Bell AH-1 "Predator" Cobravon Thomas Brückelt (1:72 HobbyBoss)Eine "fiese" Cobra sollte entstehen. Alles fing damit an, dass ein guter Freund von mir gerade dabei ist, sich eine ferngesteuerte AH-1T Cobra zu bauen. Er konnte sich für einen Tarnanstrich nicht wirklich begeistern, da es wegen der Lageerkennung im Flug schwierig werden könnte. So schlug ich ihm vor, ein eigenes Design zu entwerfen. Er wünschte sich "was Fieses", und so fing mein Gehirn an zu arbeiten. Noch am selben Abend saß ich auf der Couch und füllte zwei ausgedruckte Seitenansichten mit Farbe. Viel Fieseres als das Leinwand-Alien "Predator" gibt ?s ja nicht. Die jagende Spezies mit dem AH-1 Cobra in Verbindung zu bringen ist ja auch nicht ganz unpassend. Nachdem ich die Buntstiftzeichnung fertig hatte, fand (nicht nur) ich gefallen daran und dachte mir, das würde mir in der eigenen Sammlung auch ganz gut passen. Der Hobby Boss-Kit der AH-1F lag schon einige Zeit im Keller, also: Es konnte sofort losgehen! Der Bau verlief absolut unproblematisch, die Passgenauigkeit ist hervorragend, es gibt so gut wie keinen Grat zu entfernen. Auch die Detaillierung des Bausatzes kann sich sehen lassen, feine versenkte Blechstöße zieren die Oberfläche. Im Rumpfinneren schloss ich das Abgasrohr und brachte auch schwarz lackierte PS-Plättchen hinter den Lufteinläufen an, sonst würde man ins Leere blicken. Einziges Detail im äußeren Bereich, an dem ich nachbesserte, war die Gatling. Die drei Läufe sind zu einem "Strang" zusammengeführt, drei einzelne Läufe wären schöner. Auch sind die beiden Aufnahmen, die die Läufe zusammenhalten, nicht angedeutet. Diese stellte ich mit gezogenen Gießästen dar, die ich um das "Laufbündel" herumklebte und an den Ecken rund schliff. Bevor ich die Kanone einbaute, pinselte ich sie an. Ich ließ stark verdünntes Schwarz in die Vertiefungen zwischen den Rohren laufen, so fällt es nicht ganz so sehr auf, dass die Läufe nicht getrennt sind. Innerhalb eines Wochenendes war der Heli dann bereit für den Anstrich. Gerade für Einsteiger ein sehr empfehlenswerter Bausatz, der schon aus der Schachtel heraus gebaut ein schönes Modell ergibt. Detailfreaks finden nach oben hin noch genug Luft, um sich daran auszutoben. Zunächst lackierte ich den kompletten Hubschrauber in Aluminium mit dem Pinsel. Mit schwarzem Sprühlack setzte ich den Farbverlauf nach oben hin um. Das Rot pinselte ich in zwei Schichten auf. Solang die Farben trockneten war wieder eine „Malstunde“ angesagt und ich zeichnete den Kopf des Predators auf. Die Zeichnung scannte ich ein und bearbeitete sie am PC etwas nach. Mit einer passenden Schriftart entstanden noch die Predator-Schriftzüge für den Heckausleger und die zivile Kennung N667PR (667 = The number of the neighbour of the beast!). Die skalierten Grafiken druckte ich mir auf einen weißen und auf einen transparenten Bogen von ACT. Zunächst brachte ich die Predator-Köpfe auf weißer Folie an. Mit einem dünnen Pinsel zog ich die Konturen nach, bis nichts mehr von der weißen Folie zu sehen war. Danach positionierte ich die auf der transparenten Folie gedruckten Köpfe. Die auf transparenter Folie gedruckten Kennzeichen in Schwarz benötigten keine weitere Nacharbeit. Die roten Schriftzüge auf dem Heckausleger musste ich komplett mit einem dünnen Pinsel nachziehen. Bei der gewählten Schriftart war das jedoch nicht allzu schwierig, da kleinere Abweichungen keineswegs auffallen. Versiegelt habe ich das Modell mit seidenmattem Klarlack. Es hat mir viel Spaß gemacht, diese eigene Kreation in die dritte Dimension zu versetzen. Es wird sicher nicht das letzte Modell dieser Art sein.
Thomas Brückelt, Publiziert am 27. September 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |