Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Heinkel He 280 Heinkel He 280Das erste Strahljagdflugzeug der WeltZusammenfassung:
Besprechung:Die Heinkel He-280 kann sicherlich als das erste strahlgetriebene Jagdflugzeug der Welt angesehen werden. Ernst Heinkel erkannte bereits früh, dass es in Deutschalnd an geeigneten Antrieben zur Erreichung von Geschwindigkeiten von mehr als 750 km/h fehlte. Schon 1936 begann er daher mit der Entwicklung der He-178 mit Turbostrahlantrieb, einem von Hans von Ohain patentierten Antrieb. Die Begeisterung über die Leistungen der He-178 führte dazu, dass ein auf dieser Grundlage aufbauender Strahljäger entwickelt werden sollte. Bereits Ende September 1939 konnte ein entsprechender Entwurf dem RLM vorgelegt werden. Die als He-280 bezeichnete Maschine wies einige technische Neuerungen wie z.B. ein Bugfahrwerk und einen pressluftangetriebenen Schleudersitz auf. Von Anfang an problematisch erwies sich die Leistung und Zuverlässigkeit der vorgesehenen Triebwerke. Sowohl das Heinkel He S8A wie auch das BMW P3302 waren alles andere als ausgereift, ihre Entwicklung sollte noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Am 28. August 1940 konnte die erste He-280 ihre ersten Rollversuche - im Schlepp mangels geeignetem Antrieb - unternehmen. Es sollte noch bis April 1940 dauern, bis die He-280V1 ihre He S8A Strahltriebwerke erhielt und mit eigenem Antrieb den Erstflug absolvierte. Die He-280V2 folgte am 30. März 1941, beide Maschinen konnten jedoch nicht überzeugen, das He S8A war schlicht und ergreifend zu schwach. Um wenigstens die Flugerprobung bei Geschwindigkeiten oberhalb 700km/h durchführen zu können wurde die He-280V1 kurzfristig auf Pulso-Strahlrohre vonm Typ Argus As 014 umgerüstet. Zwischenzeitlich gelang bei Messerschmitt der erfolgreiche Erstflug der Me-262V1, dem stärksten Konkurrenten der He-280. Die Tatsache, dass die Me-262 mit ihren Junkers Jumo 004 Triebwerken deutlich bessere Flugleistungen aufwies und die He-280 auf absehbare Zeit nicht mit stärkeren Triebwerken ausgerüstet werden konnte, führte schließlich zur Streichung der geplanten Serienproduktion von 300 Maschinen durch das RLM Ende März 1943. Doch damit ist die Geschichte der He-280 noch nicht zu Ende. Die bisher fertiggestellten Maschinen V1 bis V3 sowie zwei weitere Maschinen wurden in der Folge für flugtechnische Untersuchungen eingesetzt, darunter auch für die Erprobung des für die He-162 vorgesehenen V-Leitwerkes. Die Wirren des Krieges verhinderten es, dass nicht mehr als (höchstwahrscheinlich) fünf flugfähige Maschinen gebaut wurden. Da die Entwicklungsabteilung von Heinkel mehrfach "umziehen" musste, ist die Gesamtzahl an gebauten Maschinen bis heute nicht eindeutig geklärt. Auch der Verbleib der einzelnen Maschinen ist nicht lückenlos bekannt, zumindest bei den Maschinen ohne Triebwerken ist davon auszugehen, dass sie als Teilespender herhalten mussten. Autor Manfred Franzke verzichtet darauf, das Rad in Sachen Entwicklungsgeschichte der He-280 neu zu erfinden. Vielmehr hat er - nach eigenen Worten - die bisher erschienenen Arbeiten und Unterlagen zu diesem einzigartigen Flugzeug neu gesichtet und in eine chronologische Reihenfolge gebracht, die es ermöglicht den historischen Ereignisse soweit als möglich nahe zu kommen. Da dies ohne die Unterstützung anderer schier unmöglich ist, kommen in dem Heft auch der Luftfahrthistoriker Manfred Griehl, der selbst schon eine Publikation zur He-280 (mit-)verfasst hat, und Dr. Heinz Mankau, ebenfalls Autor zahlreicher Bücher zum Thema deutsche Luftfahrt, zu Wort. Zunächst erläutert der Autor die widersprüchlichen Angaben zur Anzahl der Prototypen und gibt im Anschluss einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Prototypen der He-280 und deren Erprobung bzw. Schicksal. Textlicher Schwerpunkt liegt auf einer chronologischen Auflistung aller für die Entwicklung der He-280 relevanten Ereignisse, inklusive dem exakten Datum. Begleitet wird der Text von zahlreichen, überwiegend bereits aus anderen Publikationen bekannten zeitgenössischen Aufnahmen sowie einigen grafischen Darstellungen in der gewohnten Qualität dieser Reihe. Fazit:Das Heft weicht vom bisherigen Format ab, wer eine detaillierte technische Beschreibung der Heinkel He-280 sucht, wird hier sicherlich nicht fündig werden. Allerdings ist die ganze Story hochinterssant und die Art der Präsentation ist alles andere als langweilig. Wir Modellbauer kommen Dank des doch recht umfangreichen Bildmaterials dennoch auf unsere Kosten. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 29. Juni 2015 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Heinkel He 280 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |