Eurocopter Tiger UHTvon Steven Draht (1:72 Revell)KurzgeschichteBereits 1978 sollte auf Basis des Bo-105 ein neuer europäischer Kampfhubschrauber entstehen. Auf Grund mangelnden Interesses von französischer und deutscher Seite wurde das Gemeinschaftsprojekt Tiger erst durch Verträge im Mai 1984 realisiert. Die Auslieferung der ersten Hubschrauber war für 1992/93 geplant. Allerdings verzögerte sich durch die unterschiedlichen Anforderungsprofile der beiden Staaten die Serienproduktion. Erst am 06. April 2005 erhielten die Deutschen Heeresflieger ihren ersten serienmäßigen Tiger. Für Frankreich wird der HAP (Helikopter für Begleitschutz & Luftunterstützung der Bodentruppen) und für Deutschland der UHT (Unterstützungs-Hubschrauber Tiger, seit 2013 Kampfhubschrauber Tiger KHS) gefertigt. Die eigentliche Bezeichnung des Tigers ist Eurocopter EC 665. Neben Deutschland und Frankreich sind auch Spanien und sogar Australien Käufer dieses Kampfhubschraubers. ModellRevell brachte das Modell im Jahr 2006 auf den (deutschen) Markt. Ein Jahr später baute ich das Modell auch gleich. Meines Erachtens ist ein perfekter Bausatz entstanden, der nur wenige Abänderungen benötigt. Sehr positiv hervorheben möchte ich, dass im Baukasten Teile für beide Versionen (HAP und UHT) vorhanden sind. Die Cockpitdetaillierung ist sehr gut und ausreichend. Der Klarsichtsteg weist eine schön seitlich gewölbte Cockpitverglasung auf. Leider sind die zwei kleinen Schiebefenster nicht beachtet worden, welche ich also selbst graviert habe. Weiterhin sind die (Lüftungs-)Gitter aus Klarsichtmaterial gefertigt. Es fehlen aber das Gitter zwischen Cockpit und Rotorkopf und das an der Heckflossenwurzel. Diese Gittergeflechte stellte ich aus einem Polyesternetzstoff selbst her. Der Bau ging schnell voran, da -bis auf die Cockpitwanne, welche in der Breite geschmälert werden musste, alles sehr gut passte. Der Innenraum des Cockpits bekam einen anthrazitfarbenen Anstrich. Die untere Heckpositionslampe trennte ich ab, da diese bei der deutschen UHT-Version nicht nach unten heraus ragt, sondern etwas höher als Formationslicht eingebaut ist. Bei den zwei roten(!) Formationsleuchten auf den Stummelflügeln machte Revell einen kleinen Fehler. Es sind dafür ein grünes und ein rotes Decal (wie Positionslichter) im Bausatz vorgesehen. Um die optischen Gläser besser darzustellen, benutzte ich schwarze, also unbelichtete Foto-Film-Negativstreifen. Die kleinen runden optischen Gläser wurden mittels Spritzkanüle passender Größe ausgestochen. Ein Manko bei Kunststoffbausätzen sind meistens die Antennen. Diese fallen aus Stabilitätsgründen relativ dick aus. Ich baue deshalb die Antennen oft mit Hilfe von Kanülen auf. Da es von der „74+08" viele Fotos im Internet gibt, konnte ich das Tarnschema ziemlich genau nachbilden. Die Lackierung besteht aus Revell 9, 361 und ModelMaster1710, überzogen mit Mattlack.
Steven Draht Publiziert am 19. Dezember 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |