Mil Mi-4A und Mi-4Pvon Johannes Wipauer (1:144 Eastern Express)Vorbild
Bei der Vorstellung des Bausatzes in Modellversium sowie auch bei der sehr schönen Präsentation militärisch eingesetzter Mi-4-Modelle ist eigentlich alles erwähnt, was es zum Vorbild Wissenswertes gibt. Nur, dass es zu diesem Oldtimer verglichen mit Verkehrsflugzeugen aus demselben Zeitraum sehr wenig gutes Bildmaterial im Internet gibt. Ein einziges der insgesamt neun mit diesem Bausatz darstellbaren Flugzeuge ist durch Bilder sicher belegt, eine Mi-4P, die 1961 mit der Registrierung CCCP-19128 mehrmals in Farbe fotografiert wurde. Die meisten Fotos im Web stellen museale Objekte dar, deren Authentizität eher zweifelhaft ist. Privates Fotografieren von Flugzeugen war in der Sowjetunion vermutlich recht teuer, meistens verboten, ja und jetzt fehlen uns die Bilder… Als Vorbild für meine Mi-4A habe ich mich daher auf Eastern Express verlassen und die CCCP-14301 gewählt.
Meine Modelle
Die von EE angedachte Lösung, die Kabinenfenster mit kleinen durchsichtigen Spritzteilen, die bündig in die Kabinenwand zu kleben sind, darzustellen, hat mir gar nicht gefallen. Also wendete ich für die Mi-4A mit ihren kleinen runden Bullaugen die klassische Airliner-Fenstermethode an: Füllen mit Micro Kristal Klear von Microscale (Humbrol Clearfix ist genauso gut für diesen Zweck). Die Mi-4P hat deutlich größere Kabinenfenster, da entschloss ich mich für die Decal-Methode, für die EE passende Teile auf den Decalbogen gedruckt hat. Die schwarzen Polygone auf dem extra Sheet sind zur Darstellung von vergitterten Öffnungen des Motorraumes im Bug. Bei der Kitvorstellung sind mir die gut durchsichtigen Cockpitfenster angenehm aufgefallen. Allerdings darf man sich dann beim Bauen nicht auf die ebenfalls als Decals angebotenen Scheibenrahmen verlassen: Erstens passen sie nicht 100%ig, zweitens macht der Trägerfilm die Scheiben „blickdicht“. Also wenn man durchsichtige Fenster haben will, führt am Abkleben kein Weg vorbei. Bei mir sieht die Mi-4A so aus: Mi-4A Aeroflot
Die Passgenauigkeit ist gut, allerdings ist der korrekte Zusammenbau des Hauptfahrwerks der Genauigkeit und Geduld des Modellbauers überlassen. Auch fehlen einige Details, die auch in 1:144 noch gut erkennbar sind: dreibeinige Stütze am Heckausleger, Aufstiegshilfen bei den Cockpittüren, schräge Abstützungen bei den Bugradstreben, Antenne(n). Ich habe versucht, diese Teile scratch nachzubilden. Wo dafür unnötig viele Einzelteile vorgesehen sind, ist die Welle des Hauptrotors: Die sehr kleinen Teile 15 und 16 hätte man in das Teil 21 integrieren können, das Teil 19 mit 14 gemeinsam darstellen und die Beweglichkeit des Rotors durch „Warmumlegen“ der Welle unterhalb von Teil 12 ermöglichen können. So habe ich das bei meinen beiden Modellen gemacht. Das ist meine Mi-4P: Mi-4P Aeroflot
Johannes Wipauer Publiziert am 05. September 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |