Kaman HH-43 Huskievon Thomas Brückelt (1:72 MACH2)Der französische Hersteller Mach2 kümmert sich um recht exotische Bausätze. Im Sortiment befindet sich schon seit einiger Zeit der Kaman HH-43 Huskie. Der Hubschrauber mit seinen ineinanderkämmenden, gegenläufigen Rotoren besitzt keine Taumelscheiben. Die Steuerung der Rotoren findet über Servos statt, die die kleinen, abgesetzten Klappen, hinter der Endleiste der Rotorblätter, ansteuern. Dementsprechend werden die Rotorblätter verwunden, was den Aufbau der Rotorköpfe stark vereinfacht. Hier befinden sich lediglich Schwenkgelenke. Für einen Kleinserienbausatz ist der HH-43 schön detailliert. Die Passgenauigkeit der Teile ist recht gut, Spachtelmasse kam unterhalb des Abgasrohrs und an den Rumpfanbindungen der Heckausleger zum Einsatz. Die beiden Dome und das Instrumentenbrett wiesen Einfallstellen auf, die ebenfalls ausgeglichen werden mussten. Die Anleitung fällt allerdings etwas knapp aus. Vor allem bei der Farbgebung der Details wird man etwas allein gelassen. Glücklicherweise finden sich einige brauchbare Bilder vom Huskie im Internet. Bildhauerische Fähigkeiten erforderte einer der Pilotensitze. Hier scheint die Form wohl beschädigt zu sein: Man muss die Sitzfläche und Rückenlehne neu herausarbeiten. Dies geschah mit einem kleinen Fräser, einer Feile und Schleifpapier. Im Cockpit ergänzte ich noch das Overhead-Panel, Pedale und die Kollektivhebel. Der Innenraum besitzt keine Decke, ich passte eine Kunststoffplatte hierfür an. An der Frontverglasung musste ich mit etwas Plastikmaterial beidseitig zwei kleine Lücken füllen. Die Verglasung fällt leider etwas trüb aus, ich polierte die Klarsichtteile etwas nach. Eine Servoklappe fehlte in meinem Bausatz, es war jedoch kein Problem eine neue aus Polystyrol zu bauen. Die Rotorköpfe erhielten noch ein paar Details. Von gezogenen Gießästen schnitt ich mir Scheibchen ab und stellte damit die Verschraubung der Rotorblätter dar. Die Bügel, die sich seitlich an den Rotornaben befinden, baute ich aus gezogenen Gießästen nach. Diese sind zwar vorhanden, allerdings recht dick und mit Grat versehen, der sich an der Stelle nur schwer entfernen lässt. Weiterhin entstanden die Antenne und die Verspannungen am Leitwerk aus gezogenen Gießästen. Lackiert habe ich das Modell mit Revellfarben und dem Pinsel. Bilder von der Maschine mit der Kennung 58-1853 (liegt als Decal bei) fand ich nicht, so ist einiges an dem Modell spekulativ. Nach dem Anbringen der vier beiliegenden Decals versiegelte ich das Modell mit seidenmattem Klarlack. Der fortgeschrittene Modellbauer, der eine kleine Herausforderung sucht, ist bei dem Bausatz genau richtig und wird mit einem exotischen und interessanten Modell belohnt. Thomas Brückelt, Publiziert am 21. April 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |