Geländegestaltungmit FIMO Modelliermassevon Christian BruerWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. FIMO Modelliermasse ist in einschlägigen Bastelgeschäften zu finden. Die Masse ist eine Art Knete, die durch Erwärmen im Backofen bei 130° C aushärtet. Bis die Masse also im Ofen verschwindet, lässt sie sich beliebig formen und gestalten. Und hier liegt der große Vorteil gegenüber anderen Materialien wie Gips o.ä.! Die Verwendung von FIMO beschränkt sich eher auf kleine Dioramen etc., da erstens; der heimische Herd die max. Größe vorgibt und zweitens; eine recht große Menge benötigt wird und es dann an den Geldbeutel geht. Für die hier gezeigte Vignette mit einer Grundfläche von 12.5x12.5cm habe ich zwei Packungen à 56 g benötigt. Als erstes benötigen wir ein Modell und einen Sockel. Hier sollen fünf konföderierte Soldaten in einer Deckung dargestellt werden. Die Figuren werden entsprechend auf dem Sockel positioniert. Gedanklich oder auf einer Skizze wird passend dazu die Form des Geländes festgelegt. Mir schwebte bereits die Kontur des Geländes vor, sodass ich mich nur auf das Positionieren der Figuren beschränkt habe, um zu schauen ob der Platzbedarf auf dem Sockel ausreicht. Für den nächsten Arbeitsschritt benötigen wir FIMO, eine Glasscheibe, ein Cuttermesser und etwas zum Ausrollen, in diesem Fall eine Sprayflasche. Die Knetmasse wird mit der Sprayflasche solange ausgerollt, bis eine ca. 5-10mm dicke Platte entstanden ist. Die Größe der Platte sollte dabei der Grundabmessungen des Sockels entsprechen. Anschließend wird die ausgerollte Platte auf eine Glasscheibe, hier von einem Bilderrahmen, gelegt und das ganze auf dem Sockel platziert. Die noch weiche Platte kann ohne Probleme angefasst werden, es besteht keine Gefahr, dass sie einreist o.ä.! Die Masse sollte nicht auf der Glasscheibe ausgerollt werden. Durch den ausgeübten Druck könnte sie brechen, Glassplitter sind kein Spaß, vor allem wenn sie in den Fingern stecken! Entlang der Sockelkanten wird das überstehende Material mit dem Cuttermesser abgeschnitten. Hier wird auch klar, wozu die Glasscheibe benötigt wird! Durch die Glasscheibe lässt sich gut sehen, wie der Schnitt zu laufen hat, und außerdem bleibt das dünne Material plan liegen und kann einfach gehandhabt werden. Die abgeschnittenen Stücke finden bei der weiteren Modellierung noch Verwendung. In diesem Fall dienen sie dazu, das Gelände örtlich anzuheben und eine gewisse Struktur zu schaffen. Dazu werden die Stücke einfach auf die ausgerollte Platte gelegt und leicht angedrückt. Mit dem Finger oder einem Modellierwerkzeug lässt sich das ganze je nach Bedarf ausformen und gestalten. Übergänge der einzelnen Lagen oder von zugefügten Stücken Modelliermasse lassen sich leicht unter Zuhilfenahme von etwas Wasser glätten. Als letzter Schritt, bevor es in den Ofen geht, bleibt noch das Positionieren der Figuren und weiteren Elemente auf dem Gelände. Dadurch, dass die Masse noch ihre weiche Konsistenz besitzt, lassen sich die Elemente eindrücken, bis eine bleibende Markierung für die spätere Positionierung entsteht. Die auf der Glasscheibe liegende Platte kommt nun in den Backofen. Die entsprechenden Angaben zur Ver- und Bearbeitung bitte der Verpackung entnehmen! Bevor sie weiter bearbeitet wird, muß die Platte in Ruhe abkühlen. Anschließend lässt sich die ausgehärtete Masse beliebig feilen, schleifen und bohren. Die Kanten der Platte wurden vor dem aufsetzen auf den Sockel verschliffen und mit brauner Acrylfarbe bemalt. Dabei kann auch gleich das Gelände mit unterschiedlichen Brauntönen angemalt werden. Das ganze wird, nachdem die Farbe griffest ist, auf den Sockel geklebt. Hierzu habe ich Sekundenkleber verwendet, um eine sichere dauerhafte Verbindung zu erhalten. Jetzt kann es mit der Geländegestaltung endlich losgehen, hierzu werden diverse Streumaterialien in Form von Gräsern und Sand benötigt. Zum Aufbringen der Gräser dient mir ein Streuer aus dem Zubehör für Geländegestaltung, sowie Holzleim. Der Holzleim wird mit brauner Farbe angemischt und nach Belieben auf dem Gelände aufgetragen. Im ersten Schritt habe ich hier und da feinen Sand aufgestreut. Im nächsten Schritt folgt das Streugras. Ich habe hier mehrere unterschiedliche Farben und Längen von Streugras verwendet, um einen natürlichen Farbeffekt zu erzielen. Gemischt werden die Sorten durch kräftiges Schütteln im Streuer. Durch das Schütteln lädt sich das Streugraß statisch auf, wodurch beim folgenden Aufstreuen das Gras auf dem Gelände leicht steht und nicht platt zu liegen kommt. Ja nach Belieben kann das Streugut farblich behandelt werden. In meinem Fall habe ich nur den Sand leicht trockengemalt. Zu guter Letzt wird das Gelände ausgestaltet und die Figuren positioniert. Für die Ausgestaltung finden sich Gräser, Büsche etc. in Eisenbahn-Fachgeschäften aber auch in der Natur. Der Baumstumpf und die umherliegenden Hölzer z.B. sind aus dem Garten, die umherliegenden belaubten Äste sind aus Seeschaum. Dieses natürliche Material eignet sich hervorragend zur Gestaltung von Büschen und Bäumen. Wer einen Gärtner in der Nähe hat, sollte dort mal danach fragen. Der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, um die Natur verkleinert wiederzugeben! Hier ein weiteres Beispiel einer Geländegestaltung mit FIMO Modelliermasse. In diesem Fall habe ich die Knete seitlich an ein Stück Kopfsteinpflasterstraße anmodelliert. Christian Bruer Publiziert am 12. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |