Eurocopter EC135 P2D-HBYH, "Christoph 31", ADACvon Jan Terstappen (1:32 Revell)Die Idee, dieses Modell zu bauen, hatte ich eigentlich schon, als ich vor elf Jahren während meines Zivildienstes im Rettungsdienst mit dem „Christoph Europa 1" zu tun hatte und daraufhin den ADAC Fliegerstützpunkt in der Nähe von Aachen besuchte. Dort durfte ich mich mit dem nötigen Bildmaterial eindecken und zum Glück musste die Maschine während meiner Fototour nicht raus zum Einsatz. Als Revell 2014 einen neuen Bausatz der EC135 des ADAC in 1:32 brachte, war die Stunde geschlagen. Schnell stellte ich fest, dass dieser Bausatz mit kleinen Makeln wirklich gut detailliert ist und tolle Möglichkeiten bietet den Hubschrauber z.B. durch Öffnung einiger Türen in Szene zu setzen. Bei einem Preis von 25€ erhält man einen tollen Bausatz, den ich uneingeschränkt empfehle und in jedem Fall dem alten, schwer überholungsbedürftigen Revell-Bausatz der EC135 vorziehe. Ein nicht ganz frischer Modellbaustarter wird an diesem Modell eine Menge Spaß haben. Aus dem Bausatz heraus entschied ich mich gegen den Nachbau des „Euro 1", sondern wählte am Ende den „Christoph 31" Berlin, aus einer der beiden beiliegenden Decal-Varianten, die auch den Bau der moderneren Variante EC-135P2 erlaubten. Nichtsdestotrotz geht's ja im Grunde um den gleichen Heli, sodass mir mein Bildmaterial für die Detailarbeit eine enorme Hilfe war. Wie sonst so oft, verwendete ich für den Bau keine gekauften Zurüstteile, wodurch der Heli im Grunde zu einem „out-of-the-box"-Projekt wurde. Nichtsdestotrotz wertete ich den Rettungshubschrauber in mühsamer Handarbeit deutlich auf und ergänzte einige Details, Inneneinrichtungen, medizinische Geräte und Taschen. Als erstes machte ich mich an das Cockpit des Eurocopter. Alle Teile und Instrumententafeln am Modell zeigen ab Werk eine tolle Detaillierung, sodass ich sie so verwendete und direkt bemalte. Die beiden Kladden an den Seiten der vorderen Instrumentenabdeckung fügte ich selbst hinzu. Alle Taschen sowie die Vakuummatratze auf der Trage sind selbst hergestellt. Da ich in Sachen Modelliermasse nicht so erfahren bin, verwendete ich hierfür Fimo aus dem Bastelbedarf. Dieses Material lässt sich wie Knete hervorragend mit den Fingern oder kleinen Werkzeugen formen und wird anschließend im Backofen gehärtet. Nachdem ich die Trage, Taschen und Sitze mit Schnallen und Gurten versehen hatte, wurde alles originalgetreu bemalt. Die beiden Kisten sind kompletter Eigenbau aus Polystyrol und liegen nicht dem Bausatz bei.
Auch die Reihe der Instrumente und medizinischen Geräte wurden gegenüber dem Originalbausatz erheblich aufgewertet. Auch hier sind einige Teile kompletter Eigenbau. Danach ging es an das Äußere des Hubschraubers. Mit Bedauern muss man feststellen, dass standardmäßig nur eine Vordertür und eine Schiebetür zu öffnen sind. Wie hier zu sehen ist, entschied ich mich die anderen beiden Türen vorsichtig herauszutrennen, um auch diese nachher geöffnet darzustellen. Außerdem mussten die Kufenbeine leicht verlängert werden, um der höhergelegten Berliner Maschine zu entsprechen. Der weitere Zusammenbau erfolgte ohne große Überraschungen: ein bisschen spachteln und schleifen, hier und dort nachgravieren, ein paar Nietenreihen ergänzen (hierzu wurden spezielle Decals mit erhabenen Nieten verwendet) und am Ende noch polieren. Nun erfolgten die Grundierung und die anschließende Lackierung des Rettungshubschraubers. Dank der vielen Automodellbauer war es nicht schwer an die originale ADAC Autolackfarbe auf Acrylbasis zu gelangen. Da diese matt ist wurde die Maschine mit Hochglanzlack von Gunze auf den gewünschten Glanzgrad gebracht und wieder leicht poliert. Um das Modell in Szene zu setzen entschied ich mich den Eurocopter auf einem Stück Schnellstraße zu positionieren, auf der er für den Notfalleinsatz gerade gelandet ist. Die Türen und Laderaumklappen sind dabei alle geöffnet, um Geräte und Ausrüstung gegebenenfalls schnell zu erreichen. Die Leitplanke ist aus Resin und wurde ebenfalls von unseren Automodell-Kollegen beigesteuert.
Jan Terstappen Publiziert am 09. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |