Du bist hier: Home > Presse-Ecke > The Fairey Barracuda The Fairey BarracudaOrange Series 8117Zusammenfassung:
Besprechung:
In dieser Ausgabe der „Orange Series“ von MMP Books dreht sich alles um die Fairey Barracuda. Dieses recht ungewöhnliche Trägerflugzeug der britischen Marine wurde als Ersatz für die Fairey Albacore und die altehrwürdige Swordfish entwickelt. Beide Typen waren ja bereits zum Zeitpunkt ihrer Einführung mehr oder weniger veraltet. Schon 1936, also nicht einmal ein Jahr nach Indienststellung der Albacore, wurde eine neue Ausschreibung für ein Flugzeug herausgegeben, welches in der Torpedo-Bomber- Reconnaissance Rolle eingesetzt werden sollte („TBR“). Was den Einsatz als Bomber betraf, so favorisierte man den Sturzkampfbomber. Das neue Flugzeug sollte sowohl mit 250lb wie auch mit 500lb Bomben bewaffnet werden können, außerdem sollte es in der Lage sein, den Mk.XIIa Torpedo zu tragen. Sechs Firmen reichten ihre Entwürfe ein, darunter Blackburn, Westland, Fairey, Hawker, Supermarine und Bristol. Im März 1938 ging Fairey mit seinem Entwurf als Sieger aus der Ausschreibung hervor. Als Antriebsquelle entschied man sich nach einigem Hin und Her für den Rolls Royce Merlin 30 mit einer Leistung von 1260PS. Am 7. Dezember 1940 hob der Prototyp der Fairey Barracuda P1767 zu seinem Erstflug ab. Für die Serienfertigung der Barracuda ging man bei Fairey neue Wege. Anstatt wie bisher die Flugzeuge nur in einem Werk zu fertigen ging man dazu über, Teile der Produktion auszulagern und an andere Firmen zu vergeben. Das betrifft ganze Flugzeuge wie auch Einzelteile und größere Unterbaugruppen. Das steigerte sowohl die Flexibilität und Produktivität und man konnte die Produktion auch dann aufrechterhalten, wenn eines der Werke, aus welchen Gründen auch immer, nicht liefern konnte. Nach ausgiebigen Tests 1941 und 1942 konnte die erste Serienmaschine am 2. April 1942 abheben, gefolgt von einer zweiten im Mai und einer dritten im Juni. Gegen Ende 1942 erfolgten die Auslieferungen an die Royal Navy, zunächst an die Nos 827, 831 und 747 Squadron. Bis zum Ende der Produktion im Jahre 1947 wurden 2.602 Barracudas in vier Hauptversionen gebaut, die letzten waren die Mk.V mit dem Rolls Royce Griffon Motor.
Die Barracuda entwickelte sich trotz anfänglicher Probleme zu einem sehr erfolgreichen Trägerflugzeug. Zu den bekanntesten Einsätzen, bei denen Barracudas maßgeblich beteiligt waren, gehörte die Versenkung der Tirpitz in den nordischen Fjorden. Im Pazifikraum konnte sich die Barracuda nicht wirklich behaupten und wurde dort auch relativ schnell wieder abgezogen. Nach dem Krieg wurde die Barracuda überwiegend als Trainer für neue Angriffstaktiken gegen U-Boote eingesetzt. Die meisten Maschinen waren bis 1953 außer Dienst gestellt, die letzte Einheit No 817 Squadron tauschte ihre Barracudas gegen Grumman Avengers. Das Buch mit seinen 168 Seiten ist in dem für dieses Format typischen Stil gehalten. Das heißt es gibt relativ viel Text im Vergleich zu den Bildern. Der Schwerpunkt liegt, im Gegensatz zu den Büchern aus der Yellow Series, auf der Entwicklung, Produktion und vor allem der Einsatzgeschichte der Fairey Barracuda. Dafür sind die enthaltenen Informationen aber sehr detailliert, so nimmt z.B. die Beschreibung der Einsätze gegen die Tirpitz über zehn Seiten in Anspruch. Natürlich gibt es auch eine technische Beschreibung der Maschine, diese fällt aber mit 24 Seiten dann eher knapp aus. Das Bildmaterial, durchgehend in Schwarz-Weiß, ist, wie bei MMP/Stratus üblich, von sehr guter Qualität. Es handelt sich ausnahmslos um zeitgenössische Aufnahmen, lediglich im Technik-Kapitel finden sich einige Aufnahmen neueren Datums, allerdings nur von Wrackteilen.
Da es keine existierende Barracuda mehr gibt fehlen auch Aufnahmen im Walk-Around Stil. Das heißt natürlich nicht, dass wir Modellbauer nichts mit dem Buch anfangen können. Man kann mit dem gebotenen Bildmaterial schon so einiges mitnehmen für den Bau der Modelle z.B. von Special Hobby. Es gibt ja auch noch die 14 Seiten mit großformatigen Farbprofilen und eine Reihe von sehr detaillierten Mehrseitenansichten im CAD Stil. Diese sind passend zum Modellbau in 1:48 (Seitenansichten) und 1:72 (Draufsichten) gehalten. Für das Layout des Cockpits ist ein Auszug aus den Pilotes Notes inklusive Beschriftung enthalten. Am Ende des Textteils gibt es noch ein paar Seiten mit technischen Daten, Produktionsdaten und Angaben zu Bewaffnung für jede Unterversion der Barracuda. Es fehlt da eigentlich nur noch eine Übersicht über die Einheiten und den Zeitraum, wann die Barracuda dort eingesetzt wurde. Insgesamt gesehen ein sehr informatives Buch, wenn man sich für die Historie dieses auch optisch ungewöhnlichen Flugzeuges interessiert. Der Preis von 19 Pfund ist eigentlich sogar recht günstig. Fazit:Ein interssantes Buch über ein ungewöhnliches Flugzeug. Es enthält reichlich viel informativen Text und zahlreiche zeitgenössische Abbildungen. Weitere Infos:Anmerkungen: Das Buch auf der Verlagsseite könnt ihr euch hier noch einmal anschauen, inklusive einem "Durchblättervideo": Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 17. Februar 2017 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > The Fairey Barracuda © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |