Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Jagdpanzer IV Jagdpanzer IVPart 1 - L/48 (Sd.Kfz. 162)Zusammenfassung:
Besprechung:Als der Russlandfeldzug begann, besaß die deutsche Wehrmacht zur Panzerbekämpfung vorwiegend von Zugmaschinen gezogene Panzerabwehrkanonen. Diese waren im Kampf relativ unflexibel und ein Stellungswechsel war mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Daher wurden zunächst PAK auf Selbstfahrlafetten entwickelt, wie z.B. PAK auf den Fahrgestellen der Panzerkampfwagen II und Panzer 38(t). Auch hat man sehr schnell die Eignung von Sturmgeschützen zur Panzerabwehr erkannt. Dies führte schließlich zur Entwicklung eines vollgepanzerten Panzerjägers. Im September 1942 begannen die Arbeiten an einem entsprechenden Fahrzeug. Am 20.10.1943 konnte schließlich ein Prototyp vorgeführt werden, in der Folge wurden bis Januar 1944 weitere 30 Fahrzeuge vom Heereswaffenamt übernommen bevor die Serienfertigung von insgesamt 769 begann (andere Quellen nennen eine Zahl von 750). Bis November 1944 waren alle Fahrzeuge an die Truppe übergeben worden.
Die Erprobung des leichten Panzerjägers IV, so eine der offiziellen Bezeichnungen, führte zu einer Reihe von Veränderungen an den Fahrzeugen, vorwiegend die Bedienung und Funktion betreffend. Gebaut wurden die Fahrzeuge bei der Firma Vogtländische Maschinenfabrik AG (Vomag). Ab März 1944 erfolgte die Zuweisung der Fahrzeuge an die Truppe, die erste Einheit war die Panzer-Lehr Division (Pz.Jg.Lehr-Abt 130). Gegen Ende 1944 waren 27 Divisionen der verschiedenen Truppenteile mit dem Panzerjäger IV ausgerüstet, je nach Division im Schnitt zwischen zehn und 20 Fahrzeugen. Eine typische Jagdpanzerkompanie besaß entweder zehn oder 13 Fahrzeuge, die Sturmgeschützabteilungen entweder zehn oder 14 Fahrzeuge. Bis Anfang April 1945 zählten noch knapp über 180 Jagdpanzer IV zu den Beständen der dem Untergang geweihten Wehrmacht. Wie bereits erwähnt basieren die Jagpanzer IV auf dem Pz.Kpfw.IV. Anstelle des Drehturms ist ein gepanzerter Aufbau mit schrägen Panzerplatten vorhanden. Die 7,5cm PAK ist kardanisch aufgehängt und wird durch eine Kugelblende geschützt. Vom Aufbau her entspricht das Geschütz der 7,5cm Stu.K. 40. Es erreichte eine Feuergeschwindigkeit von 10-15 Schuss pro Minute. Die Feuerhöhe betrug wegen des niedrigen Aufbaues lediglich 1,4m, der Richtbereich lag in der vertikalen bei -8° bis +15°, der Schwenkbereich 15° nach rechts und 12° nach links (die Kanone war um 200mm zur Längsachse versetzt eingebaut). Was die Feuerkraft anging war der Jagdpanzer IV allen gegnerischen Fahrzeugen überlegen – mit Ausnahme des Josef Stalin 122. Der „Vorsprung“, was den Schussbereich der PAK im Kampf anging, betrug rund 200m. Die meisten Gegner konnten ab einer Distanz von 1.200m abwärts bekämpft werden. Bis zu 79 Granaten konnten im Fahrzeuginneren mitgeführt werden. Das Gefechtsgewicht betrug 24t, die Besatzung bestand aus vier Mann. Der eingebaute 12 Liter Maybach V12 leistete 265PS, mit einer Tankfüllung von 470 Liter konnten auf der Straße 210 km und im Gelände 130 km zurückgelegt werden.
Das Buch mit seinen 180 Seiten lässt sich in drei große Abschnitte einteilen. Auf den ersten 48 Seiten werden zunächst die Entstehungsgeschichte und die technischen Aspekte des Jagdpanzers abgehandelt. Anschließend erfahren wir ein paar Details zur Fertigung und Produktion der Fahrzeuge. Einige Diagramme mit Piktogrammen erläutern die Zusammensetzung der Sturmgeschützabteilungen und der Jagdpanzerkompanien. Die Piktogramme werden ergänzt durch die Tabellen mit der Kriegsstärkenachweisung (K.St.N). Gut die Hälfte des ersten Abschnittes entfällt auf die Beschreibung des Einsatzes der Jagpanzer IV bei den einzelnen Divisionen des Heeres, der Luftwaffe und der Waffen-SS. Den Abschluss des ersten thematischen Abschnittes bildet eine Übersicht über den Jagdpanzer IV im Modell und die üblichen Danksagungen. Die folgenden 48 Seiten des Buches enthalten historische Einsatzfotos von allen Fronten, an denen der Jagdpanzer IV eingesetzt war. Die ausführlichen Bildunterschriften in Deutsch und Englisch geben hilfreiche Informationen zu den einzelnen Bildern. Es sind durchweg 2-3 Aufnahmen pro Seite platziert, der Platz wurde maximal ausgenutzt, so dass man auf den Bildern auch einiges erkennen kann. Der zeichnerische Teil des Buches umfasst 16 Seiten mit CAD Mehrseitenrissen im Maßstab 1:35 mit einem sehr hohen Detailgrad. Neben den üblichen Drauf- und Seitenansichten sind auch perspektivische Ansichten enthalten, die einen guten Eindruck vom Aufbau der Fahrzeuge vermitteln, also wie welche Teile relativ zueinander angeordnet sind. Eine Reihe von Farbprofilen gibt Aufschluss über die verwendeten Farben und Tarnschemen.
Für uns Modellbauer dürfte der letzte Abschnitt sicherlich am hilfreichsten zum Bau eines Modells sein. Auf 55 Seiten komplett in Farbe werden alle möglichen Details des Jagdpanzers IV gezeigt. Sämtliche Aufnahmen dieses Abschnittes sind von Fahrzeugen aus Sammlungen und Museen gemacht worden. Auch hier sind maximal drei Bilder pro Seite angeordnet, teilweise sind die Bilder mit Legenden versehen, die in den Bildunterschriften näher erläutert werden, somit bleiben am Ende kaum Fragen offen. Die letzten vier Seiten sind einigen Modellen von Tony Greenland gewidmet, inklusive einer kurzen Beschreibung über die Herstellung von Modell-Zimmerit. St�rken:
Schw�chen:
Fazit:
Alles in Allem ein rundum gelungenes Buch. Die zahlreichen Abbildungen sind durchweg von sehr guter Qualität, ebenso die CAD Zeichnungen. Der ausführliche Bildteil mit den historischen Aufnahmen in Kombination mit den Detailfotos dürfte für jeden Modellbauer genau das richtige Referenzmaterial für ein Vorbildgerechtes Modell sein. Sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Anmerkungen: Das Buch auf der Verlagsseite könnt ihr euch hier noch einmal anschauen: Nuts & Bolts Vol.37 - Jagdpanzer IV Part 1 L/48 (Sd.Kfz.162) Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 04. Januar 2017 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Jagdpanzer IV © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |