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North American P-51B Mustang

(J-900) Schweizer Luftwaffe

von Helmut Dominik (1:72 Airfix)

Modell Mustang P-51 B-10-NA (J-900) über den Schweizer Alpen
Modell Mustang P-51 B-10-NA (J-900) über den Schweizer Alpen

Angaben zur notgelandeten Mustang P-51B-10-NA WD-U

North American P-51B-10-NA

Seriennummer: 42-106438

Kennzeichen: WD-U (in der Schweiz J-900)

Pilot: LT. Curtiss Simpson

Landungsort: 19. Juli 1944, Ems, Graubünden

North American P-51B-10-NA
North American P-51B-10-NA

Die WD-U gehörte zu einem Verband von 670 Begleitjägern, die eine B-17 Formation auf ihrem Weg nach Augsburg zu schützen hatten. Vor dem Zielgebiet meldete sich Lt. Simpson mit Motorproblemen ab und nahm Kurs auf die Schweiz und landete am 19.Juli 1944 auf den von Bergen umsäumten Flugplatz Plarenga bei Ems in Graubünden.

Die North American P-51B-10-NA Mustang kurz nach der geglückten Notlandung in Plarenga/Ems
Die North American P-51B-10-NA Mustang kurz nach der geglückten Notlandung in Plarenga/Ems

Zusammen mit einer Bücker Bü-131 Jungmann der Fliegertruppe wartet die Mustang auf den Abtransport nach Dübendorf. Die Abdeckblache stammt von einer Morane D-3801.
Zusammen mit einer Bücker Bü-131 Jungmann der Fliegertruppe wartet die Mustang auf den Abtransport nach Dübendorf. Die Abdeckblache stammt von einer Morane D-3801.

Da es der Schweizer Luftwaffe zu riskant erschien die Maschine von der Graspiste wegzustarten, demontierte man die Mustang und schaffte sie per Bahn nach Dübendorf, wo sie wieder flugbereit gemacht wurde.

Nach der Reparatur der defekten Kühlklappenbetätigung, die zur Überhitzung des Motors geführt hatte, erhielt die Mustang eine Schweizer Kennzeichnung. Am 1. August 1944 startete sie zu ihrem ersten Testflug.

Die Schweizer Mustang während den Testflügen noch ohne Neutralitätsbemalung
Die Schweizer Mustang während den Testflügen noch ohne Neutralitätsbemalung

Nach der Erprobung stellte man die Mustang dem Überwachungsgeschwader für Luftkampfübungen zur Verfügung. Hier erhielt sie auch die Neutralitätsbemalung mit den rot-weißen Streifen und die Zuteilung der Imatrikulation J-900, die jedoch am Flugzeug nicht angebracht wurde.

Die J-900 mit der Neutralitätsbemalung
Die J-900 mit der Neutralitätsbemalung

Die Flugleistungen wurden von allen Piloten als hervorragend und der Schweizer Messerschmitt BF-109 E3 als überlegen bezeichnet.

Die guten Erfahrungen mit der Mustang P-51B beeinflussten auch dann 1947/48 den Entscheid, für die Schweizer Luftwaffe 130 Mustang P-51D aus amerikanischen Überschuss-Beständen zu erwerben.

Mustang P-51D der Schweizer Luftwaffe
Mustang P-51D der Schweizer Luftwaffe

Rückgabe der P-51B-10-NA WD-U an die USAAF

Nach Ende des Krieges, als die zahlreichen internierten Bomber, welche noch zu reparieren waren, für die Rückgabe und den Rückflug nach England vorbereitet wurden, gehörte auch die Mustang zu den Flugzeugen, die von der amerikanischen Kommission zurückgefordert wurden. Im Oktober 1945 wurde sie deshalb wieder in den Originalzustand zurückversetzt, d.h. die Schweizer Markierungen wurden entfernt und die Waffen wieder eingebaut sowie die ursprüngliche Markierung (WD-U) angebracht.

Am 20. Oktober 1945 wurde die Mustang mit ihrer ursprünglichen Kennzeichnung WD-U von Lt. Curtiss Simpson nach Burtonwood in England zurückgeführt.
Am 20. Oktober 1945 wurde die Mustang mit ihrer ursprünglichen Kennzeichnung WD-U von Lt. Curtiss Simpson nach Burtonwood in England zurückgeführt.

Die Mustang P-51B-10-NA (J-900) als Modell in 1:72

Die Mustang P-51B wird in vielseitigen Bausätzen angeboten. Ich habe mich für einen bereits vorhanden Bausatz von Airfix in 1:72 entschieden, da dieser Bausatz im Großen der P-51B-10-NA entspricht.

North American P-51B Mustang

Bauhinweise

Für eine bessere Detaillierung habe ich ergänzende Teile von der P-51D von Hasegawa wie Fahrwerk, Räder, die Cockpiteinrichtung sowie den Propeller verwendet. Auch der Propeller vom Hasegawa-Bausatz sollte wesentlich dünner geschliffen werden. Den Landescheinwerfer im linken Fahrwerkschacht habe ich selber angefertigt. Der Scheinwerfer wurde jedoch im späteren Verlauf des Einsatzes in Emmen durch eine Messsonde ersetzt.

Für die schweizerische Mustang sind zusätzlich noch einige kleinere Modifikationen notwendig. Da die Maschinengewehre in der Schweiz ausgebaut wurden, können die Öffnungen für die Kanonenmündungen und Hülsenauswürfe zugespachtelt werden. Zusätzlich müssen noch die Halterungen für die Zusatztanks entfernt werden. Somit ließ sich ein anschauliches schweizer Modell in 1:72 bauen.

Bei der Neutralitätsbemalung ist darauf zu achten, dass die ursprünglichen schwarz/weißen Invasionsstreifen auf der Tragflächenunterseite zusätzlich angebracht werden müssen, da sie bei der schweizer Mustang nicht entfernt wurden.

North American P-51B Mustang

Farben

Für die Aluminiumtöne verwendete ich die Farben von Alclad: Als Grundierung Alclad Black Primer, Aluminium ALC101, Duraluminium ALC102, Magnesium ALC 111.

Bei der Motorabdeckung kam Olive Drab von Model Master 1711 zur Anwendung. Für die Innenräume der Cockpits gilt grundsätzlich Zinc-Chromate-Green als die passende Farbe. Auch für die Innenseiten der Fahrwerkschächte verwendete ich Zinc-Chromate-Green. Die anderen Farben wie Weiß und Mattschwarz sind von Revell. Für das schweizer Rot verwendete ich Revell SM330.

Das Finish wurde mit Mr. Metal-Primer durchgeführt.

Weitere Modellfotos über die Mustang P-51 B-10-NA (J-900)

North American P-51B Mustang North American P-51B Mustang Auf diesen Foto sind die ursprünglichen schwarz/weißen Invasionsstreifen auf der Tragflächenunterseite gut ersichtlich.North American P-51B Mustang Die J-900 mit der Neutralitätsbemalung in DübendorfAuch auf diesen Foto sieht man die ursprünglichen schwarz/weißen Invasionsstreifen auf der Tragflächenunterseite.

North American P-51B Mustang

 

Helmut Dominik

Publiziert am 20. September 2011

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