Unimog 1300 LLkw 2t tmil gl mit FM-Kabine Typ 1von Hauke Ahrendt (1:35 Revell)
Das Vorbild
Der Unimog U1300L ist den „Gedienten“ unter uns sicher eher unter dem Begriff „Zweitonner“ in Erinnerung geblieben. Eingesetzt wurde und wird der Unimog in allen Truppenteilen. Bis heute wird der Unimog bei der Bundeswehr auch noch über Jahre hinaus als Standardfahrzeug in der 2t-Klasse als geländegängiger LKW verwendet. Ab 1978 wurde das Fahrzeug in einer Stückzahl von weit über 15.000 in der Truppe eingeführt. In seiner Bauanleitung spricht Revell von 12.000 Stück, es gibt auch Angaben, die fast 20.000 erreichen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Der Unimog 1300 L löste nach und nach den inzwischen in die Jahre gekommenen Unimog S404 1,5 gl ab. Dieser Ablösungsprozess dauerte teilweise jedoch bis weit in die 90er hinein.Der Unimog 1300 L wurde gemäß seiner militärischen Bezeichnung „tmil gl“ aus der handelsüblichen Ausführung abgeleitet und durch Zurüstungen teilmilitarisiert. Diese Zusatzausrüstung beinhaltet typische Komponenten wie Gewehr- und Flaggenhalterungen, Dachluke, Drehringlafette für das MG3, Tarnbeleuchtung, Befestigungspunkte für Tarnnetz-/mittel usw.
Der 5,54 m lange und 2,3 m breite Unimog 1300 L wiegt leer ca. 5,3 t und sein 130 PS starker 6-Zylinder- Dieselmotor lässt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu. Standard ist eine beplante Ladepritsche mit einer Mittelbank für acht Soldaten. Die Ladefläche ist 3,15 m lang und 2,2 m breit. Weiterhin kann das Fahrzeug mit Pritsche durch Montage unterschiedlicher Rüstsätze z.B. als Wartungs– oder Pioniertruppfahrzeug verwendet werden. Bei geschlossener Plane sind diese Varianten kaum auseinanderzuhalten. Aufgeplant ist der Unimog 2,71 m hoch.
Wie das hier gezeigte Modell wird das Pritschenfahrzeug ohne Plane auch mit der FM-Kabine Typ 1 eingesetzt. Die Kabine wird auf die Ladefläche gesetzt, auf der Zentrierungen befestigt sind. Die Sicherung erfolgt über Zurrketten. Die Heckklappe wird in der Regel demontiert, und die Kabine ist über eine an der Kabinenrückwand befestigte Leiter begehbar. Früher ging sowas. Wenn ich an eigene Erprobungen oder neue Projekte denke, dann sind solche Lösungen in der Truppe heute nicht mehr akzeptabel. Das muss dann eine Treppe mit beidseitigem Geländer sein. Oder besser ein Hubliftsystem ;-)) Doch zurück zu den guten einfachen alten Zeiten: Häufig war bei diesen Fahrzeugen ein SEA auf der Stoßstange vorne montiert. Dies sicherte die unabhängige Stromversorgung, ohne dass der Fahrzeugmotor laufen muss. Fahrzeuge dieser Art waren in allen Truppenteilen im Einsatz, insbesondere natürlich bei den Fernmeldeeinheiten. Der Bausatz
Das Modell des Unimog ist wieder aus der Box gebaut, musste sich aber an einigen Stellen etwas Bearbeitung gefallen lassen. Der Spalt zwischen Aufbau und Türen der Kabine ist aber enorm und muss hinterlegt werden, das kaschiert den Spalt nach dem Lackieren. Dann habe ich mit etwas Materialabtrag von hinten den Kühlergrill geöffnet, das war keine große Arbeit, sieht man aber gleich. Es fehlen die Fenster für die Kabinenrückseite, das ist bekannt und muss mit Klarsichtmaterial kompensiert werden. Auch sind die Kurbel-Scheiben der Türen nicht enthalten, ich habe diese ergänzt. An der rechten Seitentür hab ich das MLC-Schild falsch beschriftet. Das habe ich am Modell bereits korrigiert, aber auf den Fotos hier ist dieser Fehler für immer dokumentiert.
Die Räder stammen von MR, das Profil sieht erheblich besser aus und auch, um das Fahrzeug in die von mir favorisierte gelbolive Zeit der Bw zu versetzen. Die Reifenbeschriftung muss man allerdings etwas abschleifen, die ist doch recht stark ausgeprägt. Die zum Bausatz gehörenden und absolut albern aussehenden Reservekanister habe ich gegen Pedants von AFV getauscht und deswegen ein neues Kanistergestell gebaut. Die Ladebordwände gehören schon zum Y-Modelle-Bausatz. Diese müssen noch mit Scharnierlagern, Verriegelungen, Halterungen für Tarnnetzstangen und Leinenführungen versehen werden, die als Ätzteile vorhanden sind. Die Leinenführungen für die Plane sind allerdings eine Herausforderung für die Augen, die Pinzette und die Geduld.
Die FM-Kabine von Y-Modell baut sich recht einfach. Mit sechs Elementen ist die Kabine sehr schnell montiert. Dann acht Eckbeschläge angebaut und die Leiter, dann ist es fast vollbracht. Die Auftritte sind Ätzteile und sogar funktional. Auf der Ladefläche werden die Zentrierungen montiert, so kann man die Kabine auch abnehmen, wenn man sie zur Sicherheit nicht doch festklebt, so wie ich. Zu guter Letzt noch die Zurrketten angebracht, fertig. Das SEA wird dann einfach nur noch auf die Stoßstange geklebt
Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Revell Hauke Ahrendt Publiziert am 19. Mai 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |