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20 mm Oerlikon

Britische Marineversion

von Guido Hopp (1:35 Accurate Armour)

20 mm Oerlikon

Die Geschichte...

... der 20mm Oerlikon reicht zurück bis 1914 als sie in Deutschland gebaut wurde (Becker Kanone). Sie gelangte schließlich durch Firmenübernahmen in die Hände des schweizer Werkzeugmachers Oerlikon und gelangte so zu Weltruhm und -einsatz. Die 20mm Oerlikon wurde nach gängiger Praxis in lizenzierten Produktionen (fast) überall auf der Welt hergestellt. So ist es nicht verwunderlich, dass auf den Schlachtfeldern des WKII des Öfteren eine 20mm Oerlikon auf die andere schoss. Bekannte Varianten des Schweizer Fabrikats waren: Die französische 2-cm Mitrailleuse, die japanische Typ98, die italienische Cannone Mitragliera da 20 Oerlikon, die deutsche 2-cm-Flak 28/29, die US amerikanischen 20mm-Automatic Gun MkI bis IV(tatsächlich bis Mk. XXIV aber nur durch amerikanische Hersteller) und natürlich die britische GUN, 20mm. Nach dem Weltkrieg blieb die Waffe weltweit im Einsatz und fand auch bei den kämpfenden Truppen des Warschauer Paktes Verwendung.

20 mm Oerlikon

Die 20mm Oerlikon ist ein Gasdrucklader, deren Mechanismus durch eine große Schraubenfeder um das Rohr unterstützt wird. Technische Daten der Am. MkIV: Geschützlänge: 221cm, 66,68kg (nur Kanone), Richthöhe: -10° bis +75°, Geschoßgeschwindigkeit: Vo = 831m/s, Schusshöhe: 1097m, Kadenz: 465-480 Schuss/min , Geschoßgewicht: 119gr.

 

Bereits ab 1935 wurde die Kanone in Großbritannien produziert, so dass zum Ausbruch des Krieges große Mengen der Waffe zur Verfügung standen. In der Regel wurden 60-Schuss, aber auch 20-Schuss Magazine verwendet. Das gezeigte Modell stellt die Marine-Version auf der typischen MkIX Lafette dar. (Quellen: Chris Bishop: Waffen des zweiten Weltkrieges, Bechtermünz ISBN 3-8289-5385-9;  Hans Mehl: Schiffs- und Küstenartillerie, Mittler ISBN 3-8132-0774-9)

20 mm Oerlikon

Der Zusammenbau...

...gestaltete sich weitgehend problemlos. Zunächst war natürlich ein Großreinemachen aller Teile mit Schleifen, Schnitzen und gründlichem Waschen angesagt. (Auch wenn es das 1000ste Mal ist: Denkt daran, dass Resin-Staub stark krebserregend ist! Schützt euch bei der Arbeit mit diesem Material!) Dann erfolgte der Zusammenbau nach Baugruppen: zunächst die 2-teilige Basis: Die eigentliche Bodenplatte hat einen enormen Gieß-Fuß. Diesen kann man komplett entfernen oder wie bei mir (und in der AA Bauanleitung) einfach plan schleifen. Der erhöhte Ring für den Schützen passt wie der berühme A…. auf den Eimer. Zum Kleben verwendete ich der besseren Haltbarkeit wegen 2-Komponenten-Kleber. Die Basis ist insgesamt schön schwer und bildet ein gutes Fundament für die Kanone.

 

20 mm Oerlikon

Der Sockel mit Schild und Wiege: Auch hier gibt es kaum etwas zu meckern. Lediglich die Positionen der Halteklammern des Schildes sind nicht ganz leicht zu ermitteln. Bis man letztlich Schild, Klammern und Sockel schön in Linie gebracht hat, ist ein bisschen Fummeln und Fluchen angesagt. Auch hier verwendete ich 2-Komponenten-Kleber, da Klammern und Schild zum Teil unter Spannung stehen, was der übliche Sekundenkleber nicht lange mitmacht. Die Lafette ist mit ein paar Ätzteil-Nieten von Verlinden verfeinert. Die Wiege für die Kanone ist deutlich nach oben gerichtet. Dies entspricht dem ungesicherten Normalzustand der Waffe: Wenn alle Richtgelenke frei sind, ist die Waffe am Schloss so schwer, dass sie sich bis zum maximalen Erhöhung nach hinten neigt. Die gezeigte MkIX Lafette ist höhenverstellbar. Hierzu dient das dem Satz beiliegende Plastikröhrchen, dass entsprechend zwischen Sockel und Wiegenhalterung eingefügt werden kann. Ich habe aber darauf verzichtet.

20 mm Oerlikon

Das Kernstück ist natürlich die Kanone selbst. Auch hier verlief der Zusammenbau weitgehend schmerzfrei. Lediglich das Rohr der Waffe habe ich des erwähnten Formversatzes und des „sanften“ Verzugs wegen der Einfachheit halber ersetzt. Hierzu dienten mir Rund- und Hohlstäbe aus Styren von Plastruct. Das Rohr habe ich dann noch aufgebohrt: In diesem Maßstab ein Muss. Auch die Abzüge für den Schützen habe ich aus Formgründen durch Rundstäbe ersetzt.

…und das war’s eigentlich schon. Ich habe die Baugruppen mit dem Mr. Gunze 1200 grundiert und mit dem Airbrush lackiert. Dann folgte ein Altern mit verschiedenen Gunze Produkten und  Blei- und Buntstift-Staub, sowie ein ausgiebiges Trockenmalen. Die Baugruppen sind danach lediglich zusammengesteckt. Die Teile halten ausreichend gut zusammen und können demontiert besser transportiert werden.

20 mm Oerlikon

Guido Hopp

Publiziert am 07. April 2007

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