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North American P-51D Mustang „Louisiana Kid“mit Ford Mustang 1964 Coupevon Thomas Brückelt (1:48 verschiedene Hersteller)
Im Juni 2019 gönnte ich mir einen Flug als Passagier in der P-51D Mustang „Louisiana Kid“ auf dem Degerfeld bei Albstadt. Das ca. 20-minütige historische Flugvergnügen mit Wilhelm Heinz am Steuer sollte natürlich auch in Modellform festgehalten werden. P-51 Mustang
Da fiel mir auch gleich wieder der Bericht von Florian Haller ein, der die Louisiana Kid gekonnt gebaut in 1:72 hier präsentierte und auf den Bogen von DRAW Decal aufmerksam machte, der in sämtlichen Maßstäben angeboten wird. Übrigens wurde sein Bericht – paranormalerweise (!) – genau an dem Tag veröffentlicht, an dem ich mich auf den Weg aufs Degerfeld zum Salzmann Cup 2018 (Segelkunstflugmeisterschaft) machte, wo ich das erste Mal (am Boden) Bekannschaft mit Wilhelm Heinz und der Louisiana Kid machte. Einen Walkaround nahm ich damals mit nach Hause. Natürlich wies ich auch auf Florian Hallers MV-Bericht hin, welcher bei Wilhelm auf Begeisterung stieß!
Ich bestellte mir den Bausatz von Hobby Boss, bei dem kein Durchgangsloch in der Haube für die Antenne ist, dazu den Decalbogen von DRAW Decal, ca. zwei Wochen dauerte die Anreise über den großen Teich. Die Decals sind hervorragend gedruckt.
Der Bausatz richtet sich an Anfänger und ist als Steckbausatz ausgelegt. Dennoch sind die Oberflächen mit sehr feinen Stukturen versehen. Die Auspuffanlage ersetzte ich durch Zurüstteile von Eduard BRASSIN (648 344; P-51D exhaust stack w/fairing).
Die P-51 sollte fliegend gebaut werden, sie soll ja schließlich auch an einen Flug erinnern. Daher musste ein Display her. Das war das Erste, was ich für das Mustang-Pojekt anfertigte. Dass dem Flug ein Modell folgen sollte, stand schon davor fest. So bereitete ich den Ständer vor und nahm ihn mit aufs Degerfeld, um ihn von Wilhelm signieren zu lassen. Einen Aufkleber der Louisiana Kid bekam ich mit, diesen scannte ich ein und druckte ihn entsprechend skaliert für den Fuß des Ständers auf Decalfolie aus.
Trotz der ansonsten recht guten Detaillierung sind die Seitenwände des Cockpits kahl. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ich das Cockpit ja sowieso auf „zweisitzig“ umbauen musste. Die Bodenplatte wurde verlängert und mit einem Sitz aus einem anderen Bausatz versehen, welcher noch einen optischen Angleich ans Vorbild erfuhr.
Die Detaillierung der Seitenwände setzte ich mit gezogenen Gießästen und Polystyrolplatten um. Figuren, die ihrer Umgebung angepasst wurden, beleben das Cockpit. Farblich orientierte ich mich an der Bekleidung der Besatzung. Das Visier erhielt noch ein Klarsichtteil und zur Aufnahme des Displays klebte ich einen Holzklotz mit integriertem Silikonschlauch in den Rumpf.
Das Innenleben des Ölkühlers wurde ebenfalls noch ausgebaut. Auf einer PS-Platte parallel aufgeklebte, gezogene Gießäste stellen Lamellen dar. Das weiße Positionslicht am Seitenruder fertigte ich aus einem gezogenen Gießast an.
Es ist nicht vorgesehen, das Flugzeug fliegend darzustellen. Daher musste ich die angespritzten Klappen des Spornrads abtrennen und geschlossen ankleben. Die Klappen des Hauptfahrwerks passten hervorragend auf die Schächte. Hier gab es im Grunde keine Anpassungen, außer dass ich Stege in die Schächte klebte, damit sich die Klappen besser positionieren lassen und nicht in die Schächte hineinrutschen.
Lackiert wurde mit dem Pinsel und Farben von Humbrol und Revell (Email). Auch die schwarz/weißen Streifen lackierte ich auf, was Einiges an Abklebearbeit erforderlich machte. Auf der Unterseite sind die Übergänge zwischen dem Hellblau und dem Alu etwas verwaschen. Hier ließ ich das Hellblau im Randbereich etwas antrocknen und fuhr danach mit einem in Verdünnung getränkten Pinsel darüber. Die Nassschiebebilder von DRAW Decal ließen sich sehr gut verarbeiten, sie sind auf hauchfeiner Trägerfolie gedruckt, passen sich der Oberfläche hervorragend an und sehen aus wie auflackiert. Da die Markierungen einzeln ausgeschnitten werden müssen, muss man hierbei etwas Geduld aufbringen, aber diese Tugend ist bei einem Modellbauer ja Grundvoraussetzung. Seidenmatter Klarlack von Tamiya versiegelt die Louisiana Kid. Ford Mustang
Als ich in einer TV-Reportage erfuhr, dass der Ford Mustang seinen Namen der P-51 (der Erfolg des Warbirds war noch in den 1960ern fest in den Köpfen der US-Bürger verankert) zu verdanken hatte, kam ich auf die Idee, das Auto noch als Modell im Farbschema der Louisiana Kid in die Vitrine zu stellen, als kleiner, dekorativer „Modellbaugag“. Wie sich zeigte, war der „Gag“ - was den Aufwand anging - doch gar nicht so klein...
Als Basismodell kaufte ich mir einen Ford Mustang 1964 Coupe von Maisto (Maßstab 1:43) im ebay-Shop von „alles-meine.de GmbH“. Der Händler bietet für die Modellautos als Aufkleber gedruckte Nummernschilder an, wovon ich Gebrauch machte. Die Nummernschilder sind sehr sauber gedruckt: Absolut empfehlenswert! Das Modell von Maisto möchte ich von der Detaillierung her eher als Spielzeug bezeichen, das Vorhandensein des Rückzugmotors sowie die beweglichen Türen sind auch ein Beleg dafür, dass man sich hier eher im Spielwarenbereich befindet.
Mit zwei Schrauben lässt sich das Chassis von der Karosserie trennen. Die verchromten Teile (Stoßstangen samt Rücklichter) und die Klarsichtteile waren verzapft. Die Zapfen schliff ich von der Innenseite her ab, so fielen die sensiblen Teile heraus, später – nach der Lackierung - klebte ich die Chromteile wieder mit Sekundenkleber ein.
Zunächst verklebte ich die Türen mit Pattex Stabilit Express, damit keine großen Spalte mehr zu sehen sind. Die „nackte“ Karosserie wurde abgeschliffen, grundiert und mit dem Pinsel neu lackiert. Seitenscheiben waren nicht vorhanden, diese stellte ich aus Verpackungsmaterial her und klebte sie mit 5-Minuten-Epoxydharz ein. Die Scheiben von Maisto sind am Stück und werden am Fahrzeugdach befestigt. Allerdings passen sie nicht ganz und man sieht Spalte. Um diese zu schließen klebte ich die Scheiben von außen her ab und ließ 5-Minuten-Epoxydharz von innen in die Spalte mit Hilfe eines Zahnstochers hineinlaufen.
Bis auf die USAAF-Roundels druckte ich mir die Decals selbst. Nach dem Anbringen der Nassschiebebilder brachte ich noch meine größtenteils aus gezogenen Gießästen erstellten Details an, die das Spielzeug in ein Modell verwandeln: Außenspiegel, Scheibenwischer und Antenne. Für die Nummernschider müssen noch die Nummerntafeln gebaut werden, wirklich Platz gibt es für die Aufkleber nämlich nicht an dem Modell. Ich schnitt diese aus 0,5 mm starkem ABS heraus.
In den Kühlergrill ließ ich stark verdünnte, schwarze Farbe hineinlaufen, um die Öffnungen zu betonen. Die Felgen überstrich ich in Silber, auch hier hob ich die Speichen mit stark verdünntem Schwarz hervor. In die versenkt dargestellten Rücklichter ließ ich dunkelrote Farbe laufen.
Das Innenleben wurde farblich noch etwas aufgewertet, den Innenspiegel ergänzte ich. Nachdem die Karosserie mit glänzendem Klarlack übersprüht wurde, schraubte ich die das Chassis wieder daran und fertig war der Ford! Ein schönes Modellbauprojekt, das kreatives Schaffen mit der Erinnerung an ein tolles Flugerlebnis vereint! Thomas Brückelt, Publiziert am 10. September 2019 Du bist hier: Home > Galerie > Flugzeuge Militär Modern > North American P-51D Mustang „Louisiana Kid“ © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |