Messerschmitt Bf 109 G-4„Rote 7“, im Dienste der Begeisterungvon Thomas Brückelt (1:72 AZ model)
Ab 1997 entstand auf dem Flugplatz Albstadt/Degerfeld die Bf 109G-4 „Rote 7“. Dafür wurde eine Hispano Aviación HA-1112-M1L Buchón restauriert und mit Originalteilen als auch nachgebauten Teilen zu einer Bf 109G-4 aufgebaut. 2004 hatte die Maschine Ihren Erstflug und ist seither ein Highlight bei zahlreichen Flugshows. 2008 ging sie in den Besitz der Messerschmitt-Stiftung über.
2018 hatte ich die Gelegenheit auf dem Degerfeld einen Blick in Wilhelm Heinz´ Hangar zu werfen, in dem seine P-51D Mustang „Lousiana Kid“ zu Hause ist. Der Hangar ist ein kleines, aber feines Museum. Ein paar Exponate erinnern noch an den Ursprung der „Roten 7“. Besonders witzig finde ich das Sparschwein in den Farben der ´109.
Ein Vorbild aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gab es nicht. Es sollte eine Bf 109 entstehen, die den Interessierten ganz im Allgemeinen die ´109 vor Augen führt, ohne irgendeinen bestimmten Piloten zu glorifizieren, erklärte mir Wilhelm Heinz.
Der Besuch brachte mich auf die Idee, die „Rote 7“ meiner Sammlung hinzuzufügen. Das Modell soll auch die Anstrengungen würdigen, welche die Piloten der damaligen „Me Air Company“ - Werner Grammel, Siegfried Knoll und Wilhelm Heinz – auf sich nahmen, um dieses Projekt durchzuziehen. Vor so einer Leistung kann man nur den Hut ziehen...! Aber auch das Team der Messerschmitt-Stiftung soll hier Anerkennung dafür erhalten, dass es (nicht nur) die „Rote 7“ flugfähig hält!
Dass es einen Decalbogen von Peddinghaus in allen gängigen Maßstäben dafür gibt, hatte ich bereits im Hinterkopf. Somit wurde dieser in 1:72 bestellt und den Bausatz der Bf 109G-4 von AZmodel dazu. Der Basisbausatz der Bf 109 ist der selbe, der auch von KP verwendet wird und aus dem ich parallel zur „Roten 7“ meine Avia S-199 baute.
Auch hier verlief der Bau problemlos und zeigte auf, dass auch diese Variante des ´109-Bausatzes sich qualitativ auf höchstem Niveau bewegt. Auf der Unterseite ergänzte ich noch die rote Antikollisionsleuchte, die schwarze VOR-Antenne und die kleine weiße Antenne hinter der Tragfläche.
Lackiert wurde das Modell mit dem Pinsel (Revellfarben). Vor dem Anbringen der Decals sprühte ich glänzenden Klarlack auf. Leider sind die roten Siebenen und die Balken des Decalbogens nicht mit Weiß grundiert. Auf dem Untergrund wirken sie viel zu dunkel. Vor allem sieht man einen Helligkeitssprung, da ein Teil der Balken in das weiße Rumpfbanner hineinragt. Auch die Farben der Flaggen auf dem Leitwerk werden verfälscht. So blieb mir nichts anderes übrig, als die genannten Decals mit viel Fingerspitzengefühl zu überpinseln.
Das gelbe Dreieck auf der linken Rumpfseite nutzte ich daher auch vom Bogen aus dem Bausatz. Wenn es schon nicht möglich ist, die Decals zu grundieren, wäre es sicher nicht verkehrt, für die deckungsschwachen Decals separate, vollflächig weiß gedruckte Konturen auf den Bogen zu drucken. So könnte man zuerst die weißen Decals anbringen und nachdem diese angetrocknet sind, die eigentlichen Decals exakt darüber positionieren.
Auf ein Washing und Alterung habe ich verzichtet, schließlich wird so ein zivil genutzter Warbird gehegt und gepflegt. Lediglich die Abgasspuren sollen auf einen gewissen Gebrauch hindeuten. Zum Schluss erhielt mein Modell einen matten Klarkack-Überzug aufgesprüht. Hoffen wir, dass uns die „Rote 7“ noch viele Jahre auf Flugshows beeindrucken wird! Thomas Brückelt, Publiziert am 18. Mai 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |