Hughes 500COldie mit neuem Anstrichvon Thomas Brückelt (1:48 Tamiya)
Bei dem Hughes 500C von Tamiya („Kawasaki Hughes H 500“) handelt es sich um einen wahren Bausatz-Oldie. Umso überraschender ist die recht gute Detaillierung und die hervorragende Passgenauigkeit. Im Bausatz befinden sich auch drei Figuren - Pilot und zwei stehende Passagiere – die ich jedoch nicht verwendete. Für Dioramenbauer jedoch sind sie sicher interessant.
Ich konnte dem Bausatz vor einiger Zeit in ebay ersteigern, es lagen keine Decals bei. Da ich mich für die in der Anleitung vorgeschlagenen 60er-Jahre-Tapeten-Anstriche nicht wirklich begeistern konnte, war das allerdings kein Beinbruch. Im Internet fand ich zahlreiche Bilder des G-BPLZ, der mit seinen zwei Rottönen recht gefällig aussieht.
Die Kennung ist in Silber beim Original auflackiert. Ich strich den Heckausleger im Bereich der Kennungen zunächst silber an und positionierte dann zwei Lagen transparente Decalfolie darauf, auf der ich das Dunkelrot druckte – also das Kennzeichen „invertiert“. Das zog ich dann mit einem dünnen Pinsel nach.
Die obere Verglasung ist stark getönt. Um das am Modell darzustellen, griff ich dabei auf das Kunststoff-Tönungsspray von Foliatec.com zurück. In dem Fall kann man das verwenden. Sollen die Teile jedoch so transparent bleiben, dass man dahinterliegende Bereiche gut erkennt, eignet sich das Spray jedoch nicht. Die Oberfläche wird rau und wirkt wie ein Diffusor. Bei der Hughes 500C ist das allerdings egal, da die Tönung dermaßen dunkel ausfällt, dass man sowieso nichts erkennt. Die Stärke der Tönung lässt sich durch die Anzahl der aufgesprühten Schichten sehr gut dosieren. Der Lack trocknet sehr schnell.
Um den Diffusor-Effekt etwas zu minimieren, versuchte ich, Klarsichtteile (nicht die Bausatzteile) zu polieren: Geht, ist aber sehr zeitaufwendig. Weiterhin versuchte ich es mit dem nachträglichen Aufpinseln von Klarlack, leider auch nur mit mäßigem Erfolg. Man muss sehr viele Schichten auftragen, um die Rauigkeit zu kompensieren. Dennoch: Für kleine Verglasungen, oder welche - wie in meinem Fall - mit extrem dunkler Tönung, lässt sich das Spray in unserem Hobby verwenden.
Durch die gute Passgenauigkeit der Teile verlief der Bau unproblematisch. Der Anlenkung des Heckrotors musste etwas verfeinert werden. Der untere Teil der Taumelscheibe ist verkleidet dargestellt (diese Variante gab es), bei der G-BPZL ist dies jedoch nicht der Fall und der Bereich musste im Eigenbau neu erstellt werden. Die Nav-Lights und Antennen fertigte ich ebenfalls gemäß den „ergoogelten“ Fotos an. Dem Bausatz liegen nur die niedrigen Kufen bei. Da die G-BPZL jedoch etwas hochbeiniger steht, passte ich die übrigen Landegestell-Beine meiner ASW-Version an und verklebte sie mit den Kufenrohren.
Das Modell habe ich mit dem Pinsel lackiert. Die Rottöne sind von Humbrol (19 & 20, Email), die leider keine gute Dreckkraft aufweisen und in mehreren Schichten aufgetragen werden mussten. Der Hauptrotor erhielt seidenmatten Klarlack aufgesprüht, der Rest wird von glänzendem Klarlack versiegelt.
Die „C-Version“ mit ihrem Schmetterlingsleitwerk und dem Vierblatt-Hauptrotor darf in meinem „Eierregal“ natürlich nicht fehlen! Eine Wiederauflage des schönen und seltenen Bausatzes wäre sicher willkommen! Thomas Brückelt, Publiziert am 17. Juli 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |