Vacuformen / Tiefziehenvon Thorsten WiekingWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. Wenn der Autor in die Küche zieht, den Backofen einschaltet und freiwillig(!) den Staubsauger in Beschlag nimmt, dann kann dies nur eines bedeuten - es wird mal wieder Kunststoff verformt. Immer wieder liest man in Bauberichten von selbstgezogenen Cockpitkanzeln. Doch wie genau funktioniert Vacuforming / Tiefziehen? Zunächst benötigt man einen Vacukasten. Hierbei handelt es sich meist um einen Holzkasten, dessen Innenraum luftdicht ist, der an einer Seite eine gelochte Arbeitsfläche hat und einen Anschluß für einen Staubsauger der gehobenen Leistungsklasse (der Akkusauger für’s Auto reicht leider nicht). Der hier gezeigte Vakuumkasten ist ein Produkt der Firma Kingston Vacuform aus den USA. Der Lieferumfang der Vacukästen dieser Firma umfasst den handgefertigten Kasten aus Holz, einen 2teiligen Rahmen aus Aluminiumprofilen, vier Klammern zum Fixieren des Rahmens und eine Auswahl an verschiedenen Kunststoffplatten. Das hier verwendete Modell mit der Bezeichnung Canopy Master bietet eine Arbeitsfläche von 8,9 x 8,9 cm und ist das kleinste Modell aus dieser Produktreihe. Ob gekaufter Holzkasten oder selbst gezimmert, das Prinzip ist immer das gleiche.
Diese Technik bietet sich nicht nur bei Cockpithauben an. Viele Details, deren Wandstärke sehr fein sein soll, können so selbst erstellt werden, z.B. Wartungsklappen, offene Radarnasen, Radarkuppeln an ASW-Hubschraubern etc. Der Vorteil gegenüber Resinabgüssen liegt in der relativ schnellen Herstellung sowie der Montage mit üblichem Kunststoffklebstoff. Aus Sicherheitsgründen sollte man den Kunststoff im Backofen NICHT aus den Augen lassen und isolierende Handschuhe tragen! Thorsten Wieking Publiziert am 18. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |