher zu bohren, die Deckenteile 34 und 125 vor der Lackierung des Innenraums sowie die Klarsicht-Fensterteile zu verkleben. Neben zwei PLUSMODEL AL7004 Universal Seats wurden vier Krankenliegen, zwei kombinierte Ausrüstungskisten mit Sitzflächen, ein Schubladenschrank für die notärztliche Erstversorgung, gelbe und orangefarbene Rettungsinseln aus Knetmasse ( PELIKAN Nakiplast ) und einige, nicht vorgefertigte scratch Teile eingeplant. Schleifen der Innenseiten beider Rumpfhälften der HH-46A Flugdeck eines amphibischen Angriffsschiffs der Wasp – KlasseDoch bevor es weiter ging, wurde nach dem zwischenzeitlichen Kauf einer Hasegawa F-35B entschieden, erst einmal eine neue Diorama - Grundplatte vom Flugdeck eines amphibischen Angriffsschiffs der Wasp – Klasse anzufertigen. Das gestaltete sich, ohne Baupläne mit konkreten Aufmaßen im Netz zu finden, zu einer sehr mühseligen und zum verzweifelnden Aktion. Nach vielen Stunden Recherchen, Abgleichen von Fotos und Umrechnungen, stellte sich heraus, dass die Vorlage Uschi van der Rosten Nr. 3026 " USS Makin Island LHD-8 „ dem Maßstab 1:72 im Gegensatz zu den veralteten Verlinden Productions Nr. 385 " Heli Flight Deck (US NAVY/US Marines) " am meisten gerecht wird. Nach der Anfertigung einer Bauzeichnung wurden die Maße auf eine, in der Farbe weiss grundierte, Holzplatte übertragen und in der Reihenfolge REVELL gelb 15 , rot 36 und 74 geschützgrau lackiert. Nach dem Demaskieren wurden dann noch die 6 gelben Landepunkte und 4 weißen Zahlen aufgebracht, insgesamt 288 tie-downs mit einem B7 Bleistift aufgemalt und zum Schluss das Diorama noch mit Vollglanz Bodenpflege konserviert. Das alles verlief jedoch nicht ohne zahlreiche kleine Fehler, so dass in der Zwischenzeit immer wieder maskiert und nachlackiert werden mußte. Dafür können nun mit dem ausgewählten Bereich der Landeplätze 7 und 8 zukünftig beide Luftfahrzeuge dargestellt werden :-) Entwurf Bauplan Flugdeck LHD 1 USS Wasp Diorama - Grundplatte vom Flugdeck der Wasp – Klasse Teil 5 Bau / Lackierung Teil 2Bei wochenlangen Temperaturen über 30 Grad Celsius folgte dann erst einmal eine Bastelpause, denn laue Sommerabende bieten bessere Alternativen. Irgendwann folgte dann mit der Lackierung mit Revell 91 eisenfarben wieder die Initialzündung für die nächsten Baufortschritte. Im Anschluss wurde fleißig maskiert, um die Struktur der Kabinenwände- und Bodenflächen wiederzugeben, dreifarbige Rotorblätter zu produzieren und die Transportliegen zu grundieren. Danach folgten die Lackierschritte in den Farben gelb , rot, helloliv und geschützgrau. Gefolgt von hautfarben für die Figuren , mittelgrau und schwarz. Lackierung mit Revell 91 eisenfarben und Maskierung Cockpit und Kabine - Teil 1Das Cockpit ist in der Realität dunkel lackiert, somit ist sowohl die zentrale als auch die Überkopf-Armaturentafel mit dem weissen Hintergrund falsch, aber ohne besagten EDUARD 72251 war ohnehin nicht vielmehr rauszuholen, zumal der Pilot rechts und der Copilot auch noch links Platz nehmen sollten. Sehr anspruchsvoll hingegen war die komplette Konstruktion der Kabine. Da die Rumpfhälften beide gewölbt sind, der Kabinenboden jedoch noch nicht verklebt werden konnte, schied Sekundenkleber für die Montage aus. Daher wurde schließlich wieder einmal BONDIC UV-Kleber eingesetzt, um die vier Transportliegen im richtigen Winkel zur Aussenwand und im richtigen Abstand unter bzw über den Bullaugen zu befestigen. Ebenfalls freischwebend wurden die beiden PLUSMODEL AL7004 Universal Seats an der Kabinenwand montiert, während die restlichen scratch Teile mit MODEL MASTER Clear Parts Cement and Window Maker zurechtgeschoben und fixiert wurden. Von den zahlreichen Kleinteilen im Vorfeld wurden dann doch nur die zwei kombinierte Ausrüstungskisten mit Sitzflächen, ein Schubladenschrank und ein weißer Sauerstoffbehälter für die notärztliche Erstversorgung, jeweils zwei gelbe und orangefarbene Rettungsinseln sowie ein roter Rettungsring eingebaut. Das PELIKAN Nakiplast war sehr weich und liess es nicht zu, schwarzen Bindfaden zu befestigen, ohne die Knetmasse einzuschneiden. Daher wurden die Transportbänder mit EDDING Permanentmarker aufgemalt. Zusätzlich wurde das vordere Rotorgehäuse noch mit Metall beschwert, damit die Maschine gegebenenfalls später nicht nach hinten kippt. Cockpit HH-46A Sea Knight Teil 1 Besatzung und FlugdeckpersonalAls nächstes wurden die Figuren in mehreren Schritten lackiert. Dabei kamen neben den vier PJ PRODUCTION - Nr. 721126 - SAR Helicopter Crew und fünf AIRFRAME EXTRA ACCESSORIES SS-7202 modern helicopter crew auch noch 2 REVELL und eine CMK zum Einsatz. Nach der Grundierung mit REVELL 35 hautfarben und der Maskierung der Köpfe, erfolgte das brushen mit REVELL 45 oliv. Zum Schluss wurden die Uniformen mit stark verdünnten schwarz gealtert. PJ PRODUCTION - Nr. 721126 - SAR Helicopter Crew Cockpit und Kabine - Teil 2Dann wurden der Pilot rechts, der Copilot links, ein Lademeister im Innenraum vor der Ladeluke positioniert und zwei, zuvor gerettete, Piloten liegen nach Ihrer Bergung im Pazifik und der notwendigen Erstversorgung auf den Transportliegen und erholen sich von Ihren Strapazen. Gelb-schwarz schraffierte Decals aus der Restekiste markieren den Gefahrenbereich bei geöffneter Ladeluke. Cockpit und Kabine HH-46A Sea Knight Teil 1 Bau / Lackierung Teil 3Die nächsten Schritten dokumentieren, warum Hubschrauber eher etwas für den erfahrenen Modellbauer sind und weniger für den Anfänger oder Kinder. Bevor die Rumpfhälften verklebt wurden, waren zahlreiche Trockenversuche notwendig, denn die beiden Rotornaben durften für die Beweglichkeit keinen Kontakt mit dem Kleber bekommen. Darüberhinaus verändert jeder Innenausbau eines Modells dessen Statik, daher musste die Figur im Innenraum auch noch einmal umgesetzt werden. Die weiteren äußeren Baugruppen passten dann leider auch nur noch bedingt zusammen, so dass mehrere Spalte mit dem Flüssigkleber verspachtelt und anschließend plan verschliffen wurden. Gleiches gilt leider für die 3 Klarsichtteile der Cockpitkanzel und den beiden seitlichen Türen. Mit MODEL MASTER Clear Part Cement wurden diese verklebt und die winzigen Spalten verfüllt, damit später kein Sprühnebel eindringt. Schaumstoffreste wurden zurecht geschnitten und in die verbleibenden Öffnungen verbracht, dann wurden das FS 34097 field green und krapprot auf seine Eigenschaften getestet. Zum Schluss wurden zahlreiche Kleinteile wie die Fahrwerke, Rettungswinde, Suchscheinwerfer uvm fertiggetellt. Bevor die Hauptlackierarbeiten starten konnten, wurden die acht runden Kabinenfenster noch einmal mit HUMBROL Maskol behandelt, was mehrere Versuche in Anspruch nahm, weil 2 Bullaugen stark nach aussen gewölbt sind und die Flüssigkeit immer wieder den Rumpf suchte.
Zusammenbau der beiden Rumpfhälften Bau / Lackierung Teil 4
Nachdem Isopropanol den Rumpf noch einmal von Schmutz und Fett befreite, wurde erstmalig ohne Grundierung gleich das krapprot im vielen hauchdünnen Schichten aufgetragen. Dann folgte die aufwendige Maskierung und die Lackierung in der Hauptfarbe feldgrün FS 34097. Zwischenzeit wurden beide Rotoren zusammengeklebt und bemalt. Der Sprühnebel und kleine Schäden vom Demaskieren trübten das sehr gute Ergebnis ein wenig ein und führten zum letzten Schritt, die verbleibenden 3 Flächen in mattschwarz abzusetzen. „ Verschlimmbessern „ ist die Tätigkeit, wenn man nicht zu 100 Prozent sorgfältig arbeitet, in meinem Fall gingen dadurch die Antennen unter dem Rumpf verloren und neue Sprühnebelstellen taten sich auf, so dass Löcher für neue Aufnahmen gebohrt wurden, das krapprot nachlackiert und noch einmal komplett maskiert wurde, bevor noch einmal feldgrün FS 34097 und die erste Schutzschicht Klarlack aufgetragen wurden. Dann endlich konnten die Nass-Schiebebilder, die großflächigen für Fenster und Türen mussten erst noch zurecht geschnitten werden, mit reichlich REVELL Decal Weichmacher angebracht werden, denn die recht dicke Trägerfolie musste viele Kanten und Erhebungen meistern , insbesondere „ Abandon Chute „ unter dem Rumpf war sehr herausfordernd. "Abandon Chute" erscheint nach einem gescheiterten Versuch, einen Piloten zu hissen, nachdem sein Fallschirm versehentlich entfaltet worden war, seit den 60er Jahren unter jedem Rettungshubschrauber ! Nach zahlreichen, dünnen Schichten matt Klarlack wurden dann noch sämtliche Kleinteile mit Cyanacrylat angeklebt oder montiert , den Abschluss machte die Fotosession mit der Dioama Grundplatte der USS Wasp ( LHD-1 ). Grundierung mit HOBBY COLOR H86 krapprot
Galerie 1 :Boeing Vertol HH-46A Sea Knight - BuNo 152530 - Search and Rescue - MCAS Iwakuni / Japan 1995 Boeing Vertol HH-46A Sea Knight - BuNo 152530 - mit Suchscheinwerfer Galerie 2 :Boeing Vertol HH-46A Sea Knight nach erfolgreicher Seenotrettung gelandet auf dem Flugdeck der USS Wasp ( LHD-1 ). Im Mai 2018 wurde bei Aviation Megastore in Amsterdam die Gelegenheit genutzt, seltenes und recht teures Zubehör von TrueScale Miniatures aus Hongkong einzukaufen. Die Bauzeit für dieses umfangreiche Projekt erstreckte sich durch den Jahrhundertsommer vom 10. Mai 2018 bis zum 18.10.2018.HH-46A Sea Knight - BuNo 152530 auf dem Flugdeck der USS Wasp ( LHD-1 ) Teil 1
Oliver Zwiener Publiziert am 20. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |